23. Kapitel

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Taehyungs P.o.V

Jungkook war nach dem Essen gleich wieder in seinem Zimmer verschwunden und nicht mehr nach draussen gekommen. Seit diesem Frühstück waren inzwischen zwei Tag vergangen und so langsam aber sicher machte sich auch in mir Sorge breit.

Ich war gerade in der Küche und trank ein Glas Wasser als ein ziemlich wütend aussehender Jimin auf mich zu lief. Ich drehte mich zu ihm um und wollte gerade nachfragen ob alles okay sei, als er sich auch schon vor mir aufbaute. Naja, zumindest so gut es ging mit seinen 1.75m.

«Du aufgeblasenes Arschloch du!», fuhr er mich an und stiess mir seinen Zeigefinger immer wieder in die Brust. Leicht irritiert sah ich ihn an. «Wie bitte?», hackte ich, in der Hoffnung ich hätte mich verhört. 

«Du hast schon richtig gehört, du Scheisskerl. Hast du überhaupt eine Ahnung was du ihm angetan hast? Welche Schmerzen er leiden muss, wegen dir? Verdammt, er hat alles aufgegeben für dich. Sein Rudel, seine Familie, sein Zuhause nur um dich zu schützen und dir fällt nichts besseres ein als ihn fallen zu lassen wie eine heisse Kartoffel?!», mit jedem Wort wurde er lauter.

Sein Geschrei hatte auch die anderen angelockt und inzwischen standen auch Hoseok, Yoongi und Ahri in der Küche. «Ich hab das nie verlangt von ihm», bockte ich zurück. So langsam aber sicher fing es auch an in mir zu brodeln. 

«Bist du eigentlich noch ganz richtig im Kopf?! Wen er nicht wäre wärst du doch schon längstens tot!», fuhr mich nun Hoseok an Jimins Stelle an

Damit platzte auch mir der Kragen. «Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seit?! Wer gibt euch das Recht einfach so über mich zu urteilen?! Habt ihr auch nur einen Gedanken darüber verloren wie es mir mit der Situation geht?! Ich will mir meinen Lebenspartner selbst aussuchen! Jetzt aber muss ich mich damit abfinden, dass irgendwer einfach über meinen Kopf hinweg bestimmt hat, dass ich mein restliches Leben mit einem Werwolf verbringen muss! Ohne mich auch nur einmal nach meiner Meinung zu fragen. Tut mir leid, dass ich da einfach mal Zeit für mich brauchte!»,

Jimin wollte gerade ansetzten etwas zu erwidern als ein grossgewachsener, muskulöser junger Mann mit schwarzen Haaren in die Küche gestürmt kam. «Alpha, der Junge...», er stockte.

«Was ist mit ihm?», besorgt hackte ich nach. Ein ganz übles Gefühl machte sich in mir breit.

 Was war mit dem Kleinen? Warum beschlich mich auf einmal das Gefühl als würde er mich verlassen? Ohne auf die Anderen zu achte, verlies ich die Küche und lief im Eiltempo die Treppe hinauf zum Zimmer. Atemlos öffnete ich die Tür.

«Halt geh da nicht rein! Der Kleine dreht gerade durch», warten mich der Mann von vorhin. Er stellte sich mir in den Weg als ich gerade dabei war ins Zimmer zu treten. «Lass mich vorbei. Sofort», knurrte ich ihn an. Ich wusste nicht was es war aber alles in mir schrie nach ihm. Entschlossen blickte ich ihn an. Er erwiderte den Blick, ehe er nickte und den Weg frei gab.

Dankend sah ich ihn an und trat in das Schlafzimmer. Geschockt sah ich mich in dem völlig zerstörten Zimmer um. Überall lagen Sachen. Machen vollkommen zerfetzt, andere in tausend Stücke zerbrochen. Der Kleine musste ganz schon gewütet haben. Ich lies die ziemlich demolierte Tür hinter mir ins Schloss fallen und wandte mich dann dem Fellknäuel auf dem Bett zu.

Vor mir auf dem Bett lag ein schwach atmender Wolf. Vorsichtig trat ich näher ans Bett. «Bunny?», fragte ich zaghaft nach. Eine leise Wimmer erklang. Ich trat vorsichtig noch ein Stück näher.

Das Fellbündel lag nun nur noch eine Armlänge vor mir entfernt. Ganz langsam setzte ich mich neben ihm auf Bett. Ein Zittern schüttelte den Kleinen vor mir durch. Wo bei klein konnte man ihn beim besten Willen nicht nennen.

Er war um einiges grösser als ein normaler Wolf und hatte wunderschönes schwarzes Fell mit einem leichten Blauschimmer. Mit aller grösster Vorsicht griff ich in sein Fell, ständig darauf bedacht falls er zu beissen könnte. Doch der Kleine lies mich gewähren.

Ganz sanft lies ich meine Hände durch sein Fell gleiten. Es schien fast als würde ihn meine Anwesenheit beruhigen, sein Atem ging schon nicht mehr so flach wie zu vor und auch das Zittern hatte nachgelassen. Mittlerweile hatte Jungkook seinen Kopf auf meinen Schoss gelegt und die Augen geschlossen.

Während ich so da sass und sein Fell streichelte, schweiften meine Gedanken zu dem Gespräch von vorhin.

Ich konnte sie bis zu einem gewissen Grad ja verstehen, dass sie wütend auf mich waren. Immerhin hatte ich dem Kleinen bisher ziemliche Hoffnungen gemacht. Es war also auch nicht gerade die feine englische Art von mir einfach so abweisend zu sein, nach dem ich das Ganze erfahren hatte.

Aber irgendwo durch musste ich einfach sagen, dass es nicht einfach so zu verdauen war. In all den Werwolf Geschichten wird immer beschrieben wie gut es die Gefährtin auf nimmt. Sie hat gar kein Problem damit, dass sie einfach so von jetzt auf gleich an jemanden gebunden ist und das für ihr gesamtes restliches Leben. Sie sind dann auch gleich sofort bis über beide Ohren in einander verliebt, kaum haben sie sich kennengelernt.

Es tut mir ja leid, die Vorstellungen von allen zu enttäuschen zu müssen, aber das entspricht überhaupt nicht der Wahrheit. Klar fühlt ich mich mehr zu ihm hingezogen als zu anderen und ja klar wollt ich auch mit ihm ausgehen und evt. hätte sich dann auch mehr daraus entwickelt. Aber das heisst noch lange nicht das ich einfach so akzeptiere, dass ich nun mein ganzes Leben lang an ihn gebunden sein sollte.

Ich mein, Hallo wie leben in einer freien Welt, in der jeder einen eigenen freien Willen hat. Also will ich doch auch dem entsprechend selbst wählen können in wen das ich mich verliebe und mit wem ich mein Leben verbringen möchte.

Während ich über das alles nachdachte wurde ich immer müder. So langsam aber sicher konnte ich meine Augen nur noch mit Mühe offen halten und so kam es das ich an den Wolf gekuschelt einschlief.

Trueblood ¦VkookWhere stories live. Discover now