38 | „Anders, oder?"

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Ich ging runter und störte sofort die Mutter mit ihrem Sohn, wobei ich stolpernd rückwärts ging und dabei:
,,Sorry...", murmelte.

Ich wartete anschließend im Wohnzimmer, während die beiden in der Küche sprachen. Als Lyve runter kam, fühlte ich mich nicht so alleine.

,,Guten Morgen, Ann...", sprach sie und saß sich auf die Couch, während die Kinderserien schon liefen. Jane muss sie wohl angeschaltet haben.

Plötzlich kam Luke ins Wohnzimmer und ich betrachtete ihn nervös an.
Auf einmal lächelte er und ich wusste, dass es nur gut gelaufen sein kann, sonst würde er nicht lächeln.

,,Was ist passiert?", fragte ich mit einem Grinsen und er näherte sich zu mir.

,,Sie hat mir verziehen.", antwortete er leise.

,,Frühstück ist bereit!", gab Jane laut bekannt und wir beendeten die Conversation mit Luke. Anschließend bewegten wir uns zum Frühstückstisch und fingen an zu essen.

,,Du gehst heute auch zur Aufführung von Luke, Angeline?", fragte mich Jane und ich nickte, während ich kaute.

Ich war so gespannt auf das Konzert, so dass ich es nicht mehr aushielt.

,,Und ich muss auch schon in paar Stunden los.", machte Luke bekannt und ich warf ihm einen lächelnden Blick zu. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Jane uns bedeutend angrinste, doch verstand nicht wirklich, wieso sie das tat.

Luke musterte mich intensiv und ich sah ihn fragend an. Er wirkte nervös.

Wieso war er so nervös drauf?

,,Bist du aufgeregt?", fragte ich und er nickte heftig, als hätte er genau die Frage hören wollen.
,,Es ist doch nicht dein erster Auftritt?"

,,Ja, schon. Aber irgendwie fühle ich mich jetzt viel nervöser als bei den vorherigen."

Verwirrt nickte ich und verstand nicht recht, wieso, doch ich ließ es dabei.

***
Nachdem Frühstück saß ich mit Jane und Lyve im Wohnzimmer, während Luke sich schon fertig machte und anschließend runter kam. Er sah aus wie immer. Eine schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt und schwarze Schuhe. Wieso er alles schwarz trug heute, dass wusste ich nicht. Aber er sah echt gut aus.

,,Die Jungs haben mich gerufen. Ich fahre mit dem Auto dorthin. Du kommst, Ann!", gab er bekannt und ich nickte.

,,Ich komme dann so nach zwei Stunden.", entgegnete ich und er nickte lächelnd.

,,Klasse. B-Bist dann. Bye, Mom."
Er ging raus, während ich ihm immer noch hinterher sah.

,,So aufgeregt hatte ich ihn ja schon lange nicht mehr erlebt.", sprach Jane auf einmal und ich löste meinen Blick von der Tür.

,,Ach, ja?", fragte ich, während ich sie vorsichtig an sah. Sie nickte grinsend.
,,Ja, er ist heute so-"
,,Anders, oder?", unterbrach ich sie sofort mit großen Augen und sie sah mich überrascht an.

Ich hätte es doch lassen sollen.
Jetzt wird sie wahrscheinlich falsch von mir denken.

,,Ja, genau. Er ist genau so aufgeregt, wie am ersten Tag, wo er aufgetreten ist."

Ein schlechtes Gefühl überkam mir.
Wollte nur überhaupt, dass ich mitgehe?
Was wenn er sich nicht konzentrieren kann?

,,Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist...", murmelte ich und Jane sah mich verwirrt an.
,,Ich sollte vielleicht doch nicht gehen."

,,Wieso?", fragte sie sofort und ich sah verzweifelt an.

,,Ich weiß es nicht. Siehst du, du sagst ja auch, dass er aufgeregter ist als sonst. Vielleicht ist das ein Zeichen-"

,,Dass er sich vorbereitet, weil du kommst? Offensichtlich.", unterbrach sie mich und diesmal sah ich sie fragend an.

,,Wieso sollte er sowas tun?"

Sie grinste nur frech und widmete sich wieder ihren Nachrichten auf dem Handy.

Es fühlte sich an, ob man sich überlegt doch zu schwänzen oder nicht, obwohl man weiß, dass es einem Spaß machen wird.

Sollte ich wirklich gehen?

Angel Ine Where stories live. Discover now