15.Kapitel

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Angespannt sass ich im Café und wartete auf Taehyung. Hin und wieder sah ich aus dem Fenster um nachzusehen ob er schon hier war oder nicht.

Nach dem ich ihm am Vortag die Nachricht gesendet hatte, haben wir uns heute hier verabredet. Im Verlauf unseres Nachrichtenverkehrs hatte ich erfahren das er 21 war, studierte und als Teilzeitarbeitskraft in der Bäckerei aushalf um sein Studium zu finanzieren.

Zum wiederholten Mal sah ich auf meine Armbanduhr. Wir hatten uns auf 14:00 Uhr geeinigt. Ich war jedoch so aufgeregt gewesen das ich eine halbe Stunde früher als abgemacht da war.

Endlich sah ich ihn die Strasse hinaufkommen. Er trug eine hell braune Lederjacke und eine schwarze Beanie. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und seine Hände hatte er in seinen Jackentaschen vergraben.

Gosh er sah so verdammt schön aus. Egal wie oft ich es mir auch einzureden vermochte, ich hatte mich Hals über Kopf in diesen hübschen Studenten verliebt.

Wer konnte es mir auch verübeln? Der Kerl wusste einfach wie er die Leute um den Finger wickeln musste.  

«Hey, wartest du schon lange?», begrüsste er mich als er etwas ausser Atem. «Nein, nein, ich bin auch gerade erst gekommen», flunkerte ich.

Er musste ja nicht gleich wissen das ich schon über eine halbe Stunde sehnsüchtig auf ihn gewartet hatte. Ich rief der Bedienung, derweil zog er seine Jacke aus und setze sich mir gegenüber hin.

Ein zierliches blondes Mädchen mit einer Brille kam an unseren Tisch um unsere Bestellung aufzunehmen. «Was darf ich euch bringen? Oh hey Tae», fragte sie uns. «Hey Joana, Ich hätte gern den Hausspezialkaffe. Hast du denn schon mal probiert?», ich schüttelte den Kopf.

«Den musst du probiert haben. Also dann zwei Hauskaffe bitte», bestellte er für uns. «Klar sehr gerne, kommt sofort», damit lief sie zurück, hinter die Teke und fing an die Kaffes zuzubereiten.

Stumm sass ich da und getraute mich nicht einmal ihn richtig anzusehen. Jedes Mal, wenn ich ihn traf verwandelte ich mich in ein ängstliches kleines Mädchen.

Eine unangenehme Stille schien zwischen uns zu herrschen. Je länger es dauerte umso unangenehmer schien es zu werden und keiner von uns beiden machte Anstalten dies zu ändern.

«So hier bitte schön. Lasst euch schmecken», Joana stellte uns zwei grosse gläserne Tassen vor uns hin.

Oben auf dem Kaffee thronte ein Berg aus Schlagsahen. Auf der Schlagsahne waren Streusel und Schockoladensauce verteilt. Alles in allem sah das Getränk nach einer einzigen Kalorienbombe aus.

«Ich lass euch zwei Turteltauben dann mal in Ruhe. Wenn etwas sein sollte ruft einfach.», sie zwinkerte uns zu und lief davon. Ich konnte spüren wie meine Wangen wieder heiss wurden.

«Sie kann es einfach nicht lassen», seufzend schüttelte er den Kopf. Verwundert sah ich ihn an. Was meinte er damit?

«Sie versucht mich ständig zu verkuppeln», sichtlich darüber amüsiert, schüttelte er den Kopf. «Oh...», ich blickte zu ihr rüber.

«Ganz ruhig Brauner, kein Grund gleich eifersüchtig zu werden», grinsend sah er mich an.

«Eifersüchtig? Ich? Niemals», «Natürlich nicht. Du hast sie nur beinahe mit deinen Blicken umgebracht», stichelte er.

«Ich glaube du hast was an den Augen», gereizt nahm ich die Tasse und trank den ersten Schluck.

Schmunzelnd sah er mir dabei zu. In seinen Augen funkelte der Schalk nur so. «Was machst du eigentlich, wenn du nicht gerade hier im Caffe oder in der Uni bist?», versuchte ich vom Thema abzulenken.

Erfreulicherweise ging er darauf ein. Er erzählte mir das er in seiner Freizeit die meiste Zeit damit verbrachte für die uni zu lernen oder mit seine besten Freund Yoongi.

Je länger der Nachmittag dauerte umso mehr erfuhr ich über ihn. Wir waren längst beiden peinlichen Familiengeschichten angekommen als mein Handy anfing zu klingeln.

Auf dem Display war die Nummer meiner Mutter zu erkennen. Als hätte ich es gerochen fiel mein Blick nach draussen. In der zwischen Zeit war es dunkel geworden und mit einem Mal wurde mir klar warum sie mich an rief.

«Scheisse!», entfuhr es mir. Eilig stand ich von meinem Stuhl auf. «Was ist los?», sichlich irritiert sah mich Tae an. «Ich muss los. Ich hätte schon längst zuhause sein müssen», erklärte ich ihm, während ich mir meine Jacke anzog.

«Wenn du willst kann ich dich fahren. Mein Auto steht nicht weit von hier», bot er mir an und stand ebenfalls auf. «Oh...nein, nein, nein. Schon gut, das kann ich nicht von dir verlangen», versuchte ich ihn abzuwimmeln.

Ich durfte nicht zu lassen das er in die Nähe des Rudels kam. «Ach das macht mir nichts aus. Es ist ja immerhin auch zum Teil meine Schuld», er kramte sein Portemonnaie hervor und legte ein paar Scheine auf den Tisch.

«Nein wirklich das kann ich nicht annehmen», beharrte ich weiter darauf. «Aber ich bestehe darauf. Also lass und gehen, oder willst du noch später nach Hause kommen?», seufzend gab ich mich schliesslich geschlagen.

«Na schön, wenn du darauf bestehst», mit diesen Worten verliessen wir gemeinsam das Café.

«Mein Auto steht gleich die Strasse runter», er zeigte auf die Strasse, die er heute Nachmittag entlanggekommen war.

Schweigend liefen wir zu seinem Auto. Es war ein kleiner roter VW OP. Ganz der Gentleman natürlich hielt mir Taehyung die Tür auf.

Ich lies mich in den weichen Ledersitz fallen und schnallte mich an. «So wo muss ich hin?», fragte er mich nachdem auch er eingestiegen und angeschnallt war.

«Zur Yewol-ro», weisste ich ihn an. «Alles klar», er startete den Motor und fuhr los. Jetzt musste ich es nur noch hinkriegen das er mich da rausliesse. Dann könnte ich nämlich die nächste Abzweigung nehmen und wäre zuhause.

Zumindest war das mein Plan. «Du kannst mich hier rauslassen. Den Rest schaff ich zu Fuss», entgegnete ich als wir in die Yewol-ro einfuhren.

«Oh nein, ich werde dich noch bis zur Haustür begleiten», erwiderte er. «Nein ist schon in Ordnung, echt. Mit dem Auto kommt man eh nicht bis zu unserem Haus», winkte ich ab.

«Na gut, wenn du meinst», damit hielt er rechts am Strassenrand an. «Also bis dann», ich schnallte mich ab und öffnete die Autotür.

«Jungkook», ich drehte mich nochmals zu ihm um und. «Der Nachmittag heute war wirklich schön mit dir», ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Seine braunen Augen blickten sanft in meine.

«Fand ich auch», flüsterte ich leise ohne auch nur eine einzige Sekunde lang den Blickkontakt zu unterbrechen.

Wie lange willst du ihn noch anstarren? Onwas Stimme in meinem Kopf holte mich zurück in die Wirklichkeit. Ich löste den Blick von ihm und stieg aus.

Ich lies die Autotür leise zufallen und machte einen Schritt nach hinten. Damit er davonfahren konnte, doch er tat es nicht. Stattdessen liess er das Beifahrerfenster mit einem leisen Surren hinunter.

Fragend blickte ich in das Auto. «Gute Nacht Bunny», verschmitzt grinste er mich an. Augenblicklich erhitzen sich meine Wangen und wurden rot. Mit einem leisen Lachen lies er das Fenster wieder hoch und fuhr davon.

So ein Idiot, schimpfte ich in Gedanken und drehte mich um. Aber ein heisser Idiot. Halt die Klappe Onwa, fuhr ich sie an. Kichernd verschwand sie wieder und ich machte mich auf den Weg nach Hause.

«Das ist also dein Mate...»

Trueblood ¦VkookWhere stories live. Discover now