60.Kapitel

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Wir hatten unser Meeting kurz darauf in Yoongis Arbeitszimmer verlegt, um wirklich ungestört zu überlegen und zu diskutieren. Während wir noch immer über unsere Taktik brüteten, war es draussen in zwischen Dunkel geworden. Vor der Tür herrste reges Treiben. Alle waren damit beschäftigt Reece Beerdigung vorzubereiten und die Kinder und Ältesten in Sicherheit zu bringen.

Es war gerade Mitternacht geworden als einer von Yoongis Krieger uns die Nachricht überbrachte, dass alles für die Beerdigung von Reece bereit sei. Bei uns Werwölfen werden Beerdigungen anders gefeierte als bei den Menschen. Wir begraben den Leichnam nicht wie sie.

Wir übergeben ihm dem Feuer, auf dass sein Geist mit dem Rauch hinauf in den Himmel getragen und dort von Onwa in Empfang genommen wird. Wo er in Frieden ruhe möge.

Zusammen liefen wir nach draussen. Die Rudel hatten sich alle bereits um den aufgebahrten Toten versammelt und warteten auf uns.

Man hatte Reece gewaschen und festlich hergerichtet, ehe man ihn auf ein Holzbrett gelegt hatte unter welchem man einen kleinen Scheiterhaufen gebaut hatte. Yoongi trat schliesslich in die Mitte und sogleich wurde ihm eine Fackel gereicht.

Mit tiefer Trauer in den Augen zündete er den Scheiterhaufen an. Binnen Sekunden brannte das Holz lichterloh. Die Flamen frassen sich stetig ihren Weg nach oben und schon bald hatten sie das Holzbrett mit dem Toten drauf erreicht.

«Wir haben heute einen unsere Kameraden verloren. Reece wurde brutal und viel zu früh aus dem Leben gerissen. Doch trauert nicht. Denn wisset er wird nun im Himmelsreich sitzen und von oben über uns wachen. Mögen sie deinen Namen lobpreisen auf das wir ihn schallen hören aus den Tiefen von Walhalla. Denn ein grosser Mann ist gefallen ein Krieger, ein Bruder, ein Freund», beendete Yoongi die Grabrede und wischte sich eine Träne von der Wange.

Nach der Beerdigung verliessen Tae und ich schon kurz darauf den Platz und verschwanden in unserem Zimmer. Auch die Anderen machten sicher langsam, aber sicher auf den Weg in ihre Betten. Einzig die engsten Verwandten und Freunde würden draussen bleiben und die Totenwache abhalten, ehe sie am Morgen die übriggebliebene Asche im Wald verstreuen werden.

Während Tae rasch einschlief hielten mich meine Gedanken um den bevor stehenden Kampf wach. Erste in den frühen Morgenstunden fand ich ruhe und glitt in den Schlaf.

Dementsprechend war es auch nicht verwunderlich das ich ein paar Stunden darauf eher schlecht als recht das Bett verliess und nicht wirklich ansprechbar war. Nach einem starken Espresso und einem richtigen Frühstück allerdings wandelte auch ich wieder mehr in der Welt der Lebenden als in der der Toten.

Anschliessend verbrachten wir weitere Stunden in Yoongis Arbeitszimmer um auch noch die restlichen kleinen Details zu planen. «Also dann werden wir es wie geplant durchführen. Ich werde Ahri und Tae am Morgen als Letzte in die Sicherheitstunnel bringen und danach gleich zu euch stossen», endete Yoongi seinen Plan.

«Wie Moment, ich möchte euch aber helfen», protestierte Tae als er hörte was Yoongis Plan für ihn war. «Es tut mir leid Tae, aber das wird nicht möglich sein. Es ist zu gefährlich, für uns alle. Dich gilt es ganz besonders zu beschützen, wenn sie dich kriegen dann ist alles zu nichte. Dann ist Reece umsonst gestorben», erklärte Yoongi ihm jedoch die Lage. Seine Stimme lies keinen Wiederspruch dulden.

So nickte Tae schlussendlich zum Zeichen das er verstanden hatte. Wir verliessen das Zimmer und folgten dem angenehmen Duft nach Essen in Richtung Esszimmer. Wir hatten wohl gerade zum rechten Zeitpunkt die Besprechung beendet, denn Ahri brachte gerade das Essen herein. Hungrig setzen wir uns hin und assen still für uns.

Nach dem Mahl verschwanden Tae und ich nach draussen in Richtung Lichtung. Wir hatten während dem Essen beschlossen unsere freie Zeit alleine ohne die anderen zu verbringen. Als wir am Haus angekommen waren hielt mich Tae auf. «Jungkook, können wir noch ein wenig die Kampftechniken üben? Ich kann mich zwar gut verteidigen aber gegen Werwölfe musste ich noch nie antreten», schief lächelte er mich an.

«Das wirst du auch nie. Du wirst sicher mit den anderen sein», «Ich weiss aber ich würde mich besser fühlen, wenn ich wüsste wie ich mich zu verteidigen haben, falls der schlimmste Fall von allen eintreten sollte», bearbeitete er mich weiter und sah mich dann bittend an.

«Na schön, ich übe mit dir», gab ich schliesslich nach und tat mit ihm was er von mir verlangte. Nach einiger Zeit waren wir beide klitschnass dank dem Schnee der lag und beschlossen uns drinnen aufzuwärmen. 

Trueblood ¦VkookWhere stories live. Discover now