❃Kapitel 69

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Yoongi Pov

"Geht es dir soweit wirklich gut?", fragte ich an Jimin gewandt, welcher neben mir lief und irgendwie angespannt wirkte.
Er nickte mit seinem Kopf, "Mach dir keine Sorgen um mich, nachdem die Elitekämpfer von dem Überfall Wind bekommen hatten, haben sie sich mit uns zusammen getan und wir hatten uns gemeinsam auf den Weg gemacht", erklärte er mir anschließend.

Kurz betrachtete ich ihn, jedoch wirkte er noch immer bedrückt und in Gedanken versunken, weshalb ich mir etwas überlegte, womit ich die Stimmung zumindest etwas auflockern konnte, allerdings kam er mir zuvor.
"Wo gehen wir überhaupt hin?", fragte er mich dann.

Ich seufzte einmal, eigentlich wollte ich diese Vermutung nicht einmal wahrhaben, ich wollte sie verdrängen, doch mir war klar, dass meine Augen mich niemals täuschen würden.
"In mein Heimatdorf", antwortete ich schlicht und ich wusste, ich würde diese Stimmung zwischen uns beiden niemals wegbekommen, nicht in solch einer Situation.

"Hast du also herausgefunden, wer für all das verantwortlich ist?", wollte er dann von mir wissen und ich nicktr daraufhin mit meinem Kopf. "Ich habe eine Vermutung und diese hätte ich gerne bestätigt, danach entscheide ich", antwortete ich ihm und fügte innerlich noch hinzu, dass ich diese Vermutung eigentlich nicht gerne bestätigt hätte.

Er seufzte einmal, weshalb ich ihn fragte, was ihn derzeit bedrücken würde und warum er so angespannt wirkte.
"Weißt du? Dass du ein Vampir bist, ich mich hier in einer anderen Welt, weit entfernt von meinem eigenen Zuhause, befinde, ist ja alles ziemlich normal für mich geworden", fing er leise an zu erzählen und blickte einen kurzen Moment empor in den wolkenbedeckten Himmel.

"Aber seitdem du in mein Leben getreten warst, hat sich einfach so vieles geändert und ich habe einfach Angst vor der Zukunft. Was ist, wenn all das hier vorbei ist?", wollte er dann von mir wissen, klang dabei verzweifelt und auch tieftraurig.

Ich atmete einmal tief durch und blickte ihm in seine nach wie vor wunderschönen Augen.
"Wie sich das alles entwickelt, kann ich dir in diesem Moment leider nicht beantworten", war meine Antwort, auch wenn ich tief in mir drinnen wusste, dass ein gemeinsames Leben danach unmöglich war.

"Du kannst mir das nicht beantworten, aber du kannst auch nicht abstreiten, dass ein Leben nach all dem hier für uns beide nicht möglich sein wird", kam es von ihm, in seinen Augen konnte ich vereinzelte Tränen aufperlen sehen, welche mich ebenso ein wenig traurig stimmten.

"Weißt du, Yoongi? Ich weiß, wir müssen die Welten retten, weil sonst ohnehin keiner mehr leben würde. Aber immer wenn ich an danach denke, wird mir immer ganz schlecht und ich habe so eine verdammte Angst, dich nie mehr wieder sehen zu können", fuhr er fort und wir blieben sogar extra dafür stehen.

Ich legte meine Hand auf seiner Schulter ab und seufzte, "Jimin, ich weiß, es ist schwer für dich, für mich ist es das auch. Seit ich in der Menschenwelt war, hab ich noch nie solche Gefühle einem Jungen gegenüber verspürt, allgemein noch niemand anderem gegenüber", war meine Antwort und ich versuchte ihn mit dieser ein wenig zu beruhigen.

"Ich weiß doch, ich weiß... aber... ich...", stotterte er vor sich hin, doch bevor er sich noch weiter abmühte, nahm ich sein Gesicht behutsam zwischen meine Finger und küsste seine Lippen vorsichtig, steckte all meine Gefühle in diesen Kuss.

"Wir schaffen das, genauso wie wir alles andere auch schaffen konnten!", versuchte ich ihn wieder zu ermutigen, als wir uns wieder gelöst hatten. Erst herrschte bloß Augenkontakt zwischen uns, doch er rang sich dann doch zu einem Lächeln durch und anschließend blickte er mich zuversichtlich an.

"Du hast recht, zusammen können wir das packen", kam es nickend von ihm und ich war heilfroh, dass er wieder zu seinem Vertrauen gefunden hatte.
"Jetzt sollten wir uns erst mal auf diese Sache fokussieren, danach können wir immer noch darüber reden", warf ich ein und er stimmte mir kurzerhand kopfnickend zu.

"Halt dich an mir fest", befahl ich ihm dann und bedeutete ihm, dass er auf meinen Rücken springen sollte. Er wirkte erst unsicher, doch er tat zögerlich was ich von ihm verlangte und ich konnte dann endlich in Hochgeschwindigkeit rennen, in der Hoffnung, dass Jimin dies auch aushalten würde.

Ich hatte seit wir uns wieder gesehen haben eine seltsame Aura um ihn herum bemerkt und hatte direkt einen Verdacht, allerdings konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, ob sich dieser bewahrheiten würde. Jimin hatte sicherlich ein paar Vampirpartikel abbekommen als ich ihm damals Blut entzogen hatte, deshalb machte ihm das alles wohl auch nichts aus und er konnte einem Elitekämpfer entgegen treten.

Ich bemerkte, wie wir meinem Heimatdorf immer näher kamen und langsam auch die Erinnerungen an den Tag, an dem ich in die Menschenwelt eingetreten war, wieder nach oben kamen. So vieles war an diesem Tag geschehen, ich könnte ihn sicherlich nie vergessen, nicht einmal wenn ich das wollte.

Allerdings ließ auch meine Energie kurz davor nach, weshalb wir den Rest wieder in normalem Tempo gehen musste und ich damit zumindest die Möglichkeit bekam, ein wenig mehr zu Kräften zukommen. Jimin schaute mich besorgt von der Seite an, doch ich nickte ihm nur zu, denn mit mir war alles in Ordnung.

"Kannst du mir sagen, wer die Person ist, die du mit deinem Verdacht konfrontieren möchtest?", fragte er mich dann in einer ernsten Tonlage, wie ich sie noch nicht allzu oft von ihm erlebt hatte. Kurz war es still zwischen uns, doch ich konnte ihm diese Information auch nicht vorenthalten, weshalb ich schlussendlich doch nachgab.

"Die Person, die ich bei all den Dingen hier verdächtige, ist mein eigener Vater"

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plottwist ¿

Misery メ YoonminWhere stories live. Discover now