Kapitel 41 - Kirschblüten

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Nachdem ich mir sicher war, dass Rikako das Gebäude verlasen hatte, wies ich Nagisa an, er solle seine Schuhe anziehen, wobei ich dasselbe tat. Gerade als er dabei war, sich richtig hinzustellen, nahm ich etwas unsanft seine Hand, zog ihn raus und knallte die Tür hinter mir zu. "Was ist denn mit dir los?", wurde ich gefragt, als ich fast schon in den Fahrstuhl rannte und hektisch auf den Knopf für's Erdgeschoss drückte. Ohne ihm eine Antwort zu geben wartete ich ungeduldig bis der Fahrstuhl hielt und die Tür sich öffnete. Als sie das endlich tat, lief ich noch schneller aus dem Hochhaus raus, während ich fast gegen die Glastür rannte.

Draußen wurde ich ruhiger. Ich atmete einmal tief aus und ließ die Hand von Nagisa los. "Komm mit", sagte ich und lief viel entspannter zu meinem Ziel. Wir gingen auf eine Brücke, welche eine Art Allee mit Kirschblütenbäumen war. Viele Touristen waren hier und machten Bilder oder sahen sich einfach nur die Gegend an. Ich konnte es verstehen, der Ort war wirklich schön.

"Und was machen wir jetzt hier?", fragte mein Nebenan, als er sich umsah. Ich antwortete ihm nicht, sah ihn nur stumm an. Ich glaube, ich liebe ihn. Ich weiß nicht wie, warum, weiß nicht mal was Liebe überhaupt bedeuten soll. Irgendwie weiß ich einfach, dass es so ist.
"Keine Ahnung", meinte ich schulterzuckend, eigentlich genau wissend, was ich ihm sagen wollte. Aber es kam mir so unpassend vor. Wie sollte ich anfangen? Einfach direkt sagen? Nein. Oder? Nachdenklich sah ich an der Brücke herunter.

"Ist alles okay mit dir?", ich zuckte zusammen. Ich war so in meinen Gedanken versunken gewesen, dass ich nicht bemerkte, wie Nagisa sich hinter mich gestellt hatte. Ich drehte mich um, fiel fast nach hinten und sah ihn erschrocken an. Mehr als ein stummes Nicken brachte ich nicht hervor. "Sicher?", ein erneutes Nicken. "Na gut..."

"Ich denke nur nach", antwortete ich schnell.
"Worüber?", fragte er mich sofort. Ich schwieg eine ganze Zeit lang. Worüber denke ich nach? Hm, richtig.

"Weißt du, ich fühle oft nichts außer diese Leere. Es ist schrecklich", fing ich langsam an. Verstehend nickte Nagisa, wohl wissend, dass ich weiterreden würde. "Aber manchmal geht sie. Hauptsächlich wenn... wenn ich bei dir bin. Immer wenn ich in deiner Nähe bin, mit dir rede oder sonst was, ist da etwas anderes, etwas, das ich wirklich fühle", als ich stoppte, erhielt ich einen mehr oder weniger verwirrten Blick. Ich machte eine Pause und atmete einmal tief ein und aus, bevor ich mein Liebesgeständnis abschloss. "Was ich damit sagen will; ich liebe dich."

In mir breitete sich Erleichterung aus. Egal ob er meine Gefühle erwiderte oder nicht, egal ob er sie vielleicht nicht mal akzeptieren würde, ich war froh, mir sicher gewesen und es endlich gesagt zu haben. Ich sah ihn an, er mich ebenso, während es so schien, als würde er etwas sagen wollen. Plötzlich ertönte ein Klingelton. Nagisas Handy. Ausgerechnet jetzt. "Geh ruhig ran", murmelte ich, wobei mir ein leises Seufzen entwich.

"Ja?", fing er das Gespräch unsicher an. "Wa-... muss das wirklich jetzt sein?", Schweigen. Er seufzte. "Gl-... ...okay...", kurz darauf legte er auf. "Meine Mutter will, dass ich nach Hause gehe, ist angeblich wichtig...", flüsterte er zu mir, umarmte mich aber daraufhin. Irritiert erwiderte ich die Umarmung. "W-wir besprechen das heute Abend..!", ohne meine Antwort abzuwarten ging er und ließ mich einfach stehen.

"Hmh."

I Won't Disappoint You | Assassination Classroom FFWhere stories live. Discover now