40.Kapitel

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«Hast du dich, seit du deine Kräfte erhalten hast, je in einen Wolf verwandelt?», fragte mich Jacob am nächsten Morgen in aller Frühe. Ahri hatte uns alle zusammen um sechs Uhr morgens aus den Federn geworfen. Dem entsprechend war auch die Laune am Frühstückstisch ausgefallen. Nach einer gehörigen Portion Kaffee und Pancakes hatte sich aber auch die erledigt.

Inzwischen stand ich mit Jacob draussen auf dem Rudelplatz. «Nein, wann auch? Seit meine Kräfte erwacht sind hatte ich nicht eine freie Minute», verneinte ich seine Frage. «Na schön dann fangen wir mal damit an. Lasst uns raus finden wie sehr sich die Kräfte auf deinen Wolf ausgewirkt haben», entschlossen rieb sich Jacob die Hände und sah mich erwartungsvoll an. Als ich jedoch rot an lief an statt mich zu verwandeln, wechselte sein Blick zu verwirrt.

«Kooks alles okay?»,

«Ja es ist mir nur etwas peinlich mich hier vor allen aus zuziehen», stiess ich verlegen hervor. Hatten meine Wangen noch nicht die Farbe von Tomaten angenommen, dann würde dies spätestens jetzt der Fall sein. «Oh kein Problem, wir drehen uns einfach um. Okay?», damit drehten sich alle bis auf Tae um. Irritiert sah ich ihn an. Wo rauf wartete der Typ noch? Ein schelmisches Grinsen um schlich Taes Lippen.

«Ich etwa auch?», gespielt bestürzt sah er mich an. «Äh, ja oder was hast du den gedacht?»,

«Naja, wen du so fragst...», er lies den Satz unvollendet. Doch das störte mich nicht ich wusste auch so was er sagen wollte. «Und wo von träumst du Nachst? Na los dreh dich schon um, du Idiot», wies ich ihn schmunzelnd zu recht. «Aber ein heisser Idiot», mit den Augenbrauen wackelnd drehte er sich schliesslich auch um.

Kopfschüttelnd fing ich an meine Kleider auszuziehen. Ich hatte nämlich so gar keine Lust darauf dass diese mir nachher in Fetzen herunterhängt. Unsere Kleidung verschwandt nämlich nicht, wie so viele Denken. Ich hatte schon ein paar Kleidungstücke auf dem Gewissen und wollte diese nicht auch noch dazu zählen müssen.

Komplett entblösst liess ich dem Wolf schliesslich die Kontrolle übernehmen. Ich hörte zwar wie meine Haut aufriss, das Fell herausplatzte und sich meine Knochen verformten und verschoben. Aber schmerzen tat dies schon lange nicht mehr. Anfangs schmerzt es noch doch bereits nach der dritten oder vierten Verwandlung spürt man beinahe nichts mehr von den Schmerzen und je mehr das man sich verwandelt umso weniger tat es weh und umso einfacher und schneller ging es.

Als ich schliesslich auf vier Pfoten stand, gab ich mit einem Kläffen zu verstehen, dass sie sich wieder umdrehen können. «Scheisse Kooks du bist ja riesig», entfuhr es Tae als er meine Wolfsgestalt das Erste Mal zu Gesicht bekam. «Da hast du Recht. Jungkook ist wahrlich verdammt gross für einen von uns», stimmte ihm Yoongi zu und trat an seine Seite. «Hobi, Jimin ihr habt ihn bestimmt auch schon vor seinem Geburtstag in dieser Gestalt gesehen, oder?», stellte Jake ihnen die Frage.

Beide nickten zustimmend. «Ja haben wir aber da war er noch deutlich kleiner. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass er nur gerade halb so gross war wie jetzt», forschend blickten die Beiden mich an.

«Hat sich sonst noch etwas verändert, ausser seiner Grösse?», wollte Jake weiterwissen.

