22.Kapitel

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Taehyungs P.o.V

«Tae warte bitte», als ich das Zimmer verlies hörte ich wie mein bester Freund mir nachlief. Ich verschnellerte meine Schritte und versuchte dem unausweichlichen Gespräch zu entkommen.

Ich wollte mich jetzt nicht rechtfertigen, geschweige den über das Ganze nachdenken. Das Einzige was ich im Moment wollte war meine Ruhe.

Doch so wie ich Yoongi kenne werde ich die erst kriegen wenn er das bekommen hat was er wollte. In diesem Fall eine Erklärung.

Aber ich wusste nicht was ich ihm sagen sollte, wie den auch wenn ich selber nicht einmal wusste warum ich davon lief.

«Dir ist aber hoffentlich nicht entgangen, dass ich noch immer ein Werwolf bin und du mir nicht davon laufen kannst, oder?», wie erwartet hatte er mich eingeholt noch bevor ich die Haustür erreicht hatte.

Stumm öffnete ich diese und lief nach draussen. Freiwillig würde ich bestimmt nicht mit ihm darüber reden.

«Komm schon rede mit mir. Was ist los Tae?», besorgt musterte er mich, während er neben mir her lief. Wieder blieb ich stumm und sah stur gerade aus.

Wann merkte der Typ endlich das ich nicht reden wollte. Nichts für ungut aber manchmal war mein bester Freund eine richtige Nervensäge. Keine Ahnung wie Ahri es mit ihm aushält.

«Na schön, für heute las ich dich damit in Ruhe. Aber morgen will ich gefälligst eine Erklärung von dir, kapiert?», er blickte mich noch einen Moment lang an in der Hoffnung das ich vielleicht doch noch etwas von mir gab ehe er sich um drehte und mich alleine lies.

Ich lief in den Wald und versuchte so gut es ging nicht über die Sache nachzudenken, jedoch wanderten meine Gedanken immer wieder von selbst dahin zurück.

Ich wusste selbst nicht genau warum ich auf einmal Angst bekommen hatte. Bisher war ich immer neidisch auf Yoongi wenn ich gesehen habe wie gut das Ahri und Er zusammenpassten.

Ich hatte mir genau das Gleiche immer wieder gewünscht. Leider konnten wir Menschen im Gegensatz zu den Werwölfen keine Seelenverwandten finden.

Dieses Privileg blieb uns leider verwehrt, weswegen ich mich schon beinahe damit abgefunden hatte nie jemanden zu finden der wie Arhi zu Yoongi, perfekt zu mir passte.

Bis Er zum aller ersten Mal ins Café trat. Für einen Moment hatte es sich angefühlt als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich wollte ihn unbedingt näher kennen lernen. Umso glücklicher war ich als er immer wieder auftauchte.

Als ich aber vorhin erfuhr, dass ich doch tatsächlich der Mate von einem Werwolf bin und aus diesem Grund auch noch gejagt wurde, hatte ich auf einmal kalte Füsse bekommen.

Ob wohl ich mir nichts sehnlicher gewünscht hatte als das zu finden, hatte ich auf einmal Angst. Das Ganze wuchs mir gerade einfach über den Kopf.

Ich wollte zwar das Gleiche wie Yoongi mit Ahri hatte, jedoch wollte ich doch noch selbst bestimmen mit wem. Jetzt werde ich einfach vor vollendete Tatsachen gestellt, dass ich mit jemandem den Rest meines Lebens verbringen musst. Das Ganze glich einer Zwangsheirat.

Jetzt mal ehrlich da wär doch jeder durchgedreht?

Mittlerweile musst ich bestimmt schon ein paar Stunden unterwegs gewesen sein. Der Himmel hatte inzwischen angefangen sich zu verfärben und es wurde merklich kälter.

Ich beschloss zurück zu laufen und erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen. Wer weis vielleicht sah ja die Welt morgen ganz anderst aus?

Ich trat gerade zur Tür herein als der Mond am Himmel aufging. Drinnen erwartete mich bereits eine besorgte Ahri. «Wo warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht», fragte sie mich während sie mich am Arm ins Esszimmer führte und mir mein Abendessen brachte.

«Tut mir leid. Ich war spazieren im Wald», nuschelte ich vor mich hin und fing an zu essen. Sie nickte bloss und verschwand in der Küche.

Das mochte ich so an ihr. Egal wie sehr es ihr auch unter den Nägeln brannte zu wissen was los war, so liess sie dem jeweiligen stehts die Zeit die er brauchte um darüber zu reden.

Als ich meine Mahlzeit beendet hatte stand ich auf, trug mein Geschirr in die Küche und verschwand im Wohnzimmer. Ich würde heute Nacht auf der Couch schlafen. Ich brauchte jetzt erst einmal Abstand.

Ahri war so nett und brachte mir ein Kissen plus Decke. Ich richtete mich für die Nacht ein und noch ehe ich richtig das Kissen berührt hatte war ich auch schon eingeschlafen.

_________

Am nächsten Morgen wurde ich von dem Geruch nach Rührei und Pancakes geweckt. Mit knurrendem Magen schlurfte ich noch immer halb schlafend ins Esszimmer und lies mich am Tisch nieder.

Kurz darauf tauchten auch die anderen auf, bis auf ihn. Wir setzen uns und warteten. Doch auch nach geschlagenen fünf Minuten tauchte er nicht auf.

Leise fluchend stand Ahri auf und verliess das Esszimmer. Man konnte hören wie sie die Treppe rauf stapfte und oben gegen eine Tür hämmerte.

«Wenn du nicht in zehn Minuten unten am Tisch sitzt, zerr ich dich so wie du bist nach unten, kapiert?», daraufhin hörte man nichts. Kurz drauf hörte man Ahri wieder hinunter laufen.

Scheinbar hatte die Drohung gewirkt denn kurz nach ihr tauchte er im Türrahmen auf. Mein Herz zog sich zusammen bei dem Anblick der sich mir bot.

Der Kleine hatte ganz klar geweint und wahrscheinlich nicht eine Sekunde geschlafen. Und warum das alles? Genau bloss wegen mir.

Das es ihm nun so schlecht gingt war allein meine Schuld. Schuldbewusst senkte ich den Blick auf meinen Teller. Mir war der Appetit vergangen. Was hatte ich bloss angerichtet?

Trueblood ¦VkookWhere stories live. Discover now