❃Kapitel 26

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Yoongi PoV

Ich hörte, wie Jimin sich immer weiter entfernte und war mir dabei nicht im Klaren, ob er mein geseufztes ,,Menschen" überhaupt gehört hatte. Aber das war auch bloß eine unwichtige Nebensache, denn ich hatte das Gefühl, dass er gut über meine Worte nachdenken würde und sich nächstes Mal vielleicht mehr trauen würde, offener mit mir zu sprechen. Vielleicht lag das aber auch in der Natur der Menschheit. Aber es sagte, jeder sei individuell und keiner wäre gleich. Vielleicht konnte ich die Menschheit ja wirklich nicht verallgemeinern und als dummes Volk abstempeln, auch wenn Jimin eine Menge von mir lernen konnte, so konnte ich das auch bei ihm. Denn er war das perfekte Beispiel und er würde mir bestimmt auch einige Infos, über die Menschen und ihr Verhalten geben. Was aber viel wichtiger nun ist, ich habe in meinen Forschungen schon leichte Anhaltspunkte.

Die Wesen, die uns schon öfters über den Weg gelaufen sind, sind nicht einfach nur unmenschlich, nein, sie gehören dem Volk an, welches jahrelangen Krieg gegen mein Volk geführt hatte. Die Rede war von Werwölfen und das sollte eigentlich mehr Rätsel aufwerfen, aber in meinem Kopf schuf es lediglich eine Klarheit, die uns alle vorsichtiger lassen werden sollte. Nicht nur ich, als Vampir, hatte es in die Menschenwelt geschafft, aber scheinbar gab es auch Werwölfe, welche diese Welt betraten, aber diese schienen es freiwillig zutun. Warum auch immer man freiwillig seine >Welt verlassen würde, aber sie wollen ja nichts weiter, als die Menschen zu töten und dann sonst was mit ihnen zu tun. Sowie ich es mitbekommen habe, gibt es sie hier erst seit kurzem, zumindest ist mir kein Fall, vor meinem Auftreten bekannt. Eines der ersten Opfer war dann wohl die Mutter von Jungkook und so leid es mir auch tut, aber sie hatte vermutlich mehr als Glück, dass sie überhaupt in einem Körper wieder heraus gekommen war. Ob sie es aber überlebte war mir unklar, da ich diese Informationen ja nur durch Jimin hatte.

Wenn diese Fälle aber erst seit meinem Auftreten aktiv wurden, dann konnte man doch die Vermutung annehmen, dass sie etwas mit mir zutun hatten. Scheinbar gab es noch einen Riss, der mich in eine andere Welt, in einer anderen Dimension, schicken würde und ich wüsste zu gerne, wie man diesen bei der Eliminierung damals nur übersehen konnte. Wer weiß, ob es noch mehrere gibt, durch die nun Vampire und Werwölfe in verschiedene Welten gelangen konnten. Aber ich fragte mich dennoch, was die Menschenwelt auf einmal damit zutun hatte. Immerhin waren sie in dem früheren Krieg auf keinste Weise involviert und trotzdem führte der erste Weg, durch diesen komischen Riss, hier her und das war mir nicht ganz geheuer. Unsere Identität sollte eigentlich geheim bleiben, Menschen sollten nicht auch noch über uns herausfinden, aber wie es nun aussah, würde man früher oder später nicht mehr drum herum kommen. Wenn Vampire oder Werwölfe ständig hierher kommen, dann war es nur eine Frage der zeit, bis sie etwas merken würden. Es war ja schon seltsam genug, dass Jimin bisher nicht an meiner Identität gezweifelt hatte, dabei war ich bisher nicht besonders unauffällig. Vielleicht sollte ich in Zukunft aber besser aufpassen, denn wenn er etwas merken würde, würde er vermutlich in Panik geraten und schneller sterben, als mir lieb wäre. Und ich brauchte den Jungen noch.

"Ich wünschte, jemand mit mehr Informationen wäre hier", seufzte ich vor mich hin. ich brauchte jemanden, der mir mehr Klarheit über die Ereignisse brachte, denn bisher konnte ich nichts weiter tun, als Vermutungen aufstellen die noch gar keinen Stand auf dem Boden hatten. Ich brauchte jemanden, der ebenso durch einen Riss der Welten hierher gekommen war und es gab dafür nur eine bestimmte Zielgruppe. Ich musste mir einen Werwolf schnappen und diesen gefangen nehmen, sodass ich ihn ein wenig ausfragen konnte. Aber wenn ich mir einen Werwolf vornehmen wollte, dann brauchte ich einen Lockvogel, der sie zu mir lockte.Und so sehr ich es auch vermeiden wollte, die einzige Person, die dafür in Frage kommen würde, wäre Jimin, denn diesen wollten sie ja sowieso töten. Ich schnaufte einmal, da ich es wirklich vermeiden wollte, dass ihm etwas passieren könnte. Auch wenn ich dabei war, ich musste aufpassen und ich wusste nicht einmal, ob er da überhaupt mitspielen würde.

Er muss es, aber ohne eine Erklärung meinerseits würde er das vermutlich nicht mitmachen. Ich überlegte scharf, was ich ihm denn erzählen könnte, damit er sich irgendwie damit zufrieden geben würde. Ich meine, die Wahrheit würde er wohl oder übel irgendwann herausfinden, aber dafür war es meiner Meinung nach definitiv noch zu früh. Die Wahrheit... wenn ich sie ihm erzählen würde, würde er vermutlich am Rad drehen und abhauen. Ich könnte es ihm nicht einmal übel nehmen, es war nur natürlich. Welcher Mensch würde sich auch nicht vor einem Vampir fürchten, der ihn obendrein noch als Lockvogel, für seine Forschungen, benutzen will. "Er wird keine andere Wahl haben... es geht hier immerhin um drei Welten gleichzeitig!", kam es von mir und ich legte den Laptop neben mich auf das Sofa, sodass ich mich erheben konnte. Es war schon wieder eine ganze Weile vergangen, seit Jimin in meinem zimmer verschwunden war und ich würde zu gerne wissen, was er gerade tat.

Ich musste ihn ja auch in mein Vorhaben einweihen und vielleicht sollte ich das jetzt tun, bevor noch irgendetwas passierte. Er wird bestimmt schockiert reagieren, aber mit Worten wusste ich ja umzugehen und mir war seine Unsicherheit vor mir keineswegs entgangen. Vermutlich wird er so verunsichert und eingeschüchtert sein, dass er mir dann doch zustimmen wird, aber wer weiß? Vielleicht hält der kleine Knabe ja noch eine weitere Überraschung für mich bereit. Ein belustigtes Schnaufen entwich mir und ich ging den kleinen Weg, bis zu der Tür, hinter der Jimin verschwunden war. ich zögerte nicht lange und öffnete diese, ohne vorher anzuklopfen. Ich öffnete meinen Mund schon, um etwas zu sagen, doch schloss ihn sofort wieder, als ich das Ereignis vor mir erblickte. Jimin lag auf dem Bett und war, wie es schien, eingeschlafen, obwohl es doch noch nicht einmal spät war. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich nahm es ihm nicht übel und deshalb verließ ich den Raum wieder, aber ohne etwas zu sagen. Die Türe ließ ich offen stehen und ich beschloss, darauf zu warten, dass er von selbst aufwachen würde. Wenn dies heute nicht der Fall sein würde, dann würde ich eben bis morgen warten.

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Misery メ YoonminWhere stories live. Discover now