Kapitel 12 - Sicherheit in Unsicherheit

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"Sie sind als Lehrer noch ungewöhnlicher als als Mensch."
"Im guten oder im schlechten Sinne?"
"Egal wie ungern ich es sage, aber im Guten.", antwortete ich und lachte leise traurig. So langsam hatte ich mich wieder gefasst und stand auf. "Es erstaunt mich, dass ausgerechnet Sie mich so positiv überraschen, Korosensei.", langsam ging ich meinen Weg zum E-Gebäude, Korosensei neben mir her.
"Ausgerechnet Sie?", zitierte er mich fragend.
"Ich bin der Sohn des Vorstandsvorsitzenden. Was erwarten Sie, habe ich über die E gehört? Dass ihr alle fröhlich da sitzt und Kuchen esst?", ich legte eine kurze Pause ein. "Tja, so in etwa."

Pov: Karma

Gelangweilt blickte ich an die Decke, während ich mit meinem Stuhl gegen die Wand hinter mir kippelte. Es war ziemlich ironisch, dass ausgerechnet Asano nun in der E sein würde. Der beste Schüler der Stufe sowie der Sohn des Direktors. Ein leichtes Lachen entfuhr mir. So würde es noch viel leichter sein, seinen Ruf komplett zu zerstören. Ich fragte mich nur, wieso er in die E versetzt wurde.
Bestimmt nicht wegen seinen schulischen Leistungen.
"Hm...", noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, betrat Korosensei zusammen mit Asano den Raum. Seine Ausstrahlung war eine ganz andere als zuvor.
"Ich sagte zwar, ihr sollt in den Stunden nicht an euren Vorträgen arbeiten, aber heute machen wir eine Ausnahme. Also setzt euch zusammen, los, los." sprach unser Lehrer. "Hmm... Nagisa-Kun?", der Blauhaarige sah Korosensei an. "Ist es in Ordnung, wenn Asano-Kun den Vortrag mit euch hält?"
...Bitte, bitte sag nein, Nagisa.
"Uhm, klar, sollte kein Problem sein."
Argh, Idiot.

Nachdem ich mich dagegen geweigert hatte, freiwillig zu einem der Beiden zu gehen, hatten sie seufzend ihre Tische an meinen herangeschoben und saßen nun bei mir.
"Was ist euer Thema?", fragte der Junge mit den lilafarbenen Augen, mit welchen er mich skeptisch ansah.
"Depressionen." antwortete Nagisa. Ich bestätigte mit einem kurzen Nicken.
"Ich hab dir alle Daten als E-Mail geschickt." sagte ich an Nagisa gerichtet.
"Und wie sollen wir da jetzt drauf zugreifen?"
"Habt ihr hier keine Laptops?"
"Ähm..."
"War ja klar." kommentierte Asano abschließend und meldete sich.
"Was gibt's?", fragte Korosensei, welcher sofort zu uns kam.
"Könnten Sie uns bitte einen Laptop aus dem Hauptgebäude holen?", kam es von Asano. Nagisa schilderte ihm unser kleines Problem.
"Die E-Klässler haben noch eine offizielle E-Mail an der Schule?"
Noch bevor Nagisa oder ich hätte antworten können, fing der Orangehaarige an zu sprechen. "Erstaunlicherweise sind die E-Klässler noch als Schüler registriert."
"Sagte der E-Klässler." konterte ich mit einem Grinsen im Gesicht.
"Klappe, Akabane..", murmelte Asano genervt von mir.

Als Korosensei mit einem Laptop zurück kam, ermahnte er Asano, er solle nett zu uns sein und ging dann auch schon zu der Gruppe von Nakamura. Ohne ein Wort zu sagen, nahm sich Asano den Laptop und meldete sich mit seinen Daten an.
"Sollte ich mich nicht besser anmelden?", sprach Nagisa meine Gedanken aus. Mit einem herablassendem Lächeln, das ich trotz der überheblich scheinenden Wirkung nicht genau deuten konnte, blickte der Sechzehnjährige den Fragenden an, wohl darauf bedacht, ihm nicht direkt in die Augen zu sehen.
"Nein." seine Worte wirkten von außen betrachtet so kalt, aber dennoch war ich mir sicher, dass irgendwas nicht mit ihm stimmen konnte. Er wirkte anders als sonst. "Zwar kann dir niemand verbieten, dich anzumelden, doch das System verbietet, dass du auf alles Zugriff hast."
"Du bist doch jetzt selbst E-Klässler?"
"Sowie Schülersprecher," erwähnte Asano genervt und hatte sich mittlerweile angemeldet.
"Gib doch zu, dass du nur noch dieselben Rechte wie die anderen Schüler hast, weil du der Sohn des Direktors bist." sagte ich dann schließlich und brachte ihn dazu, mir kurz in die Augen zu sehen. Auffällig schell wandte sich sein Blick dem Bildschirm zu.
"...Das hat nichts damit zutun."
Ich musste grinsen. Asano wirkte so unsicher, so verzweifelt und verloren, irgendwie gebrochen.

Am ende der Stunde waren wir tatsächlich weiter gekommen. Da wir leider keine andere Wahl hatten, kamen Nagisa und Asano nach der Schule direkt mit zu mir. Im Bus saß der Blauhaarige neben mir und der Sohn des Vorstandsvorsitzenden gegenüber von uns. Er hatte schwarz-dunkelblaue Kopfhörer auf, wahrscheinlich hörte er Musik, während er ziemlich nachdenklich aus dem Fenster starrte. Grinsend nahm ich mein Handy und entsperrte es mit meinem Fingerabdruck. Ich ging auf WhatsApp und schrieb Nagisa an. Ich sah ihm zu, wie er sein eigenes Handy herausholte, es entsperrte und dann verwirrt die Nachricht gelesen hatte. Er blickte zu mir, ich behielt mein Grinsen bei und deutete auf sein Handy.

 Er blickte zu mir, ich behielt mein Grinsen bei und deutete auf sein Handy

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Zum Glück es Blauäugigen stoppte der Bus genau dann

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Zum Glück es Blauäugigen stoppte der Bus genau dann. Wir standen alle auf und gingen heraus. Draußen wies ich den Beiden an, mir zu folgen. So liefen wir in das Treppenhaus, nahmen den Fahrstuhl und waren bei mir zuhause angekommen. Ich nahm den Schlüssel heraus und öffnete die Tür.
"Und deine Eltern sind nicht da?", fragte Asano mich, welcher als letztes die Wohnung betrat.
"Nein. Sind beide auf Geschäftsreise oder so." mit diesen Worten schloss ich die Tür und ging vor in mein Zimmer.

I Won't Disappoint You | Assassination Classroom FFWhere stories live. Discover now