❃Kapitel 35

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Jimin PoV

"Werwölfe sagst du? Das kann doch gar nicht sein, wie soll das funktionieren?", gab ich ungläubig von mir und hoffte in dem Moment einfach nur, dass Yoongi uns bloß auf den Arm nehmen wollte, doch seine ernste Miene verzog sich kein Stück. Mehr und mehr glaubte ich, dass er uns damit keineswegs verarschen wollte und er sogar die Wahrheit sprechen könnte, auch wenn sie für uns kaum vorstellbar war. Aber wenn ich so darüber nachdachte, wie diese Werwölfe rein optisch erschienen, so war der Begriff doch passend, in meinen Augen, denn wie sonst sollte man ein muskelbepacktes Wesen mit Fell an manchen Stellen betiteln? Mir war ohnehin klar, dass es sich dabei niemals um Menschen handeln konnte, aber es aus seinem Munde noch einmal zu hören, war wieder eine komplett andere Sache. Das bedeutete also, dass wir von Wesen bedroht werden, die nicht einmal von dieser Welt kommen und die Menschen wie uns haushoch überlegen waren? 

"Wie sind die überhaupt hierher gekommen? Die werden ja nicht schon immer bei uns gelebt haben?", mischte sich nun Jungkook ein, der die Information von eben allem Anschein nach schon verdaut hatte. Yoongi seufzte einmal laut aus und zuckte daraufhin mit den Schultern, "Wenn ich das wüsste, dann wären wir hier bestimmt schon ein gutes Stück weiter", war seine Antwort und langsam wurde mir deshalb etwas klar. "Wolltest du deshalb einen Werwolf als Geisel nehmen? Um ihn darüber befragen zu können?", wollte ich von ihm wissen, er nickte bloß stumm zur Antwort und so langsam wurde mir etwas klar. "Aber... diese Werwölfe sind viel stärker als wir, wie konntest du mit ihnen fertig werden?", fragte Jungkook nun an Yoongi gewandt, welcher den neugierigen Blick meines besten Freundes erwiderte und es einen kurzen Moment ruhig im Raum war. "Ich weiß mich eben zu verteidigen, gegen Werwölfe und auch im allgemeinen", antwortete er uns, Jungkook schien sich damit erstmal zufrieden zu geben, ich jedoch musste nur schmunzeln. 

Bevor wir unser Gespräch fortsetzen konnten, waren aus einem der hinteren Zimmer komische Geräusche zu vernehmen, die uns alle drei in die besagte Richtung schauen ließen. "Scheint, als wäre unser Gast endlich aufgewacht", kam es zufrieden von Yoongi, welcher anschließend wieder aufstand und kurz streckte. "Bringst du Jungkook bitte an die Grenze? Ich fange derweil mit der Befragung an", verlangte er von mir und ein diabolisches Grinsen machte sich schon auf seinen Lippen breit. Ich wollte wirklich nicht wissen, warum er so grinste, doch ich hatte schon eine gewisse Vorahnung, welche ich aber besser nicht aussprechen würde. Ich überlegte kurz und warf meinem besten Freund einen fragenden Blick zu, dieser nickte nur und ich entschied mich dazu, ihn von hier weg zubringen. Weshalb auch immer ich das tun sollte, er würde sich doch sicherlich in Gefahr befinden. Jungkook verließ den Raum schon einmal und stellte sich an die Eingangstür, ich wollte ihm hinterher, doch wurde von Yoongi am Handgelenk gepackt und zurückgehalten. "Ihm wird es gut gehen, mach dir keine Gedanken", flüsterte er mir zu, ich nickte bloß tonlos und entfernte mich anschließend mit schnellen Schritten.

"Können wir dann?", fragte Jungkook an mich gerichtet und ich bejahte ihm diese Frage, ehe wir gemeinsam das Innere unserer Unterkunft verließen und ich ihn nun sicher an die Grenze bringen würde. "Was sagst du zu dieser ganzen Sache und was wirst du von nun ab tun?", fragte er mich, während er einfach neben mir herlief. Ich überlegte kurz und schaute in den Himmel, als könnte ich in den wenigen Wolken dort oben eine zufriedenstellende Antwort finden. "Ich werde vermutlich hier bleiben", war meine Antwort, auf die ich bisher keine Begründung hatte. "Aber wieso? Es ist doch gefährlich und wir haben es hier mit unmenschlichen Dingen zutun! Das kann einfach nicht gut gehen", machte er mir klar und wenn ich so darüber nachdachte, dann konnte ich seine Sorgen schon gut nachvollziehen. Es war nicht nur einmal vorgefallen, dass ich durch einen Werwolf fast mein Leben verloren hatte, aber mittlerweile war ich zu tief in diese Sache hineingerutscht, als dass ich nun einfach abhauen könnte. Zumal sie mich sowieso noch im Visier hatten und Yoongi vermutlich die einzige Person war, bei der ich mich in Sicherheit fühlen konnte.

"Ich kann jetzt nicht einfach so tun, als wäre nie etwas vorgefallen. Du bist noch nicht so tief in dieser Scheiße wie ich es bin, also pass einfach auf dich auf und halte dich am Besten von hier fern", sagte ich ihm, jedoch stand ihm die Fassungslosigkeit fast schon ins Gesicht geschrieben, als er mich nach meiner Aussage völlig entsetzt musterte. "Ich kann das genauso wenig vergessen, Jimin! Da stecke ich wohl mit drin, ganz gleich wie viel", erklärte er mir, ich schnalzte einmal mit meiner Zunge und rollte mit den Augen. "Ich verstehe, was du mir gerade versuchst weis zu machen, jedoch haben sie dich nicht auf dem Kicker, anders als es bei mir der Fall ist", meinte ich bedauerlich und im Moment wünschte ich mir nur, damals diese Seitengasse nie betreten zu haben. Doch nun war ich in diese Sache involviert, ganz gleich ob es mir gefiel oder nicht. "Ich kann dich doch aber nicht alleine lassen, du würdest nur verletzt werden und das wollen wir beide nicht. Dein Beschützer-Instinkt in allen Ehren, aber mit etwas unmenschlichem solltest du dich nicht anlegen. Ich habe Yoongi, der mich beschützen kann, aber auf zwei kann er nun einmal nicht aufpassen", machte ich ihm klar, er seufzte nur einmal laut aus und erwiderte verzweifelt meinen Blick.

"Versprichst du mir etwas?", fragte er mich daraufhin und ich nickte ihm zu, damit er weiterreden würde und ich ihm dieses gewollte Versprechen geben konnte. "Pass auf dich auf und lass dich nicht umbringen, denn würde ich weder dir, noch Yoongi, noch diesen Werwölfen oder mir je wieder verzeihen, hast du mich verstanden?", ich nickte kräftig mit dem Kopf und gab ihm somit das Versprechen, dass ich lebend aus dieser Sache wieder herauskommen würde. Er schnaufte einmal aus, "Also gut, dann... gehe ich mal", sagte er anschließend, wir waren schon an der Grenze angekommen und hier hieß es wohl erst einmal Abschied nehmen. "Pass auf dich auf", flüsterte ich und zog ihn in eine leichte Umarmung. "Werde ich, dasselbe gilt auch für dich", antwortete er mir und ich nickte als Antwort. Er schenkte mir ein letztes Lächeln, ehe er mir den Rücken zukehrte und davonging. Ich seufzte einmal und senkte meinen Blick, "Hoffentlich wird das alles ein Ende finden"

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Misery メ YoonminTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang