❃Kapitel 19

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Jimin PoV

Überrascht drehte ich mich um, nur um anschließend die Gestalt Yoongs zu erkennen, welche noch wenige Schritte entfernt stand, dennoch nah genug, sodass ich seine Stimme von hier aus hören konnte. Als er meinen Blick bemerkte, kam er langsam auf mich zugelaufen, hielt bei mir angekommen kurz inne, nur um sich dann neben mir niederzulassen. "Ja, ich wusste nicht, wo ich sonst hätte hin könnte", erklärte ich ihm kurzerhand, weshalb er langsam mit dem Kopf nickte, als Zeichen, dass er mich wohl verstanden hatte. "Um ehrlich zu sein hatte ich damit gerechnet, dich bei dir Zuhause vorzufinden", kam es von ihm, ich musste kurz lachen, da ich sogar mit diesem Gedanken gespielt hatte. "Du denkst, ich würde den Weg bis nach Hause riskieren, wo sich noch nicht einmal viele Menschen aufhalten?", fragte ich ihn mit ironischem Unterton in meiner Stimme. "Vermutlich nicht", er klang nachdenklich, dabei war er derjenige, der von uns beiden besser bescheid wusste.

"Was ist denn passiert, als ich weg war?", wollte ich nach einer kurzen Zeit des Schweigens von ihm wissen. Er atmete einmal tief durch und sein Blick lag nicht auf mir, sondern auf dem klaren Himmel. Es war, als hätte er so einen Himmel noch nie gesehen und er sah gleichzeitig so fasziniert aus. "Nichts wichtiges", antwortete er stumm auf meine Frage, dachte wohl, dass ich mich damit zufrieden geben würde, doch dem war nicht so. Ich wollte eine Erklärung, das war das Mindeste, was er mir nach alldem liefern konnte und genau das sagte ich hm auch. Er seufzte einmal laut aus, ehe er mir tief in die Augen schaute und ich bekam das Gefühl, dass er versuchen würde in meine Gedanken zu schauen. Ich öffnete meinen Mund einen Spalt breit, wollte zu einer Antwort ansetzen, doch mir fiel nichts ein, was ich ihm sagen könnte und deshalb beschloss ich, meinen Mund vorerst zu halten.

"versteh bitte, dass ich dir vieles noch nicht sagen kann, dazu bist du noch nicht bereit", erklärte er mir und schaute mich entschuldigend an. Ich dachte, ich würde nicht recht hören. "Yoongi, ich wurde vorhin fast umgebracht! Ich will wissen was passiert ist, ich will wissen, um was es sich bei meinem Angreifer handelte, ich will wissen, wie du in diese Sache involviert bist!", fuhr ich ihn grob an, und man konnte ihm anmerken, dass er damit absolut nicht gerechnet hatte. "Du willst wissen, was passiert ist, nachdem du verschwunden bist?", ich nickte einmal stark ehe er kurz durchatmete, "Ich habe mich um ihn gekümmert", fuhr er fort und ich weitete schockiert meine Augen. Ich hoffte in diesem Moment so sehr, dass er nicht das getan hatte, was ich momentan vermutete. "Yoongi du hast ihn-?!"

Er seufzte erneut, ehe er sich erhob und von oben auf mich herab schaute, sein Blick veränderte sich, er wirkte... kalt. Schwer schluckend schaute ich ihn an, "Das war es doch, was du von mir wissen wolltest", kam es von ihm, doch ich schüttelte nur überfordert mit dem Kopf. "Du kannst doch nicht einfach Leute umbringen, das wäre eine Sache für die Polizei gewesen", rief ich lauter als gedacht und einige Passanten schauten uns schon verwirrt an. "Würdest du jetzt erst einmal die Klappe halten?", blaffte er mich an, schnappte sich meinen Arm und zog mich auf die Beine. "Was soll das werden?", fragte ich ihn ein wenig überrumpelt, doch er ließ wortlos von mir ab und begann fortzulaufen. Schnell folgte ich ihm, "Wo willst du hin?", fragte ich ihn fassungslos, doch er schenkte mir keine wirkliche Beachtung, erst, als wir uns ein wenig von den ganzen Menschen entfernt hatten. "Bleib stehen!", keifte ich ihn an, schnappte mir seinen Arm und zwang ihn somit dazu, endlich stehen zu bleiben.

"Du sagst, dass es ein Fall für deine ach-so-tolle Polizei wäre, aber hast du überhaupt mal ein bisschen weiter gedacht?!", kam es aus ihm geschossen, verwundert musterte ich ihn und wusste nicht so recht, worauf er hinaus wollte. "Dieses Ding, wie du es nennst, ist wie du vielleicht bemerkt hast, um einiges stärker als ein gewöhnlicher Mensch und da kann eure Polizei auch nicht viel machen!", fuhr er fort und etwas spukte langsam in meinem Kopf herum. "Wie konntest du es dann überrumpeln?", verlangte ich von ihm zu wissen. Er raufte sich einmal durch die Haare, ehe er mich kurz wütend begutachtete, dies aber schnell fallen ließ und zu einer erneuten Antwort ansetzte. "Wie bereits erwähnt, ich habe bereits Erfahrung mit solchen", antwortete er gelassen.
"Und was hast du jetzt vor?", fragte ich ihn mit hochgezogener Augenbraue und klang vermutlich neugieriger, als ich sollte. "Ich gehe zu meiner Unterkunft, welche ein wenig abgelegener liegt, aber besser als nichts und wenn du schlau bist, dann folgst du mir jetzt", sagte er und ich wollte zuerst protestieren, aber mir fehlten die Argumente. Auf der anderen Seite wusste ich nicht, wieso ich einem zwiellichtigen Fremden folgen sollte, wenn er genauso gut die Absicht haben könnte, mich zu töten. "Warum?", fragte ich und er begann mit den Augen zu rollen. "Weil ich die Befürchtung habe, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt und ich glaube, dass noch mehr kommen werden, um ihren Kameraden zu rächen. Und sollten sie es auf dich abgesehen haben, dann bist du bei mir vermutlich um einiges sicherer, oder nicht?", ich schluckte einmal, denn das, was er zu mir sagte, klang plausibel und ich bemerkte dass er im Recht lag.

Ich schnaufte einmal schwer, ehe ich mich dazu entschied, ihm bis nach Hause zu folgen. Ich wusste nicht, was abgelegener bei ihm bedeuten würde, aber je mehr wir uns von der Innenstadt entfernten, desto mulmiger wurde mir, denn alles hier sah so herunter gekommen aus und ich fragte mich, was für eine Art von Menschen hier wohl leben würde. "Schau nicht so dumm, auch hier lässt es sich leben und pass auf, nicht jeder hier ist friedlich gesonnen", gab er zischend von sich, als er bemerkte, dass ich unsere Umgebung kritisch beaugte.
"Darf ich dir etwas verraten?", versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu bekommen, nachdem wieder Ruhe zwischen uns eingekehrt war. "Schieß los, Kleiner", sagte er und war ganz Ohr.
"Das Ding hatte auch Jungkook's Mutter angegriffen und es sieht vermutlich nicht gut für sie aus", erzählte ich ihm, mit einer Spur Bedauern in der Stimme.
"Das... tut mir leid"

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Ich will eigentlich schlafen, aber well

Misery メ YoonminWhere stories live. Discover now