«Die Zeichen auf seiner Stirn, wahren vorher noch nicht da. Ansonsten hat er sich nicht wirklich verändert», aufhorchend sah ich Hobi an. Von welchen Zeichen sprach er? Hatte ich jetzt etwa seit neustem eine Tattowierung auf der Stirn stehen, oder was? «Keine Sorge Junge, du hast nur das Zeichen der Trueblood auf deiner Stirn», beruhigte mich einer der Ältesten schmunzelnd.

________

Ich wusste nicht wie viel Zeit in zwischen vergangen war, als die Sonne langsam anfing sich dem Horizont zu nähern. Die ganze Zeit über hatten wir versucht meine Kräfte auf die unterschiedlichsten Arten zu entfachen. Doch leider bleiben wir Erfolg los.

«Leute ich hab Hunger. Beenden wir das für heute. Wir sollten alle was essen und überlegen wie wir morgen weiter machen wollen», schlug Jimin mit knurrendem Magen vor. «In Ordnung ich werde uns gleich schnell was kochen. Jake, Hobi würdet ihr mir bitte helfen?», bat Arhi die beiden und damit verschwanden nah dies nah alle im Haus bis nur noch Tae und ich draussen auf dem Platz standen.

«Wir sollten auch rein, Kleiner», meinte Tae und wollte sich schon auf dem Weg machen. Jedoch hielt ich ihn mit einem Kläffen meinerseits auf. Verwundert drehte sich dieser wieder zu mir um.

Ich liefe langsam auf ihn zu ehe ich mich auffordernd vor ihm zu Boden sinken liess. «Soll ich etwa aufsteige?», erstaunt sah mich Taehyung an. Als ich jedoch keine Anstalten machte mich zu bewegen und ihn stattdessen bloss abwartend ansah, steig er vorsichtig auf meinen Rücken.

Nachdem er es sich auf meinem Rücken so gut es ging gemütlich gemacht hatte, stand ich behutsam auf. Sogleich verfestigte er seinen Griff. Fragend blickte ich über meine Schulter zu ihm nach hinten. «Okay, es kann los gehen», gab mir Tae knapp Bescheid. Sein Blick liess mich daraus schliessen, dass ihm wohl nicht ganz wohl bei der Sache war. Dies wiederum lies mich schaden freudig grinsen.

Gerade als ich los laufen wollte, hielt mich Tae auf. «Sollten wir den anderen nicht noch schnell mitteilen wo wir hin gehen?», fragend sah er mich an. Verneinend schüttelte ich den Kopf und lief los. «Und was wenn etwas passiert?», entrüstete schnaubte ich und lief unbeirrt weiter in den Wald.

Wir liefen eine ganze Weile so stumm durch den Wald bis wir an der Lichtung mit dem Häuschen an kamen. Ich beachtete das Häuschen aber nicht im Geringsten, stattdessen lief ich schnurstracks zu dem kleinen Teich. Seit Hobi, dass mit den Zeichen auf meiner Stirn gesagt hatte, wollte ich unbedingt wissen wie ich aus sehen. Da wir aber keine Spiegel in der Grösse zur Hand hatten, hatte ich beschloss mit Tae zur Lichtung zu gehen.

Am Ufer des Teiches blieb ich stehen und lief Tae von meinem Rücken rutschen, ehe ich mich meinem Spiegelbild im Wasser zu wand.

Ich hatte mich wahrlich nicht allzu sehr verändert. Mein Fell war noch immer schwarz mit einem leichten Blauschimmer und auch meine Augen hatten ihre grüne Farbe nicht verloren. Einzig meine Grösse hatte sich verändert und das Zeichen auf meiner Stirn war neu. Je länger ich es ansah umso mehr erkannte ich, das es sich wohl um den Mondzyklus handeln musste, den ich da auf meiner Stirn kleben hatte. Nun ja immerhin war es nicht irgendein scheiss chinesisches Zeichen. 

Trueblood ¦VkookWhere stories live. Discover now