❃Kapitel 32

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Jimin PoV

"Tz", er zischte einmal und spuckte ein wenig Blut aus, stumm beobachtete ich ihn bei seinen Taten, während unser Feind sich langsam wieder erhob und bedrohend die Zähne fletschte. "Du mischst dich hier ein! Was fällt dir ein?", knurrte er wütend, doch Yoongi ließ sich davon nicht beeinflussen und schaute unser Gegenüber nur mit seiner üblich desinteressierten Miene an. "Brauche ich denn einen Grund, um mich in gewisse Dinge einzumischen?", war seine Antwort und ein kleines Grinsen bildete sich auf seinen Lippen ab, er schien ziemlich zuversichtlich zu sein und genau das war auch der Grund, der mich vorerst erleichtert aufatmen ließ. "Jimin", sagte er und erweckte somit meine Aufmerksamkeit, fragend schaute ich ihn an und wartete auf seine kommende Aussage. "Ich halte den hierhin Schacht, hilf Jungkook und versucht von hier zu verschwinden", wies er mich an, ohne dabei seinen Blick von seinem Gegner anzuwenden. Er war vorsichtig, das merkte man ihm an. Ich schluckte einmal und nickte mit dem Kopf, ehe ich ihm den Rücken zukehrte und mich nach Jungkook erkundigte.

Ich erblickte ihn, ebenso außer Puste, wie er sich gerade an seinen Knien abstützte und damit einem erneuten Angriff völlig ausgeliefert wäre. Sein Feind näherte sich ihm, wenn auch nicht wirklich schnell, gab mir aber somit genügend Zeit, um mir einen größeren Stein zu schnappen und auf ihn zu werfen. Wie geplant traf er seinen Kopf und somit konnte ich ihn von meinem besten Freund ablenken, damit dieser wieder zu Kräften kommen konnte. So wie ich das aus der Entfernung sah, hatte er keine wirklichen Verletzungen, unser Gegenüber leider genauso wenig, aber er schien zumindest ein wenig aus der Puste zu sein. Grimmig schaute dieses Monster mich an und schnaubte einmal abfällig, ehe es auf mich zuging und ich meine nächste Aktion gut plante. Ich musste ihn ein wenig ablenken, dürfte mich aber auf keinen Fall treffen lassen, sonst wären unsere Chancen zunichte und weder Jungkook, noch ich würden hier wieder in einem Stück herauskommen.

Während es also auf mich zu kam, schaute ich mich vorsichtig um und suchte nach Gegenständen, mit denen ich mich verteidigen könnte, oder die mir in dieser Situation behilflich sein würden. Aber alles was es hier zu greifen gab, waren entweder mittelgroße Steine oder eben Stöcke und ich wusste nicht, ob mir diese wirklich helfen würden. Oder vielleicht ja doch, ich hätte da zumindest einen Plan, der uns zumindest etwas Zeit verschaffen könnte. Mein Gegenüber wurde schneller und ich wartete auf den passenden Moment, um seinem Prankenschlag zu entgehen und zur Seite zu rollen. Schnell richtete ich mich wieder auf und bemerkte, dass er etwas dickerer Stock in unmittelbarer Nähe war. Vorsichtig griff ich nach diesem und rief den Namen meines besten Freundes, um dessen Aufmerksamkeit zu erregen, damit ich anschließend den Stock zu ihm werfen könnte.

Er fing ihn auf und stand nun wieder fest auf seinen Beinen, ich nickte ihm einmal zu und es schien, als würde er mich verstehen, weshalb er auch seine Position wechselte und nun ein wenig hinter mir stand, jedoch noch genug Abstand hatte, dass dieses Vieh sich auf mich konzentrieren würde. Ich wartete darauf, dass ich erneut angegriffen werden würde und das ließ auch nicht besonders lange auf sich warten. Schon bald hob er seine Pranke ein wenig in die Luft und rannte auf mich zu, ich duckte mich ein wenig und verlagerte mein Gewicht auf mein rechtes Bein, sodass ich anschließend nach links ausweichen könnte. Ich wollte gerade zur Seite springen, jedoch schien er mich durchschaut zu haben und folgte mir. Allerdings hatte ich mir etwas derartiges schon ausgedacht und verlagerte mein Gewicht schnell auf der anderen Seite, damit ich zur anderen Seite springen konnte. Durch meine Größe und meiner Wenigkeit war mir dies möglich und aus dem Augenwinkel vernahm ich, wie er anfing zu taumeln und versuchte sein Gleichgewicht wieder zu finden. Jungkook nutzte diese Chance, verfestigte seinen Griff um den Stock und rannte nach vorne.

Noch bevor unser Gegner es realisieren konnte, rammte er den Stock mit aller Wucht in das Auge des Monsters, weshalb dieses vor Schmerzen aufschreite und das Blut nicht lange auf sich warten ließ. Allerdings war dieses... lila und tropfte auf das Gras, sodass dieses sich an manchen Stellen leicht verfärbte. Jungkook eilte zu mir, wir hatten eine ganze Menge Zeit gewonnen und ich hoffte, uns würde in der Zeit etwas einfallen, wie wir dieses Ding ein für alle Mal loswerden könnten. "Kann man es denn überhaupt töten?", fragte Jungkook an mich gewandt, ich zuckte aber unwissend mit den Schultern und erhaschte einen Blick auf das Gefecht zwischen Yoongi und seinem Gegner. Jedoch schien er gut alleine zurechtzukommen und ich fragte mich nach wie vor, wie er das jedesmal anstellte.

Während sich unser Gegner allerdings wieder erholte, überlegte ich mir etwas, doch mir fiel beim besten Willen nichts ein. "Es gibt nur einen wirklich sicheren Ort im Moment, zu dem sollten wir verschwinden, solange wir die Chance dazu noch haben", sagte ich zu Jungkook und dieser nickte langsam, er schien zu verstehen und hinterfragte dies auch nicht weiter. Als wir aber gehen wollten, wurden wir durch ein Knurren unterbrochen und schockiert starrten wir auf unseren Feind, wie er sich diesen Stock ohne großartige Mühe herauszog und zur Seite warf, während sein Auge mehr als nur ein wenig zugerichtet aussah. Der Anblick löste in mir ein ekelhaftes Gefühl aus, ich war schon kurz davor mich zu übergeben, jedoch war dies nicht der richtige Ort, noch die richtige Zeit dafür. Ich konnte mir keine Schwäche leisten, nicht um Jungkooks Lebens Willen und auch nicht um meines Lebens Willen.

"Ihr-! Ich werde euch umbringen!", rief unser Gegenüber und rannte wutentbrannt auf uns zu. "Jungkook, wir sollten rennen!", gab ich von mir und kurz darauf nutzen wir die Chance und rannten los. Ich rief mir kurz den richtigen Weg ins Gedächtnis und wir kamen langsam an den Rand dieser Wiese, wo dann auch die Straße anfangen würde. Ich war verwundert, dass dieses Wesen fast schon schneller als wir war. Nein, es kam uns immer näher und ich schluckte schwer. Auf der Straße vor uns fuhren schnelle Autos und wir hatten keine andere Wahl, als einfach drüber zu rennen und zu hoffen, wir würden nicht erwischt werden. Deshalb blendete ich meine Gedanken aus, während ich auf die andere Straßenseite zurannte. Gerade als ich auf dem Bordstein angekommen war, vernahm ich einen lauten Knall und weitete schockiert meine Augen. Bitte nicht, Jungkook!

"Jimin, schau nicht so dumm, wir müssen weiter", vernahm ich die Stimme meines besten Freundes neben mir und schaute verwirrt an. Wenn Jungkook gerade nicht angefahren wurde, wer war es dann bitte? Ein kurzer Blick auf die Straße gab mir die gewünschte Antwort. Neben dem nun etwas demolierten Auto, lag auch die große Gestalt unseres Verfolgers und rührte sich kein Stück. Ich wollte etwas sagen, jedoch fehlten mir die Worte dafür. Das Letzte, das ich sah bevor wir dem Geschehen den Rücken zukehrten, war, wie der Fahrer des Wagens ausstieg und verzweifelt nach dem Rechten schaute.

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Misery メ YoonminWhere stories live. Discover now