❃Kapitel 47

896 74 6
                                    

Jimin Pov

Ich schluckte einmal schwer, er hatte mich gerade als eine Droge bezeichnet, von der er nicht mehr loskommen würde. Meine Entscheidung war gefragt, doch konnte ich das wirklich tun? Konnte ich ihm mein Blut einfach frei zur Verfügung stellen, oder war mir das dann doch zu heiter? Musste ich dann jedes Mal diese Taub- und Benommenheit spüren, diese Hilflosigkeit und Schwäche, dieses Gefühl, ihm komplett ausgeliefert zu sein? Es war Yoongi, dessen war ich mir bewusst und wann auch immer er sich in meiner Nähe befand, fühlte ich mich sicher und geborgen, denn ich wusste, dass er mich vor all den unmenschlichen Wesen da draußen beschützen könnte.

Und seit diesem Kuss hatte er irgendetwas in mir bewirkt, ein ungewöhnliches Kribbeln, wann auch immer wir nahe beieinander waren und ich konnte von diesem unerklärlichen Gefühl einfach nicht genug bekommen. Ich wollte es öfter erfahren, ich wollte bei ihm sein, denn er gab mit Mut und Zuversicht.
Deshalb wollte ich ihm das nicht abschlagen, wenn es nur mein Blut kosten würde, dann würde ich das tun, wenn ich dafür dann in seiner Nähe sein konnte, Zeit mit ihm verbringen und all das mit ihm durchstehen konnte.

Und genau aufgrund dieses Gedankenganges nickte ich mit dem Kopf, um ihm somit zu symbolisieren, dass es für mich in Ordnung gehen würde.
"Du willst mir also wirklich dein Blut zur Verfügung stellen, auch wenn du weißt, dass sie mich süchtig macht und es irgendwann gefährlich werden könnte?", ging er noch ein letztes Mal auf Nummer sicher, nur um sich zu vergewissern, ob ich es wirklich ernst meinte und er mich richtig verstanden hatte.
"Ja, Yoongi. Denn du lässt mich fremdartige Dinge fühlen, die mir in meinem Leben zuvor nie widerfahren sind und ich würde gerne mehr davon haben. Es ist wie ein Austausch, ich stille deine Lust nach meinem Blut und du lässt mich weiterhin dieses berauschende Gefühl, welches ich damals bei unserem Kuss gefühlt hatte, fühlen"

Er schaute mich an umd begann langsam zu grinsen, was derzeit in seinem Kopf vorging, konnte ich beim besten Willen nicht deuten, aber vielleicht war das vorerst auch besser. Ich wusste nicht, wie er über diese Situation dachte, ob ihn auch diese Welle an Gefühlen überkam, als er seine Lippen behutsam auf meine gelegt hatte, aber ich war mir sicher, dass er es nicht ohne Hintergedanken getan hatte. Welches Ziel er damit aber verfolgt hatte, war mir leider unklar, aber seitdem fühlte ich mich anders in seiner Anwesenheit.

Ich war ihm zuvor abgeneigt, wollte nur, dass all dies möglichst schnell endete, aber jetzt dachte ich anders über diese Sache. Mir war die Gefahr bewusst und trotzdem verspürte ich keinerlei Angst, im Gegenteil sogar, ich war extrem zuversichtlich, dass wir all dies beseitigen könnten und danach ein friedliches Leben führen würden. Vielleicht auch nur, ich konnte es nicht wissen, immerhin war er ein Vampir, ein Wesen, welches einfach nicht in diese Welt hier gehörte, aber ich wollte auch nicht, dass er wieder in seine Heimat verschwinden musste.

Dieser Gedanke machte mich stutzig, denn mir war bei all dieser Träumerei entgangen, dass er noch immer kein Mensch war und die Dinge komplizierter werden könnten, als ich sie mir zu Beginn vorgestellt hatte.
Zumindest wusste ich nicht, wie die Menschheit darauf reagieren würde, wenn sie erfahren, dass hier unmenschliche Wesen ihr Unwesen trieben und wahllos Menschen angriffen, aber keiner die Ursache dieser Probleme kannte. Nicht einmal ich kannte sie, ich wusste nicht, warum die Dinge so geschehen waren, wie sie nun waren, aber Antworten würden wir früher oder später schon noch erhalten - so hoffte ich es zumindest, denn das war schließlich mitunter das Ziel, welches Yoongi und ich mit aller Macht verfolgten.

"Jimin", riss er mich plötzlich aus den Gedanken, direkt schaute ich ihm in die Augen, die einen bezaubernden Rotton angenommen hatten, eine Farbe, in welcher man sich verlieren könnte und die so fesselnd war, dass man seinen Blick gar nicht erst abwenden konnte. Wollen tat ich es auch nicht, ich starrte ihm wie gebannt in die Augen und begann zu lächeln, als ich realisierte, dass auch er mir ein zärtliches Lächeln schenkte. Behutsam strich er mir über die Wange, seine Hand hinterließ einige Funken, es begann unter seiner Berührung zu kribbeln und auf meinem Körper machte sich eine Gänsehaut breit, während er mit seiner Hand langsam wieder von meinen Wangen abließ.

"Schließ deine Augen", befahl er mir mit ruhiger und dunklen Stimme, ich kam nicht einmal wirklich zum nachdenken, denn ich konnte in dieser Situation keinen einzigen klaren Gedanken fassen, doch ich tat genau das, was er von mir in diesen drei Worten verlangt hatte. Langsam schloss ich meine Augen, während mein Herzschlag sich langsam erhöhte und ich mich nun mehr auf mein Gehör fokussieren könnte, während ich ein wenig an den Fingern zitterte und seine nächste Aktion abwartete.

Kurz darauf spürte ich, wie er mir ein wenig näher kam und zwischen unseren Gesichtern nur noch geringer Abstand herrschte. Sein warmer Atem war für mich wahrnehmbar, er hauchte mich leicht an und ich empfand dieses Gefühl als sehr angenehm, wenn ich ehrlich sein sollte.
Ich atmete einmal tief durch und ballte meine noch immer zitternde Hand zu einer Faust, um dieses Zittern zu unterbinden und mich auf das wesentliche konzentrieren zu können.
Kurz darauf überbrückte er den Abstand zwischen unseren Lippen und legte seine warme, teils rauen Lippen auf die meine, direkt strömten Glücksgefühle durch meinen gesamten Körper, während meine Nackenhaare sich langsam aufstellten.

Seine Wärme übertrug sich langsam auf mich und ich konnte nicht anders, als meine Arme um seinen Hals zu schlingen und ihn somit ein wenig näher an mich heran zuziehen. Was auch immer da mit mir passierte, ich liebte dieses Gefühl und ich liebte seime Nähe, die ich gerade mehr denn je spüren wollte und deshalb zog ich ihn immer mehr an mich heran, bis auch er seinen Arm um meine Hüfte legte. Ich gab mich diesem vorsichtigen Kuss voll und ganz hin, einen Dominanzkampf mussten wir gar nicht erst austragen, dafür war ich einfach noch zu unerfahren.

Und so ließ ich ihn führen, ihn machen und genoss diese Situation in vollsten Zügen.

_____

know i love you by the way that i kiss you

Misery メ YoonminWhere stories live. Discover now