❃Kapitel 45

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Jimin Pov

Ich wusste nicht, wohin mich meine Beine in dem Moment tragen würden, ich folgte einfach rennend dem Weg, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wo ich am Ende rauskommen würde. Doch auch ich spürte schnell ein unangenehmes Ziehen in den Beinen und blieb deshalb abrupt stehen, um meine Atmung zu regulieren und kurz zu verschnaufen. Warum? Warum musste so etwas ausgerechnet mir passieren? Was sollte ich von nun an tun und wie sollte ich weiter mit ihm unter einer Decke leben? Er war doch auch bloß eines dieser Monster, na ja, vielleicht ein anderes, aber auf jeden Fall war er nicht von dieser Welt und das belastete mich ungemein.

Ich stützte mich ab indem ich meine Hände an meine Knie legte und den Rücken krümmte, somit war mein Blick nach unten gesenkt und ich kam nichts von den Dingen mit, die um mich mich herum passierten. Vielleicht war es auch besser so, aber hier trieb sich wie so oft keine einzige Menschenseele herum, es war wie ein leergefegter Ort und eigentlich perfekt, wenn man einmal seine Ruhe wollte und über etwas nachdenken musste. Aber schon alleine die vielen Dinge, die ich mit diesem Ort bisger in Verbindung bringen konnte, ließen mich davon abschrecken und vermutlich würde ich hier nie mehr wieder hingehen, sollte diese Krise jemals zu Ende gehen.

Mir kam der Gedanke, ob ich einfach abhauen sollte, einfach wegrennen und dann bei jemand anders unterkommen, sodass er mich gar nicht erst finden würde, jedoch fühlte sich schon allein dieser Gedankengang so falsch an, dass ich diesen mit einer Gänsehaut, verbreitet auf meinem Körper, ablehnte. Ich konnte ihn auch nicht im Stich lassen, nicht nachdem wir so vieles bereits erlebt hatten, nicht nachdem er mir das Leben gerettet hatte und das nicht bloß einmalig. Ich war ihm etwas schuldig und davon mal ganz abgesehen, verschwinden wollte ich von hier keineswegs. Irgendwas in meinem Kopf kam nicht mit dem Gedanken klar, Yoongi nicht mehr sehen zu können und das war eine Sache, die mich momentan einfach nur irritierte. Wann war er mir so... wichtig geworden?

Ich konnte nicht von hier verschwinden und wenn ich es so betrachten würde, dann waren vermutlich einzig und alleine seine Vampirkräfte der Grund, der ihn gegen die Werwölfe hat ankommen lassen und nur deshalb konnte er mich vor ihnen verteidigen. Klar, ohne sie wäre ich jetzt nicht in solch einer Zwickmühle, wer hätte sich auch erahnen können, dass Fantasie-Wesen wie Vampire und Werwölfe tatsächlich existierten? Vermutlich keiner, niemand würde einem glauben, zumindest bis sie es nicht mit eigenen Augen gesehen hätten und ich befürchtete stark, dass die Menschheit früher oder später von den Ereigbissen Wind bekommen könnte, falls sie das nicht schon längst haben. Ich konnte es ja nicht wissen, der Kontakt zur Außenwelt war ja in den letzten Tagen nicht drin, ich war ja anderweitig mit überleben beschäftigt.

Ich hasste es, ich konnte mich an nichts halten und meine voreiligen Entscheidungen waren im Grunde immer die, die ich am meisten bereute und so war es in diesem Moment leider auch. Ich hätte nicht einfach mir-nichts dir-nichts abhauen sollen, ich hätte ihn das alles erklären lassen sollen, dann hätte ich mir eine Menge erspart und ihm vermutlich gleich mit dazu. Aber das erneute Auftauchen würde mich dann nur wieder in Verlegenheit bringen, als würde ich mich alle paar Minuten umentscheiden und keinen festen Entschluss fassen können. Ein tiefes Seufzen verließ meine Kehle, denn den Weg musste ich wohl oder übel gehen, auch wenn es mir nicht gefallen würde.

Deshalb drehte ich mich auch wieder um und schaute in die Ferne, noch immer war niemand auf dem steinigen Weg zu sehen und wenn ich ehrlich sein sollte, dann war ich darüber gerade mehr als nur froh, denn nach reden war mir echt nicht zumute, wenn die Person nicht Yoongi war. Er war der einzige, mit dem ich derzeit einen Wortwechsel betätigen wollte, oder wohl eher musste, denn ich musste mich vermutlich bei ihm entschuldigen und auch ein paar Dinge mit ihm klären, wieso er zum Beispiel nicht ehrlich zu mir war und warum ich so abrupt abgehauen war.
"Das wird ja lustig", kam es sarkastiscg von mir und ich schnaubte einmal mit einer Spur Belustigung aus, auch wenn mir danach gerade absolut nicht war.

Ich spürte schon wieder Erschöpfung, während ich die ersten Schritte in Richtung Unterschlupf antrat, vermutlich kam diese von dem vielen Blut, welches er mir entzogen hatte. Ich fühlte mich immer noch ein wenig ausgelaugt deswegen, jedoch war es aushaltbar und ich konnte es auch gut ausblenden. Ich bemerkte nicht einmal, wie weit ich in Gedanken versunken gelaufen war, das wurde mir erst auf dem Rückweg bewusst und überraschte mich nicht nur ein wenig. Die Motivation für diesen Weg verließ mich mit jedem Schritt, ich hatte keine Lust mehr zu laufen, ich wollte doch einfach bloß meine Ruhe.

Irgendwann, da stand ich erneut vor unserem Unterschlupf und ich musste einmal tief durchatmen. "Das wird sicherlich unangenehm werden, aber da muss ich wohl durch"

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Das Kapitel erscheint mir so abgehackt :(

Misery メ YoonminWhere stories live. Discover now