Kapitel 35 - Lüge

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A/N: Das Kapitel ist ziemlich kurz, I'm so sorry. ;-;
Die nächsten werden wieder länger, versprochen. Langweile im Unterricht und Schlafmangel machen verdammt kreativ. xd

PoV: Karma

16:19 Uhr.

Ich saß mit Nagisa und Asano bei mir Zuhause in meinem Zimmer, weil wir dieses Schulprojekt fertig bekommen mussten. Ich für meinen Teil bekam kaum mit, was meine Mitschüler besprachen, da ich kurz davor war, einfach einzuschlafen. Ich war müde. Ich war müde und das war mir recht so. Ich liebte diese Müdigkeit. Der Schlafmangel war das besagte Ventil, das ich vor Asano geheim gehalten hatte.

Dieses Gefühl war für mich wie eine Droge. Es ließ mich mich besser fühlen, weil ich so den größten Teil der Zeit nur halb bei Verstand war. Wenn mir alles zu viel wurde, war es mir möglich, mich einfach hinzulegen und für einige Stunden vom Rest der Welt abgeschottet zu sein, in meiner Traumwelt zu sein. Einmal hatte ich sogar Halluzinationen, als ich es etwas übertrieben habe. Kein schönes Gefühl. Wäre wohl so etwas wie ein Horrortrip.

Wie jede normale Droge bringt natürlich auch der Schlafmangel einige Nachteile mit sich. Ich kam nicht ganz kostenfrei davon. Meine Konzentrationsfähigkeit und meine Energie ging dabei drauf. Letzteres sollte früher oder später mein Leben zerstören. Ob nun früher oder später war mir schleierhaft.

Bei einer Überdosis würde ich sterben. Für mich war das nicht negativ, positiv aber auch nicht. Ich stand dem Tod neutral gegenüber. Er gehörte zum Leben dazu, auch wenn er frühzeitig kommt und mich mit sich in die Tiefe reißt.

"Karma, noch da?", ertönte die Stimme von Nagisa und riss mich somit aus meinen Gedankengängen.
"Was...?",  fragte ich verwirrt. Ohne dass jemand reagieren konnte, kam ich zu klaren Gedanken und konnte eine klare Antwort geben. "Ja."
"Wenn das so weiter geht, wirst du dir selbst deine Zukunft zerstören", seufzte Nagisa, während ich mir eine Hand an den Kopf hielt. "Wie kriegst du das alles überhaupt noch hin?"
"Was meinst du?", ich stand auf und ging zu meinem Schreibtisch, auf dem sich drei Gläser befanden. Ich nahm mir meins und trank etwas, blickte aber dennoch permanent zu dem Blauhaarigen.
"Leben...", murmelte er fast unverständlich. Das so fesselnde Blau wandte sich dem Boden zu, fast schon, als seien ihm seine Worte unangenehm. Ich erwiderte seine Geste mit einem Grinsen.
"Genau das ist es, was das Leben erträglicher macht", ich stellte mein Glas ab und ging dort hin zurück, wo ich ursprünglich her kam. Neben mir stand Asano ruckartig auf. Ich erschrak etwas.

"Das mei-", noch bevor er zuende sprechen konnte, zog ich ihn wieder herunter, sodass er wieder auf dem Bett saß, und hielt ihm eine Hand vor den Mund, damit er still war.
"Shh. Das solltest du nicht wissen", Der Lilaäugige nickte nur und schob meine Hand von sich weg.

"Wa-", nun unterbrach ich auch Nagisa in seinen Worten.
"Sag nichts dazu."
"Abe-"
"Sei still."
"I-", ohne groß darüber nachzudenken zog ich den Blauäugigen dicht an mich heran und sah von oben herab in seine Augen.
"Jetzt hälst du die Klappe", entgegnete ich kaum hörbar. Ich musste leicht lächeln, bevor ich ihn dann einfach küsste.

Ich konnte nicht sagen warum. Ich tat es einfach. Es fühlte sich richtig an. Ich vergaß die Zukunft, nicht so wie sonst immer. Ich war froh darüber, dass ich das getan hatte. Meine einzige Angst war, dass er mir jeden Moment das Herz brechen könnte.

Dachte ich so nicht an die Zukunft? Diese paar Sekunden waren die Zukunft, bald schon würden sie in der Gegenwart enden. Vielleicht war es beides; Zukunft und Gegenwart.

Oder ich hatte mich selbst belogen.

Ja, das war es. Ich hatte mich schon immer selbst belogen.

I Won't Disappoint You | Assassination Classroom FFWhere stories live. Discover now