❃Kapitel 55

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Jimin Pov

Mir schmerzte langsam aber sicher die Lunge aufgrund des Tempos, mit welchem wir uns gerade fortbewegten. Es war nicht mehr allzu weit, deshalb versuchte ich mich auch durchzubeißen und niemandem zur Last zu fallen. Jedoch sah ich im Augenwinkel, dass auch Jungkook es nicht einfach hatte.

Es schien, als würde es den beiden Vampiren hier blendend gehen, als hätten sie eine nie leer gehende Ausdauer, von der sie immer wieder Gebrauch machen konnten. Irgendwie war ich da schon neidisch, doch ich sollte mir darüber keine Gedanken machen, schließlich zählten andere Dinge in diesem Moment und ich sollte mich um diese zuerst kümmern.

All die Zeit betete ich innerlich, dass wir Yoongi dort auffinden würden und falls dem so sei, es ihm mit dieser Info wieder besser gehen würde.
Es fehlte nicht mehr viel bis dorthin, das Loch am Himmel hatte sich in der Zwischenzeit nicht einmal verkleinert.

Im Gegenteil, es wurde sogar noch größer und die davon auskommenden Druckwellen wurden immer stärker. Es jagte mir eine Gänsehaut über den Körper, denn so etwas mächtiges war mir noch nie in meinem gesamten Leben begegnet. Ich fühlte mich, als wenn ich in Gefahr wäre und als wenn dieses Loch dort oben das Ende bedeuten würde, wenn wir uns noch mehr nähern sollten.

Doch eine Wahl blieb uns nicht, weshalb wir ohne großartig zu reden einfach weiter rannten. Ich atmete einmal tief durch und biss die Zähne zusammen, denn ich würde sicherlich bald an meine Grenzen kommen. Ich hatte den Weg eindeutig unterschützt, dessen wurde ich mir bewusst.

Es waren noch etwa zehn Minuten, bis wir endlich an besagter Stelle ankamen und ich mich komplett außer Puste zu aller erst einmal erschöpft auf den Boden fallen ließ.
"Das war... tötlich", stieß ich schnaufend aus, mein bester Freund stimmte mir zu und wischte sich seine Schweißperlen aus dem Gesicht.

"Menschen", hörte ich Taehyung seufzen, doch ich überging dies einfach, denn darauf wollte ich nicht eingehen. Es wäre eine reine Verschwendung von Zeit, die wir momentan leider nicht hatten, denn direkt über uns befand sich ein riesiges Wurmloch, welches das Tor zu anderen Welten widerspiegelte.

Ich schaute mich einmal um, ließ meinen Blick umher schweifen und sah etwas, das mich mit der Stirn runzeln ließ. Eine vereinzelte Silhouette, auf dem höchsten Punkt dieses Platzes. Ein Mann, wie er das Phänomen am Himmel begutachtete und unsere Anwesenheit scheinbar nicht einmal bemerkt hatte.

Ich erhob mich langsam, war anfangs noch etwas schwankend auf den Beinen, doch konnte innerhalb kurzer Zeit wieder ohne jeglichen Einschränkungen laufen. Ich schaute auf, diese Silhouette kam mir so bekannt vor und ich hatte das Gefühl, dass diese Person genau die sein könnte, die mir die ganze Zeit über im Kopf gewesen war.

"Yoongi! Bist du es?", rief ich voller Hoffnung nach oben und biss mir auf die Unterlippe. Die Person drehte sich zu mir, weshalb ich tatsächlich sein Gesicht erkennen konnte und aufgrunddessen ein erleichtertes Lächeln aufsetzte. Er war es also wirklich, wir hatten ihn also wieder gefunden.

"Was macht ihr hier?", fragte er mich völlig verwundert, als er gerade wieder nach unten kam und sich neben mich stellte. Die anderen hatten ebenso bemerkt, dass hier etwas im Gange war, weshalb sie sich ebenfalls auf den Weg hierher machten.
"Wir sind hier, weil wir dieses Wurmloch bemerkt haben und gehofft hatten, dich hier anzutreffen"

Langsam nickte er mit dem Kopf und seufzte, "Das hättet ihr nicht machen sollen", bestimmte er und wirkte etwas nachdenklich.
"Wieso denn nicht? Das betrifft uns doch alle, also sollten wir doch alle auch nach einer Lösung suchen", mischte sich Taehyung ein und stellte sich neben mich.

Wieder nickte er mit dem Kopf, "Ja, auch ihr wurdet in diese Sache mit hinein gezogen, doch ab hier ist das eine Sache, um die ich alleine mich kümmern muss", sprach er weiter und klang dabei ziemlich überzeugt. Aber wieso sagte er das so plötzlich? Fühlte er sich etwa verantwortlich?

"Es kann kein Zufall sein, dass dieses Wurmloch sich genau an dem Ort öffnet, an dem ich versucht habe meine Ruhe zu finden. Es ruft mich, es will mich wieder in meine Welt bringen", erklärte er uns und wirkte für einen Augenblick etwas betrübt.

"Aber Yoongi, du musst das alles nicht auf deinen Schultern tragen. Wir sind deine Freunde und wir wollen dir helfen, ganz gleich der Gefahren", war meine Antwort, doch diese schien ihn nicht zu überzeugen, denn er schüttelte bloß mit dem Kopf.
"Es tut mir leid, aber das ist nun mal viel zu gefährlich"

Ich wollte schon etwas erwidern, doch scheinbar war er noch nicht fertig.
"Ihr spürt es doch selbst, oder nicht? Diese beängstigende Kraft, die von diesem Wurmloch aus geht. Sie könnte uns mit Leichtigkeit eliminieren und trotzdem sind wir heile", er seufzte einmal laut und legte seinen Kopf in den Nacken.

Nur für einen Moment, denn schon gleich schaute er mir tief in die Augen. "Es tut mir leid, Jimin, doch auch ich muss meine Pflichten erfüllen", schon gleich kam er einen Schritt auf mich zu und legte seine Hand behutsam auf meine Schulter ab.
"Ich will aber nicht, dass du gehst, Yoongi!", erwiderte ich tieftraurig.

"Ich muss, es führt kein Weg daran vorbei. Jimin, es war eine wirklich tolle Zeit mit dir, doch nun ist die Zeit für mich gekommen, meine Pflichten zu erfüllen und mich meinem Schicksal zu stellen. Ich bin ein Vampir und du ein Mensch, doch trotzdem solltest du wissen-", er unterbrach sich selbst für einen kurzen Moment, nur um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen und mich in einen innigen Kuss zu verwickeln, "-dass du in mir ein Feuer entbrannt hast, welches ich noch nie zuvor spüren durfte"

Leicht baff schaute ich ihm hinterher, als er sich löste und er langsam wieder auf den höchsten Punkt dieses Platzes ging, während ich unfähig war mich zu bewegen. Ich fühlte mich in diesem Moment wie versteinert.
"Yoongi, bitte nicht!"
"Ich muss mich um unsere Welten kümmern, nur das hat gerade obersten Rang!", kam es von ihm.
Er seufzte einmal traurig und schaute mir noch ein letztes Mal in die Augen, ehe das Wurmloch einen erneuten Stoß von sich gab und ich nur noch sah, wie Yoongi von diesem Loch langsam aufgesogen wurde.

"Aber was ist mir dir?!"
"Ich werde zurück kommen."
"Du lügst!!"
"Es tut mir leid."

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Quotes vom Klapptext - Check xD

Misery メ YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt