❃Kapitel 48

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Jimin Pov

Ein erneutes Kribbeln machte sich über meinen Körper breit, mein Herz schlug erneut in einem Tempo, wie ich es nur selten je erlebt hatte. Das alles löste Yoongi in mir aus, dessen Lippen sich sachte auf den meinen bewegten, sie hinterließen ein Gefühl der Lust bei mir, denn ich konnte mich nicht von ihm losreißen, wollte ich auch überhaupt nicht, aber ich wollte mehr von diesem Gefühl haben. Dieses Gefühl der Sicherheit, wenn er mich in seinen Armen hatte und dieses Kribbeln in meinem Bauch, welches bisher nur bei ihm zum Vorschein trat und ich noch immer neugierig war, woher dies denn kommen würde.

Aufgrund Luftmangels mussten wir uns leider lösen, daraufhin schauten wir uns kurz in die Augen, während er seinen Arm aber weiterhin um meine Taille gelegt hatte. In seinem Blick konnte ich ein gewisses Verlangen entdecken, als konnte auch er nicht genug von diesem Gefühl bekommen, und so überbrückte er den Abstand zwischen uns erneut, um seine Lippen erneut auf meine legen zu können. Anders als beim letzten Mal, war der Kuss nun nicht mehr so sanft, er war verlangend und wurde mit der Zeit schlampiger. Dieses Verlangen nach mehr in seinen Augen war also keine Einbildung, und nun verhielt er sich wie ein Jäger, der seine Beute nun endlich gefasst hat und diese so schnell nicht mehr loslassen wird.

Doch dagegen konnte ich nichts tun, ich wollte noch nicht einmal etwas dagegen unternehmen, denn ich genoss diese Situation in vollen Zügen, ich gab mich ihm gerne hin und dieser Kuss bestärkte meine Emotionen nur noch.
Ich hatte nie besonders viel Ahnung vom Leben, oftmals sah ich auf der Straße Pärchen, die diesen scheinbaren Liebesakt vollzogen und auch Jungkook redete das ein oder andere Mal darüber, doch selbst ausprobiert hatte ich es nie.
Wer hätte gedacht, dass ein Vampir, der ohne jegliche Vorwarnung in dein Leben trat, nun Grund für deinen ersten Kuss und dein innerliches Chaos sein würde?

Ich musste einmal in den Kuss grinsen, während er bereits anfing, mit seiner Zunge um Einlass zu bitten. Ich spürte, wie mein Herz einen kleinen Sprung machte, so weit wollte er also schon gehen. Gleichzeitig keimte in mir eine gewisse Angst auf, ich wollte in diesem Moment alles richtig machrn und mich nicht irgendwie blamieren, obwohl ich doch keinerlei Erfahrung hatte. Ich senkte den Blick ein wenig und gewährte ihm diesen Einlass, was darauf folgen würde, entzog sich dann meinem winzigen Vorwissen.

Jedoch hielt auch er in seiner Bewegung inne und fing an, mit seinem Handrücken über meine Wange zu streicheln, sodass ich wieder aufschaute und ihm somit direkt in die Augen. Es war sein Blick, der mich all meine Aufregung vergessen ließ und in welchem ich mich verlieren könnte, wenn ich nicht aufpassen würde. Doch meine Vorsicht war in dem Moment nicht vorhanden, ich fühlte mich teilweise wie benommen, wie unfähig zu einer Tat, und ich hatte erstaunlicherweise nicht einmal ein Problem damit, denn er brachte dieses Gefühl hervor und ließ mich damit nicht im geringsten zweifeln.

Ich schloss meine Augen, um dieses Gefühl noch intensivieren zu können, ich wollte es stärker wahrnehmen und dafür raubte ich mir selbst die Sicht auf das Ereignis, sodass ich nur noch auf meine anderen Sinne angewiesen war. Diese ließen mich das Szenario stärker spüren, ein weiterer Blitz durchfuhr meinen Körper, als seine Zunge die meine anstupste und den Raum meiner Mundhöhle erkundete. Wild bewegte er seine Lippen auf meinen, irgendwann fasste dann auch ich mir ein Herz und versuchte seine Bewegungen nachzumachen. Was am Anfang vielleicht etwas schwierig war, aber innerhalb kurzer Zeit fiel es mir relativ einfach und ich konnte so den Lustfaktor sogar noch etwas steigern.

Er grinste einmal in den Kuss, seine Hand glitt weiter nach unten, er fuhr sachte über meinen bereits entblößten Oberkörper. Nur einen Gedanken verschwendete ich an das Ereignis, in welchem ich mein Shirt benutzt hatte, um die Blutung an Yoongi's Wunde zu stoppen, es war nur ein Gedanke, ehe ich mich wieder auf die Gegenwart konzentrierte.
Langsam mussten aber auch wir uns wieder lösen, ich atmete unregelmäßig, gar ein wenig schneller als sonst und ich vermutete, dass das alles an meiner inneren Unruhe lag. Ich wusste nicht, was ich in diesem Moment fühlen sollte. Meine Gedanken waren ein einziges Durcheinander, mir war klar, dass dieses Gefühl eins war, von welchrm ich niemals genug bekommen könnte. Aber es hatte auch eine negative Seite an sich.

Ich spiele mit einem höheren Wesen und bemerkte nicht, wie ich immer weiter in seinen Bann gezogen wurde.
Denn so war es auch, er war ein Vampir und ich nur ein Mensch, er selbst konnte von sich als höheres Wesen sprechen, sie waren stärker und intelligenter als wir. Ich hingegen war ein Mensch, hatte von vielen Dingen keinen Schimmer und obendrauf war ich auf den Schutz Yoongis angewiesen, denn alleine konnte ich mich gegen diese Werwölfe nicht zur Wehr setzen. Es sei denn ich wäre raffiniert und würde sie austricksen, aber dazu bräuchten wir ein passendes Ambiente.

Noch komplett in meinem Gedankenwirr versunken, bemerkte ich nicht, wie Yoongi sich erneut näherte. "Ich spüre sie, deine Angst", flüsterte er an meine Haut, er hatte nicht die Absicht, seine Lippen an die meine zu legen, er ging zielgerichtet auf meinen Hals zu und ein tatsächliches Angstgefühl machte sich deshalb breit.
"Ich werde sie dich vergessen lassen, keine Sorge", flüsterte er leise und legte seine Lippen anschließend auf meine zarte Haut.

Ein anschließend stechender Schmerz trat aus, gefolgt von einer mir bekannten Taubheib und plötzlich wurde mir so schwindelig, dass ich mich nicht mehr länger bei Bewusstsein halten konnte.
Meine Sicht verschwamm vor mir und ab da dauerte es nicht mehr lange, bis ich mein Bewusstsein verlor.

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Misery メ YoonminWhere stories live. Discover now