❃Kapitel 43

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Jimin PoV

Ein berauschendes, gleichzeitig betäubendes Gefühl nahm meinen Körper überhand, ich brachte keinen weiteren Ton heraus und konnte nur meine Augen vor Schock geweitet lassen. Nur einen kurzen Moment spürte ich eine Schmerzenswelle, genau in dem Moment, als er seine spitzen Zähne in meine Haut bohrte, jedoch wurde dies kurz darauf von einer mir neuen, unbekannte Taubheit übermahnt. Es war ein komisches Gefühl, ich konnte meinen Herzschlag viel deutlicher als sonst spüren, aber da war noch etwas...
Es war, als würde mir etwas entzogen werden, von Sekunde zu Sekunde fühlte ich mich schwächer, leerer, einfach ausgelaugt und ich war bald schon nicht mehr in der Lage auch nur einen einzigen Muskel zu bewegen.

Was tat er da mit mir? Meine Augen schlossen sich langsam, ich verlor den Halt und drohte zur Seite zu fallen, da spürte ich seinen starken Arm um meine Hüfte, wie er mich geschick zu sich zog und mich somit am Fall hinderte. Meinen Kopf legte ich auf die Seite, ich wollte etwas sagen, ich wollte schreien, doch kein einziger Mucks verließ meine Lippen und ich fing an, die Realität in diesem Moment anzuzweifeln.
Plötzlich überkam mich eine prallende Hitze, schnell bildeten sich Schweißtropfen auf meiner Stirn ab und es dauerte nicht lange, bis sie ihren Weg bis nach weiter unten fanden.

Ich spürte einen kurzen Schmerz an der Stelle, an der er seine Zähne in meiner Haut versenkt hatte, meine Atmung beschleunigte sich von null auf hundert und ich begann einen Moment lang schweratmend zu schwanken. Er hielt mich fest, er hinderte mich am fallen und ich spürte seine Wärme, als würde sie sich wie ein Schleier um mich legen und vor allen Gefahren beschützen. Es war eine der wenigen Situationen, deren ich Ende ich mir niemals herbeiwünschen würde, doch wie alles musste auch dies enden.

Ich versuchte verzweifelt meine Atmung zu regulieren, ich spürte den Schmerz an der Bissstelle und zischte einmal kurz auf. Ich spürte Yoongi's sorgvollen Blick auf mir brennen, jedoch konnte ich im Moment noch nichts sagen, erst einmal musste icg das alles vereinbaren, alle Gefühle und Emotionen einordnen und den Schmerz irgendwie ausblenden.
"Jimin...", er seufzte einmal entschuldigend und senkte den Blick, seine kalte Handfläche legte er vorsichtig auf meine Wange und ließ mich somit erschrocken zurückschrecken.
Ich sah, wie er den Kopf schüttelte und schwer ausatmete, "Du hast Schmerzen, nicht wahr?", wollte er von mir wissen und zog eine Augenbraue nach oben.

Ich war nicht fähig klar zu denken, ich bejahte seine Frage und realisierte es erst wenige Momente später, jedoch war es da schon zu spät.
Plötzlich legte er seine Lippen sachte auf meine, ich wollte ihn zuerst davonstoßen, jedoch war es genau das, was ich in dieser Situation brauchte. Seine Lippen, seine Wärme, seine Nähe und Zuneigung aber vor allem brauchte ich ihn. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, ein Zeichen dass ich noch am leben war und diese Protzedur überlebt hatte.
Ich konzentrierte mich vollkommen auf seine Lippen, wie sie elegant mit meinen spielten und sich anfingen zu bewegen, als würden sie meine zu einem Tanz aufführen, den man nur zu zweit ausführen konnte. Ohne großartig nachzudenken machte ich mit, konnte damit den stechenden Schmerz an meiner Schulter für den Moment ausblenden.

Seine Zunge stupste irgendwann die meine an, ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen ab, auch wenn ich noch immer nicht wieder voll und ganz bei Verstand war. Allerdings war mir genaustens bewusst, in welcher Situation ich mich gerade befand und wenn ich auch nur einen Gedanken daran verschwendete, dann würde ich vermutlich zu dem Entschluss kommen, dass ich es sogar wollte und hier nichts aus Zwang geschah.
Er löste in mir ein Gefühl aus, welches ich noch nie zuvor gespürt hatte und es war seltsam, ich hatte Sehnsucht nach ihm, als ich außer Haus war und würde am liebsten immer seine Nähe aufsuchen. Woher kam dieses plötzlich so starke Gefühl? Es war... seit er mich das erste Mal geküsst hatte.

Oder war es schon vorher und dieser Kuss hatte nur dafür gesorgt, dass sie komplett austreten würden?

Langsam lösten wir uns wieder voneinander, ich spürte, wie mein Herz schwerer wurde, aber gleichzeitig kam auch mein Verstand wieder zurück und die Benommenheit, welche mich die ganze Zeit über befallen hatte, verzog sich nun auf einen Schlag und ich war urplötzlich wieder in der Lage mich zu bewegen.
Ich suchte Blickkontakt zu meinem Gegenüber, fand diesen auch kurz darauf und setzte ein Lächeln auf, dessen Bedeutung ich selbst erst herausfinden musste.
"Yoongi ich-, was hast du getan? I-Ich... blute...", ein Seitenblick verriert mir, dass das Blut in Massen aus der Wunde quillte und rasch seinen Weg nach unten fand. Ich verspürte keinen Schmerz, jedoch waren die Abdrücke zweier Zähne stark abgebildet und genau dieser Anblick war auch der Grund für meine aufkommende Gänsehaut, welche sich schnell über meinen gesamten Körper ausgebreitet hatte.

Er jedoch schüttelte nur mit seinem Kopf, "Es tut mir leid, Jimin. Ich hatte keine andere Wahl, es musste sein", entschuldigte er sich, ich konnte die Reue aus seiner Stimme heraushören, es war klar und deutlich hörbar, er meinte es ernst. Ich verstand es aber nicht? Wieso hatte er mich gebissen? Was hatte das alles zu bedeuten und wieso hatte es ein so komisches Gefühl in mir erzeugt?
"Yoongi ich... ich weiß nicht was ich tun soll, wie ich reagieren soll...", nuschelte ich vor mich hin und senkte schnell den Kopf. Das alles war einfach eine Menge zum verarbeiten, ich wusste momentan nicht damit umzugehen und das bedrückte mich ungemein.

"Ich habe dir etwas verschwiegen, Jimin. Etwas ausschlaggebendes, was du vielleicht über mich wissen solltest", seine Stimme klang ernst und tief zugleich. Ich schaute auf und inspizierte seinen Körper, von den Wunden war keine Spur mehr zu sehen und ich wusste in diesem Moment, dass etwas hier ganz und gar faul sein musste. Denn es war schon einmal so, desseb bin ich mir nun vollkommen bewusst. Es war also keine Einbildung.
Ich erwiderte seinen Blick, gespannt schaute ich ihm in sein wunderschönes Gesicht, wartend auf eine Fortsetzung seiner Aussage.

"Jimin, ich bin kein Mensch, wie du es vielleicht angenommen hattest", eine kurze Pause herrschte im Raum und ich konnte mir bereits denken, wie der Satz enden würde. Meine Augen begannen sich vor Schock zu weiten, kein Mensch...
"Ich bin kein Mensch, Jimin, ich bin ein Vampir"

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reveal

Misery メ YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt