29.Kapitel

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Mit müden Augen suchte ich nun schon das fünfte Regal ab. Seit dem Abendessen waren bestimmt schon drei Stunden vergangen und ich war kein Stück weiter.

Wenn das so weiter ging wäre ich vielleicht in zwei Tagen fertig. Voraus gesetzt das Buch befindet sich hier. Kann auch gut sein, dass es jemand ausgeliehen hat.

Frustriert strich ich mir durch die Haare, als sich auch dieses Regal als Niete herausstellte. «Wie kommst du voran? Schon was gefunden?», Ahri trat mit einem kleinen Tablett in der Hand hinein.

«Nichts, wenn das so weiter geht bin ich morgen noch am suchen», antwortete ich ihr niedergeschlagen. Mit hängendem Kopf liess ich mich in einem der Sessel in der Mitte des Raumes fallen.

«Kopf hoch. Wir finden schon was. Aber es bringt weder Jungkook noch uns etwas, wenn du zusammen klappst. Du solltest schlafen Tae», besorgt blickte sie mich an, gleichzeitig stellte sie das Tablett in ihren Händen auf den kleinen Glastisch in der Mitte der Sessel.

Ahri hatte eine Kanne voller Tee, Tassen und einem Teller voller kleinen Gebäcken mitgebracht. Dem Geruch des Tees nach handelte es sich um meinen Lieblingstee, Pfefferminztee. Der Geruch liess mich leicht lächeln.

Denn Tee hatte meine Mutter mir schon immer gekocht, wenn es mir nicht gut ging. Ich vermisste sie schrecklich. Seit ich zum Studieren nach Gyeonggi-do gezogen war hatte ich sie nicht mehr gesehen. Ich hatte mir zwar fest vorgenommen sie besuchen, jedoch durch den ganzen Studiums Stress und die Arbeit völlig vergessen.

«Hier, trink den Tee und schlaf eine Runde. Ich werde solange weitersuchen. In Ordnung?», sie reichte mir eine dampfende Tasse Tee und richtete sich auf. Ich wusste das es nichts bringen würde ihr zu wieder sprechen also trank ich den Tee, ehe ich auf stand und meine müden Glieder streckte. «Na schön aber nur ein zwei Stunden, danach werde ich weitersuchen»

«Natürlich, na los geh schon», sie gab mir einen Schubs in Richtung Tür.

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«Ich habs!», jubelnd mit dem Buch in der Hand trat Ahri zwischen den Regalen hervor. Nach dem ich gestern ins Bett gegangen war hatte sie die ganze Nacht lang durchgemacht. Ich war nach einer eher unruhigen Portion Schlaf auch wieder hinzugestossen. Zusammen hatten wir dann weiter gesucht.

Inzwischen hatte sich Jungkooks Verhalten verschlimmert. Er war permanent gereizt und nur der kleinste Funken reichte damit er explodierte.

«Na endlich, ich dachte schon wir würden es gar nie finden», mit schnellen Schritten lief ich zu ihr. Unterdessen schlug sie das leicht staubige und ziemlich abgegriffenen Buch auf. «Und was steht da?», neugierig blickte ich ihr über die Schulter in das Buch.

Die Seiten des Buches waren bereits gelblich verfärbt und die Tinte hier und da verblasst, was daraus schliessen lässt dass dies hier schon so einige Jahre auf dem Buckel hatte. Dementsprechend ist es auch überhaupt nicht verwunderlich, dass es komplett auf Latein verfasst war.

«Tja wie du gesagt hast, es ist in Latein. Und was machen wir jetzt?», ratlos blickte ich sie an.

«Jetzt gehen wir erst mal zu Yoongi vielleicht weiss er ja wenn wir fragen können», entschlossen schloss sie das Buch wieder und verliess mit zügigen Schritten die Bibliothek.

Yoongi befand sich in seinem Arbeitszimmer über ein paar Unterlagen gebeugt. Als wir eintraten blickte er uns aus müden Augen an. «Yoongi wir haben da eine Fragen und womöglich kannst du uns weiterhelfen», Ahri zeigte ihm das Buch.

«Es könnte uns vielleicht wichtige Infos zu Jungkooks Verhalten liefern. Das Problem ist nur es ist auf Latein. Weiss du jemanden der, Das lesen und übersetzen kann?», stirnrunzelnd griff er nach dem Buch in Ahris Hand.

«Latein sagst du? Mmmm.... Der einzige der mir spontan einfällt wäre mein Grossvater aber der weilt leider nicht mehr unter uns. Tut mir leid ansonsten fällt mir gerade niemand ein», entschuldigend blickte er uns an und gab uns das Buch zurück. «Schon gut, du hast getan was du konntest», damit verabschiedeten wir uns von ihm und verliessen das Arbeitszimmer.

«So ich werde mich jetzt erst Mal um das Mittagessen kümmern und dann werden wir weitersuchen. Wenn nötig benutzen wir den Goggleübersetzer. Aber so schnell geben wir nicht auf. Nicht so kurz vor dem Ziel», damit verliess Ahri mich.

Etwas unnütz stand ich im Flur ehe ich beschloss im Wohnzimmer mit Hilfe des Übersetzers das Buch so gut es ging zu übersetzten. Entschlossen lief ich also mit dem Buch in der Hand und dem Laptop von Yoongi den ich mir kurzerhand ausgeborgt hatte in Jungkooks und mein Zimmer.

Vollkommen in meiner Arbeit vertieft bemerkte ich nicht wie sich die Tür öffnete und Hoseok hineintrat. «Das Abendessen ist fertig», erschrocken fuhr ich hoch. «Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken»,

«Schon okay, ich war in meiner Arbeit vertieft», winkte ich mit einem schwachen Lächeln ab. «Ist das Latein?», er deutete auf das Buch. «Äh ja, warum sprichst du es?», hoffnungsvoll blickte ich ihn an.

Jedoch zerschlug er diese als er den Kopf schüttelte.

«Nein ich nicht aber Jimin, glaub ich»,

Na toll, ausgerechnet derjenige der mich am meisten hasste, war der Einzige der mir helfen konnte.

Trueblood ¦VkookWhere stories live. Discover now