17 | „Ich hasse sie!"

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Nach einigen Stunden kamen wir Zuhause an und gingen sofort mit den Tüten in die Küche. Lyve saß sich an den Esstisch und wir ebenfalls.

Wir aßen gemeinsam Chinesisch, als plötzlich Jane kam.

,,Hey, Kinder.", begrüßte sie uns und lag ihre Tasche zur Seite. Sie sah echt müde aus.
,,Da ist dein Essen.", murmelte Luke mit vollem Mund, wobei ich leicht lächeln musste.

Soweit ich ihn erlebt habe, konnte er manchmal echt ein Idiot sein. Aber ein süßer Idiot.

Nein! Kein süßer! Schmeiß dir das weg!

Natürlich. Kein süßer.

,,Habe schon gegessen.", entgegnete Jane und stützte ihren Kopf mit den Händen ab.

,,Ist was... Jane?", fragte ich vorsichtig und sie sah mich neutral an.
,,Nein. Nein, es ist nur... Ich bin echt müde.", gab sie bekannt und ich nickte, aß weiter.

Ihr Blick wanderte zu Lyve, während Lyve sich mit Nudeln vollstopfte.

Jane lachte leicht und strich ihr über die Haare.

,,Und, mein Schatz? Was habt ihr heute so gemacht?"

,,Wir waren auf dem Spielplatz!", antwortete sie lächelnd.

,,Wie toll. Auf den Spielplatz, den du so gerne magst?"

Lyve nickte heftig und aß weiter.

,,Wenn das so ist... Möchtest du morgen zu Katherine?", fragte Jane, doch Lyve schüttelte den Kopf, während Jane sie verwirrt geschockt an sah.
,,Wieso denn dass?"

,,Morgen sind Ann und du Zuhause. Ich will mit Ann spielen!"

Ich lachte.
,,Natürlich spielen wir, Süße!", entgegnete ich mit einem Fischmund.

,,Ach so? Wo ist denn Luke?", fragte Jane mit einer hochgezogene Augenbraue und sah Luke an.

,,Luke ist bei seinen Bandmitgliedern morgen.", antwortete Luke und ich sah auf mein Essen.

,,Natürlich. Er hat ja nichts anderes zu tun, Stimmt's?", entgegnete sie und Luke ließ seufzend die Gabel fallen.

,,Ich hab dir so oft erklärt, dass ich das machen möchte. Du selbst sagtest doch, dass ich mir ein Hobby aussuchen soll!"

,,Ja, ein Hobby mit Sport oder so.", antwortete Jane selbstsicher.

,,Ich mag aber Musik. Wieso sollte ich etwas machen, das ich nicht mag?"

,,Wieso solltest du etwas machen, was nicht gut ist?", fragte Jane zurück und nun sah ich Luke an, der seine Mutter fassungslos an sah.

,,Du denkst nur, dass ich genauso werde, wie andere Schlagzeuger. Du denkst, dass ich auch Drogen nehmen werde."

,,Hör auf so neben Lyve zu reden!"

,,Dann öffne es nicht neben Lyve!", entgegnete er laut und sauer.

Jane sah ihn mit weiten Augen mahnend an, doch Luke stand nur auf.

,,Ich verzichte auf sowas!", schrie er noch und Jane wollte sofort aufstehen, als ich sie stoppte.

,,Bitte... Ich mache das schon."

Sie sah mich überrascht an, doch nickte anschließend.

Ich stand auf und bewegte mich zu sein Zimmer. Langsam klopfte ich an die Tür, doch Luke schrie nur laut Nein!

Ich verzog mein Gesicht, doch ging trotzdem rein.

Er saß auf der Couch und sah mich an.

Lange herrschte Stille, doch dann beendete ich diese.

,,I-Ich finde...", fing ich an und er sah mich fragend an. Ich schüttelte meinen Kopf.
,,Ich finde, du warst ein wenig hart zu ihr."

Er seufzte lachend und sah dann weg.

,,Mann, du musst es doch verstehen! Sie tut alles damit es dir gut geht."

,,Nein! Sie tut alles, damit es mir nicht gut geht und genau das ist der Punkt!", antwortete er sofort und stand auf.

,,Welche Mutter würde wollen, dass das eigene Kind schlecht endet?"

,,Wer sagt denn, dass ich schlecht enden werde, Ann? Ich habe Mom so oft erklären müssen, dass ich sowas nicht machen werde, denn ich habe meine Gründe. Wenn sie kein Vertrauen in mir sieht, kann ich das nicht ändern, aber ich werde doch nicht aufhören Dinge zu machen, die mir Spaß machen! Ich kann doch nicht immer das tun, was sie will!"

,,Ja, du hast Recht, a-aber-"

,,Sie hört mir doch nicht einmal richtig zu. Da rein, da raus!", entgegnete er und zeigte auf seine Ohren.

Ich rollte meine Augen.

Zwar hatte er Recht, doch trotzdem wollte Jane doch einfach nur das Beste für ihm und versucht ihn zu warnen.

,,Ich muss nicht immer das machen was sie will! Ich hasse sie!", regte er sich laut auf und zeigte zur Tür.

Ich wurde wütend und schubste ihn dann auf sein Bett, während er mich schockiert an sah.

,,Hör auf zu schreien!", schrie ich und bückte mich zu ihm,
,,Pass Mal auf Luke. Du hast eine Mutter, die dich wertschätzt, ja? Ich habe eine Mutter, die sich nie für mich interessiert hat, einen Vater, der sich nie um mich gekümmert hat! Fang an Dinge zu realisieren. Fang an das wertzuschätzen, was du hast und immer noch bekommst und nicht, wie ich, eine die wertschätzt, dass sie überhaupt noch am Leben ist!"

Er schaute mich immer noch entfremdet an und konnte nichts sagen, denn ich gab ihm keine Gelegenheit.

,,Hör auf Dinge zu sagen, die du später bereuen wirst!", schrie ich als letztes und merkte, wie ich langsam zu mir kam.

Schnell stand ich auf und sah verwirrt in die Gegend. So aggressiv hatte ich mich noch nie erlebt! Was war los?

Plötzlich bekam ich ein Stechen in meinem Kopf, sodass ich diese mit meiner Hand hielt. Mein Atem beschleunigte sich und ich rannte schnell raus, auf mein Zimmer.

Die Tür knallte ich zu, nahm die Tabletten raus und schluckte schwer eine.
Anschließend ließ ich mich der Tür hinunter gleiten und starrte, ausser Atem, gerade aus.

Angel Ine Место, где живут истории. Откройте их для себя