Kapitel 43 - Irritation

104 8 4
                                    

PoV: Nagisa

Zusammen mit meiner Mutter stand ich vor einem modern und teuer aussehenden Haus. Ich sah mich um, das Grundstück war meines Erachtens nach ziemlich schön. Als ich das Geräusch der Klingel hörte, sah ich reflexartig auf die Beschriftung, die auf dem Klingelschild stand. Sakakibara.

...Moment, was?

Meine Augen weiteten sich. Das kann nicht sein. Die Tür öffnete sich. Doch. Kann sein. Der Mann, der die Tür geöffnet hatte, lächelte meine Mutter an und bat uns herein. Neben ihm stand tatsächlich Ren Sakakibara, sowie ein jünger aussehendes Mädchen. Als der Junge mich erblickte, wirkte er ebenso überrascht wie ich.

Wir gingen in das Esszimmer, das am Ende des Flures stand. Unsicher setzte ich mich an den Tisch, gegenüber von dem Mädchen. Rechts von mir meine Mutter und links von mir Ren, welcher ruhig auf den Tisch schaute. "Stellt euch bitte vor", forderte der Mann seine Kinder auf. Beide nickten.
"Ren." "Norie."
Auch ich stellte mich knapp vor.

Als wir nach kurzer Zeit mit dem Essen anfingen, unterhielten meine Mutter und der Mann, der sich mir als Kiyotaka vorstellte, sich. Ren, Norie und ich blieben still.

Wenig später standen der Braunhaarige und meine Mutter auf. Ich sah zu ihnen auf, als sie meinten, dass sie etwas besprechen müssen und dass wir im Esszimmer bleiben sollen. Beide verließen den Raum, woraufhin sich eine unangenehme Stille entwickelte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir alle leicht peinlich berührt da saßen, räusperte Ren sich, um das Schweigen zu durchbrechen. "Also, ähm...", fing er an. "...was jetzt?", fragte er, unschlüssig darüber was er sagen solle. Norie zuckte mit den Schultern, ich ebenfalls. Sein Blick fiel auf sein Handy, so unterbrach er sich selbst, als er gerade etwas sagen wollte. Ohne ein Wort gesagt zu haben stand er ruckartig auf und ging mit ausdrucksloser Miene aus der Tür.
"Urgh, was hat der im Moment bloß immer...", beschwerte die geschätzt Vierzehnjährige sich leise über ihren Bruder.

Bevor ich mein Handy auch herausholte, überlegte ich kurz. Ich war ein wenig nervös und aufgeregt, aber dennoch entschlossen in dem was ich tat. "Tut mir leid, dass ich dir das nicht persönlich sagen kann, aber ich liebe dich auch, Karma"

Abgeschickt.

Ich fing an zu lächeln, was jedoch schwand, als ich ein Räuspern hörte. Schnell legte ich mein Handy beiseite und sah zu den beiden Personen, die kurz zuvor den Raum verlassen hatten. Ich beobachtete, wie der braunäugige Mann in den Flur ging, um seinen Sohn wieder ins Esszimmer zu verfrachten.

"Muss das jetzt sein?", fragte Ren, der fast schon ein wenig verzweifelt wirkte. Sein Vater nickte. "Urgh...", dem Jungen entglitt ein Seufzen. "Ich ruf dich gleich noch mal an, okay?", er murmelte noch etwas für mich kaum verständliches, das sich wie ein ›ich liebe dich‹ angehört hatte. Kurz bevor er auflegte, zierte seine Lippen ein leichtes Lächeln.

"Klingt fast so, als hättest du wieder eine Freundin", lachte Kiyotaka, welcher wohl deutlicher als ich gehört hatte, was Ren gesagt hatte. Als Norie anfing zu sprechen, sah ich ihr Grinsen im Gesicht.
"Ohh, wer ist es?"

"Uhm...", er sah zu Boden, als er versuchte die passenden Worte zu finden. "...Gakushū." als er das sagte, erntete er von seiner Familie zwei verwirrte Blicke, dennoch wandte er seine Augen entschlossen dem Boden ab. Sein Lächeln kehrte wieder, wenn auch etwas unsicher.

"Huh? Ähm, wirklich?", fragte der konfus wirkende Mann. Der Jüngere nickte. Noch bevor jemand etwas sagen konnte, ergriff die Tochter des Mannes die Initiative, stand auf und umarmte ihren Bruder. "Das.. das freut mich für dich, Ren", meinte er nun, nachdem er sich gefasst hatte.

Kiyotaka lächelte, ging dann zurück zu meiner Mutter, welche sich wohl genau so fehl am Platz wie ich fühlte, und nahm ihre Hand. Er fing an zu sprechen. "Nun, das mag vielleicht etwas plötzlich kommen, aber Hiromi und ich haben vor zusammenzuziehen, wir wollen heiraten."

Bitte was? Was hat er da gerade gesagt?

"...äh", brachte Norie als Erste hervor. "Ja, das kommt ZIEMLICH plötzlich."

A/N: Ich muss gestehen, dass ich irgendwie unzufrieden mit dem Kapitel bin. Alles passiert viel zu schnell. ._.
Aber auch wenn es nur nebensächlich sein wird, so wollte ich diese Idee unbedingt noch mit einbringen. Außerdem wird das die Interaktion zwischen allen vier Charakteren deutlich erleichtern, wenn ich irgend ein Special oder so schreibe. xd

Und eine letzte Sache: ich denke, diese Geschichte wendet sich so langsam dem Ende zu. Allerdings überlege ich, einen zweiten Teil zu machen, in dem es um die etwas verwirrende, von mir erdachte Vergangenheit gehen soll.
Zu dem Ende noch meine Frage: soll ich ein Good oder Bad Ending schreiben? Ich hab für beides eine Idee. ^^

-Louan

I Won't Disappoint You | Assassination Classroom FFOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz