21 | „Du hast mich umgezogen?"

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Ich wachte mit einem heftigen Kater auf und befand mich in dem Zimmer, das Jane mir zur Verfügung stellte.

Langsam stand ich auf und sah anschließend, dass ich ein langes T-Shirt trug, anstatt meine normalen Klamotten.

Ich ging raus und bemerkte sofort, dass das Haus echt ruhig war. Man hätte eine Stecknadel fallen hören.

Was war nur los?

Durch kleine Anstrengung konnte ich mich an den gestrigen Abend erinnern, doch nicht nach dem ich mich auf die Couch saß.

Schnell rannte ich in das Zimmer von Luke und öffnete diese. Ich sprang in das Bett von ihm und rüttelte.

,,Luke! Luke steh auf!"

Er murmelte verschlafen irgendein Zeug, doch stand dann auf.

,,Dir auch guten Morgen. So sanft, wie du einen weckst..."

,,Luke, was ist gestern passiert?", fragte ich sofort besorgt und er begab sich in die Sitzposition.

Verwirrt sah er mich an und vergrub sein Gesicht kurz in seine Hände.

,,Gestern...?", fragte er sich eher selber, als mich.

Und dann sah er mich an.

,,A-Achso gestern!"

Verwirrt beobachtete ich ihn, wie er aufstand und sich kurz dehnte.

,,Luke, erzähl schon!"

,,Ich habe dich den ganzen Abend gesucht und dann fand ich dich in den Armen von Michael."

Mir stockte der Atem. Wer war Michael? Wieso war ich in seinen Armen? Hatten wir Sex?

,,W-Wie... Wer ist Michael?", fragte ich stotternd.

,,Der größte Fuckboy, aber auch Playboy der Schule.", antwortete er, als würde er sich lustig über mich machen.

,,Wieso war ich in seinen Armen?!"

Luke zuckte die Schulter.
,,Das muss man dich fragen. Du warst komplett weg, als ich dich von Michael nahm. Du warst betrunken und konntest dich selbst nicht Mal mehr halten."

Seufzend ging ich in die Knie und vergrub mein Gesicht in meine Hände.

Hat Michael mich vergewaltigt? Bin ich keine Jungfrau mehr? Wieso war ich so dumm?! Ich hätte doch wissen müssen, wie es abläuft!

Ich merkte, wie Luke sich zu mir näherte und sich auch hin hockte.

,,Hey... Ist doch gut. Es war nur eine Party."

,,Nein!", entgegnete ich laut und stand auf, während er auch sofort aufstand.

,,Du verstehst das nicht. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht auf diese Party gehen wollte! Ich hatte nämlich ein Alkoholproblem, dass hatte ich dir auch gesagt!"

,,I-Ich weiß, aber du warst dann weg u-"

,,Gott weiß, was dieser Michael mit mir getan hat. Während ich nicht psychisch wach war!", unterbrach ich ihn schreiend und er sah mich entfremdet an.

,,Luke. Du musst ihn anrufen und fragen. Ich muss wissen, was passiert ist, bitte!"

,,Wieso? Was soll schon passiert sein?"

,,Gott, bist du bescheuert?! Du sagst, dass Michael ein Fuckboy ist-"

,,Der größte, ja.", unterbrach er mich selbstsicher, während er die Arme vor der Brust verschränkte.

Verzweifelt verdeckte ich mein Gesicht mit meinen Händen und dann sprach Luke auf einmal.

,,Du hast Angst, dass er dich vergewaltigt hat..."

Geschockt blickte ich ihn an, denn es stimmte. Ich hatte solche Angst davor.

Auf Knopfdruck schlug ich ihm gegen die Schulter.

,,Das stimmt doch gar nicht!", protestierte ich.

,,Ich dachte, wir vertrauen uns, Ann?", wollte er sich sicher gehen und ich schenkte ihm einen nervösen Blick.

Langsam ließ ich mich auf den Boden fallen.

,,Wieso hast du mich bloß zu diese Party eingeladen?", murmelte ich, doch dann spürte ich seine Hand auf meine Schulter, während ich dann kurz zu ihm auf sah.

,,Nächste Woche fängt die Schule an. Dann kannst du ihn ja fragen, aber ich denke nicht, dass etwas Schlimmes pa-"

,,Bis zur nächsten Woche kann ich nicht warten!", unterbrach ich ihn.

Er stoppte kurz und überlegte.

,,Da gibt es noch eine Party...", fing er an und ich schüttelte meinen Kopf.

,,Ich gehe definitiv nicht erneut auf eine Party. Kannst du ihn denn nicht fragen?", fragte ich bettelnd, doch er schüttelte seinen Kopf.

,,Er würde mir doch eh nicht die Wahrheit sagen, wozu es dann versuchen?"

Ich seufzte und versuchte zu überlegen. Ich musste wohl übel zu diese Party gehen, damit ich ihn fragend kann, was passiert ist.

,,Wann und wo findet die Party statt?", fragte ich vorsichtig.

,,Es ist keine Party, wie die von Gestern. Die Jungs aus der Schule nennen es Party, wenn sie sich in einem Café treffen und was trinken."

Ich nickte.

,,Ist das heute?", fragte ich und er nickte.

,,F-Fährst du mich hin?"

Lächelnd nickte er.

Kurz herrschte Stille und dann unterbrach ich diese.

,,Wieso habe ich überhaupt das hier an?", fragte ich und zeigte auf das lange T-Shirt.

Sein Blick schweifte über meinen Körper.

,,A-Achso. Dein Outfit war nass wegen dem Alkohol, deswegen zog ich dich um und-"

,,Warte was?!", stoppte ich ihn schockiert.

Er zog mich aus? Und dann wieder an? Was zur Hölle?!

Locker sah er mich an und zuckte dabei die Schulter.

,,Hätte ich dich denn so schlafen lassen oder wie?"

,,Du hast mich umgezogen."

Er rollte seine Augen.
,,Gott, Ann, ich habe doch nichts getan."

,,Trotzdem!"

,,Wieso tust du so, als würden wir in einer Zeit leben, wo es verboten ist eine Frau in Unterwäsche zu sehen?"

,,Weil manche Frauen vielleicht noch nicht dran gewöhnt sind?", antwortete ich sofort und er stoppte.

Schnell sah er mich verwirrt an.

Wieso musste ich das sagen? Gott, Ann, du bist so bescheuert! Jetzt hat er es doch verstanden!

,,Es ist völlig normal, beruhige dich jetzt."

Seufzend aber trotzdem protestierend sah ich in die Gegend und dann in seine Augen. Meine Arme verschränkte ich vor meiner Brust und blickte ihn mit einer hochgezogene Augenbraue an.

,,Das nächste Mal würde ich gerne wach sein, wenn mich jemand versucht umzuziehen."

Mit diesem Satz ging ich runter.

Angel Ine Where stories live. Discover now