❃Kapitel 9

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Yoongi PoV

Aus irgendeinem Grund wurde ich gerade von diesem Menschen auf komische Art und Weise gemustert. Was wollte er von mir? Er sollte lieber aus meinem Sichtfeld verschwinden, bevor ich noch sauer werde und er es bereuen könnte. Ich folgte seinem Blick, welcher an meinem freigelegten Arm hang und diesen irritiert und gleichzeitig schockiert anschauen. Letzten Endes fiel mir auf, dass meine Brandverletzungen alle verheilt waren und er vermutlich auch deshalb so verwirrt schaute. Wenn ich so darüber nachdenke, übel nehmen konnte ich es ihm nicht, immerhin ist er nur ein dummer Mensch und hat von nichts eine Ahnung. Aber ich kann ihm wohl schlecht sagen, dass ich ein Vampir bin und deshalb mein Heilungsprozess um einiges schneller war, als der eines Menschen. Auf der anderen Seite wusste ich auch keine Ausrede, die ich ihm auftischen konnte und die auch annähernd glaubhaft klang. Ich würde einfach so tun, als hätte ich nichts gemerkt und würde seine Anwesenheit nicht bemerken. Nur wird er mich hoffentlich nicht später darüber ausfragen.

Tatsächlich ließ er irgendwann von meinem Arm ab und erhob sich anschließend. Mein Blick folgte seinen Bewegungen, bis er sich aus meinem Sichtfeld begeben hat und ich nicht mehr in der Lage war, ihn zu sehen. Trotz alledem war ich in der Lage ihn laut und deutlich zu hören, somit wusste ich auch was er momentan machte. Aber für mich war das nichts weiter relevantes, weshalb ich mich nicht mehr weiter darauf konzentrierte und stattdessen versuchte ein wenig meine Augen zu schließen. Meine Knochen schmerzten nach wie vor, auch wenn meine Brandnarben schon verheilt waren, aber Dinge wie Knochenbrüche dauerten immer etwas länger als bloße Verletzungen an der Haut. Aber wenn ich das richtig einschätze wird auch das nicht mehr allzu viel Zeit für sich beanspruchen. Sobald ich wieder komplett geheilt war, sollte ich sehen wie ich hier am besten wieder wegkomme.

Auf der anderen Seite, ich kannte mich hier noch überhaupt nicht aus und wenn ich alleine draußen herumlaufe, wird nur wieder das selbe passieren und ich werde wieder nicht in der Lage sein weiter-zukommen. Vielleicht wäre es also auch nicht die schlechteste Idee, wenn ich erst einmal hier bleibe und etwas mehr über diese Welt lerne. Auch wenn ich schon viele Bücher über diese Welt gelesen habe, sie halfen mir momentan leider nicht besonders und an die meisten kann ich mich nicht einmal mehr erinnern, da es bestimmt schon Jahre her war, dass ich sie gefunden und gelesen habe. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mich an einige kleine Aspekte erinnere, die aber weder hilfreich waren, noch auf das Tatsächliche hier zutrafen. Letzten Endes konnte man viel in Bücher schreiben, man kann die Wahrheit nicht wissen, wenn man es nicht selbst gesehen hat.

Das heißt, ich war hier komplett auf mich gestellt und musste quasi bei null starten. Natürlich, es gab einzelne Überschneidungen zu dem Ort aus dem ich herkomme, trotzdem kenne ich mich hier noch nicht aus und weiß auch nicht besonders viel über die Menschheit. Sie waren komisch und auch nicht besonders weit entwickelt, zumindest im Gegensatz zu uns nicht. Warum sollte ich über solche Leute also auch etwas wissen wollen?

Mein anderes Problem besteht aber in etwas komplett anderem. Ich musste wieder zurück in meine Heimat, doch hatte keine Ahnung wie ich das anstellen sollte. Hier her zu kommen war ja auch keineswegs beabsichtigt, wie sollte ich also wissen, wie ich wieder zurückkehren könnte. Ich konnte ja auch schlecht nach fragen, denn ich wollte meine Identität ja geheim halten. Es war vielleicht das beste so, bevor er noch Angst bekommt und ich noch weggesperrt werde. Auch wenn einzelne Menschen mir Unterlegen sind und auch ihre Waffen mir nicht viel anhaben können, so schwächt mich die starke Sonne hier nach wie vor und ich wusste nicht, wie viel ich in geschwächten Zustand abwehren konnte.

Mir bleibt wie es also aussieht keine andere Wahl, als mich dem leben hier erst einmal anzupassen und heimlich Nachforschungen dazu anzustellen. Vorher jedoch mussten meine Verletzungen alle heilen und ich musste diesen jungen auch dazu bringen mir zu vertrauen und mich solange hier zu lassen, bis meine Wunden alle wieder verheilt waren. Ich hasste es, wenn ich auf andere Leute angewiesen war, aber scheinbar habe ich dieses Mal keine andere Wahl.

Wer hätte auch gedacht, dass ich jemals in solch eine Situation kommen würde.

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No ideas

Misery メ YoonminWhere stories live. Discover now