20 | „Warum flüchtest du?"

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,,Angeline. Frühstück!", schrie Luke von unten und ich öffnete meine Augen. Langsam stand ich auf und ging runter.

Luke goss uns Tee ein und ich vergrub mein Gesicht in meine Hände, damit ich gähnen konnte.

,,Immer noch müde?", fragte er und ich sah ihn nun an, während ich mich an den Tisch saß.

,,Eigentlich nicht.", antwortete ich und dann saß er sich auch hin.

Wir fingen an zu essen und ich verzog mein Gesicht, als ich den Tee sah.

Ich mochte nie Tee. Es schmeckte mir so gut wie nie.

,,Wenn du kein Tee magst-"

,,Nein. Egal. Ich probiere.", unterbrach ich ihn.

Ich nippte an den Tee und komischerweise schmeckte mir dieser.

,,Normalerweise mag ich auch kein Tee, doch Mom hatte diesmal einen echt geilen geholt. Der schmeckt so gut.", schwärmte Luke und ich lächelte. Es stimmte wirklich.

Lange herrschte Stille und dann unterbrach Luke diese.

,,Lyve bleibt wahrscheinlich noch heute bei Katherine-"

,,Wer ist diese Katherine?", unterbrach ich ihn fragend.

,,Katherine ist meine jüngere Tante."

Ich nickte

,,Fast vergessen es dir zu erzählen...", fing er plötzlich an und ich wurde neugierig.
,,Heute schmeißt Noah eine Party. Du kommst mit."

Ich wusste nicht, was ich fühlen oder denken sollte. Ich wollte nicht hin. Aber doch irgendwie schon.

,,Dir viel Spaß.", sagte ich und nippte an meinem Tee. Luke seufzte.

,,Komm schon. Es wird Spaß machen. Es wäre doch eine Ablenkung für uns beide."

,,Ich kann Partys nicht leiden.", entgegnete, doch Luke versuchte mich immer noch zu überzeugen.

,,Bitte, Ann!"

Ich sah ihn verwirrt an. Wieso wollte er unbedingt, dass ich mitkomme? Hatte er etwas vor?

,,Na gut.", gab ich bekannt und er lächelte.

***

,,Fertig?", fragte er und ich definierte noch meinen Eyeliner.

,,In fünf Sekunden!"

Als ich dann fertig war, sah ich mich im Spiegel. Ich sah echt gut aus, dass musste man mir lassen.

,,Fertig.", gab ich bekannt und drehte mich zu Luke um, der dann lächelte.

,,Gut. Gehen wir."

Wir gingen gemeinsam ins Auto und bevor wir einstiegen, stoppte ich ihn.

,,Ich habe ein leichtes Alkoholproblem.", fing ich an und man sah die Verwirrung in seinem Gesicht.

,,Fallst du irgendeine Alkoholflasche in meiner Hand sehen solltest, nehme sie weg. Ich kann Alkohol nicht vertragen und ich will auch nicht, dass in dieser Nacht etwas passiert, was ich bereuen werde."

Er lachte.
,,Was soll schon passieren?"

Ja, du Idiot, vielleicht würde ich dann meine Jungfräulichkeit verlieren? Als hätte ich Lust mein erstes Mal mit irgendeinem zu treiben.

,,Alles.", antwortete ich knapp und er nickte nicht überzeugend.

Wir stiegen ein und er fuhr los.

Fünfzehn Minuten später waren wir da und das Haus war auch schon überfüllt, obwohl es gerade Mal 19:30 war.

Wir stiegen aus und gingen rein.

Die Laute Musik war einfach viel zu laut und die Leute waren schon fast betrunken.

,,Hey Luke, na was geht, Kumpel?", fragte ein blondhaariger Junge, der ziemlich breit war.

Ich sah zu Luke, der seine Augen rollte.

,,Seit wann sind wir Kumpels?", fragte er genervt.

Der Junge vor ihm lachte.
,,Das waren wir doch schon immer. Ich meine in der Zeit mit Alexia, da-"

Luke unterbrach ihn, als er ihn am Kragen hielt. Geschockt stand ich da und sah ihm zu.

,,Noch einmal nimmst du Alexia's Namen in deinen dreckigen Mund und ich schwöre auf alles, dass ich dich hier zusammen schlage!"

,,Woah... Ganz ruhig, Champion.", entgegnete der Junge und heftete den Blick dann auf mir.
,,Weiß deine kleine Freundin denn nicht, wie stark du bist?"

Ich sah ihn angewidert an und bevor ich handeln konnte, tat es schon Luke.

,,Verzieh dich, Bryce.", gab er leise bekannt, dass sah ich an seinen Lippen.

Der Junge, der anscheinend Bryce hieß, ging wieder und Luke näherte sich zu mir.

,,Halt dich immer fern von diesem Kerl. Er ist der größte Hurensohn!"

,,Rege dich Mal ab jetzt.", sagte ich und platzierte meine Hand auf seine Schulter, während er mich intensiv anschaute.

,,Du wirst mir morgen erzählen, wieso er ein Hurensohn ist.", fuhr ich grinsend fort, doch er tat nichts.

,,Hey Luke!", begrüßte ihn ein Bandmitglied, dessen Name Caleb war, wenn ich mich nicht irrte.

,,Hey.", antwortete Luke und die beiden hatten ein Gespräch, wobei ich mich dann kurz entfernte, um Wasser zu trinken.

In der Küche, knutschten einige und tranken dabei, so dass ich nicht einmal an den Wasserhahn kam.

Ich füllte das Glas mit Wasser und trank diese dann aus.

,,Auf einer Party Wasser trinken? Das sehe ich ja zum ersten Mal!", sprach jemand hinter mir und ich drehte mich um.

Der Junge hatte braune Haare und blaue Augen, während er mich anlächelte.

,,Eh... Ja. Ich mag kein Alkohol.", antwortete ich knapp, gezwungend lächelnd und er lachte.

,,Das erste Mädchen, das sagt, dass sie kein Alkohol mag. Wow... Du bist ja noch interessanter, als ich dachte."

Verwirrt sah ich ihn an und versuchte den Sinn des Gesprächs zu finden. Ich kam auf keinen.

,,Dir viel Spaß.", verabschiedete ich mich, doch er ließ mich nicht gehen. Er hielt meinen Arm und sah mir tief in die Augen.

,,Warum flüchtest du?", fragte er.

Ich sah auf meinen Arm und dann in sein Gesicht.

,,Wenn du mein Arm nicht loslässt, gebe ich dir gleich einen Grund um zu flüchten!", zischte ich, doch er lachte, ließ aber meinen Arm dann los.

,,Ganz ruhig. Wir wollen doch nur ein wenig Spaß haben."

,,Ich nicht.", entgegnete ich genervt und konnte mich dann entfernen.

Schnell zerquetschte ich mich in die Menschenmenge und hoffte, nicht gleich zu erbrechen wegen diesem Schweißgestank.

Ich rannte eine beliebige Treppe hoch und sperrte mich dann in ein Zimmer ein.

Es sah aus wie ein Mädchenzimmer. Es war rosa und weiß. Auf dem Schreibtisch lagen Vodka Flaschen und einige Pillen. Ich näherte mich zu den und betrachtete die weißen, wunderschönen Pillen.

Was soll's?

Ich steckte die Pillen in meine Hosentasche und trank ein wenig von der Vodka.

Ich hätte es nicht tun sollen. Ich weiß.

Immer mehr trank ich aus der Flasche und bemerkte, wie heiß mir wurde.
Mein Blickfeld verschwommen versuchte ich aus dem Zimmer zu gehen und mir war echt schwindelig.

Langsam ging ich die Treppen runter und versuchte dabei aufrecht zu stehen.

Ich versuchte irgendwie Luke zu erkennen, doch das konnte ich nicht. Es war zu voll. Nicht einmal zum Fallen gab es Platz. Mein Handy klingelte, dass hörte ich, doch ich konnte nicht rangehen.

Schnell ließ ich mich auf die Couch plumbsen und betrachtete die tanzenden Leute. Und dann sah ich nichts mehr.

Angel Ine Where stories live. Discover now