Kapitel 32 - Devil's Promise 2/4 | Wahrheit

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PoV: Karma

Nervös lief ich immer und immer wieder in meinem Zimmer auf und ab. "Ich hab sie getötet... Ich hab sie getötet... Ich hab sie getötet!", murmelte ich immer lauter werdend vor mich hin. Als ich vor dem Spiegel an meinem Schrank angekommen war, fing ich an loszulachen. Ich lachte immer mehr, solange, bis ich den Spiegel einschlug und dieser zersprang. Mein Ausdruck wurde undeutbar, emotionslos. Ich blickte nur noch auf das, was von dem Spiegel übrig war.

"Karma?", als ich die Stimme hörte, erschrak ich und fiel zu Boden.
"Geh weg!", zischte ich, ohne darauf zu achten, wer es war. Es war mir egal. Ich wollte nur meine Ruhe haben, nichts weiter. Ich hörte nur ein Seufzen und die sich öffnende Tür. In den Spiegelresten, die an meinem Schrank angebracht waren, erkannte ich meinen Vater in der Tür stehen. Ich drehte mich um.

"Was hast du gemacht?", fragte er, als er mich und die vielen Scherben begutachtete. Ich schwieg. "Wenn du mir nicht antwortest, kann ich dir nicht helfen." meinte er.
"Ich brauche keine Hilfe." sagte ich ruhig, als er auf mich zuging.
"Offensichtlich schon." er kniete sich zu mir herunter.
"Nein. Erst recht nicht von dir. Es interessiert dich sowieso nicht." ich sah zur Seite, entfloh so seinem Blick.
"Doch." er machte Anstalten, eine Hand auf meine Schulter legen zu wollen, doch ich wich nur zurück.
"Fass mich nicht an...", murmelte ich leise, ohne auch nur kurz in seine Richtung zu schauen.
"So hast du früher nicht reagiert."
"Tja, früher," er sah mich skeptisch an. "Was?", fragte ich schnell, als ich seinen Blick auf mir spürte.

"Was hat dieser Takuto Makiri mit dir gemacht?", ich stand schnell auf, nur um daraufhin langsam zum Fenster zu gehen. Draußen regnete es.
"Nichts." sagte ich kalt, während ich nach unten starrte.
"Das hast du vor drei Jahren auch schon gesagt."

Er saß dort. Alleine am Ende des großen Esstisches, mit einer weißen Tasse in beiden Händen haltend. Der gerade mal Dreizehnjährige trank einen Schluck von seinem Tee. Er schien nervös, als würde er etwas befürchten, von seiner Befürchtung bescheid wissen. "Hey," ertönte eine Stimme, gerade als er die Tasse auf dem Tisch abstellen wollte. Er erschrak, wodurch er die Tasse fallen ließ und diese auf der Oberfläche des Tisches zerbrach. Der Inhalt breitete sich aus, bis er von den zwei Kanten auf den Boden hinunterfloss. "Alles okay?", Angesprochener nickte nur stumm, während er auf die nasse Oberfläche des Esstisches starrte. "...was hat er getan?"
"Nichts."

"Schön." erwiderte ich genauso ausdruckslos und kalt wie zuvor.
"Sag mir einfach die Wahrheit."
"Das ist die Wahrheit," ich stoppte kurz. "Zumindest die Wahrheit, die alle für die Wahrheit halten."
"Und die andere Wahrheit?"
"Geheim."
"Du kannst die Wahrheit nicht ewig geheim halten."
"Doch," ein langes Schweigen trat ein. Niemand von uns wusste, was er sagen sollte. Jedenfalls solange, bis ich wieder das Wort ergriff. "Es ist alles okay. Und jetzt geh einfach, bitte. Was machst du überhaupt hier?", ich drehte mich um und sah ihn skeptisch an.

"Ich wollte mich nur von dir verabschieden, Karma. Ich werde in das Haus meiner Eltern ziehen, da dieses jetzt sowieso frei steht."
"Was?", nun war ich komplett verwirrt. Noch verwirrter, als ich es hätte sein sollen. Wieso hatte ich nie hinterfragt, dass Takuto hier einziehen würde? Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass mein Vater auch noch hier wohnte. Warum?
"Deine Mutter und ich haben dir doch schon vor Jahren gesagt, dass wir un-... Ah...", er schien zu begreifen. Jedenfalls schien er mehr zu erkennen als ich.

Vier Personen, allesamt saßen sie verteilt um den runden Wohnzimmertisch herum. Zwei verwirrt, zwei andere wissend. "Um direkt zum Punkt zu kommen; wir haben uns voneinander getrennt," fing der hellbraunhaarige Mann, der am Ende des Sofas saß, an. "Ich werde hier ausziehen, eure Mutter und ihr neuer Freund werden mit euch hier bleiben." die Rothaarige gegenüber von ihm nickte stumm.

"Oh...", meinte ich nur, während sich mein Blick dem monotonen Laminatboden zuwandte.
"Falls irgendwas mit diesem Takuto sein sollte, dann hast du meine Nummer. Ich kann dem nicht trauen." ich nickte nur unsicher, in dem Wissen, dass er sowieso nichts tun konnte. Es war unmöglich. Niemand konnte mir helfen.

Niemand würde mir glauben, dafür würde er sorgen, meinte er einst. Ich hatte nicht viele Erinnerungen an Takuto, aber die, die ich hatte, waren schrecklich.

I Won't Disappoint You | Assassination Classroom FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora