48.Kapitel

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Es dauerte einige Minuten, bis man wieder die Haustüre hörte und kurz darauf Schritte erklangen. Gespannt starrte ich zum Türrahmen. Meine Hände fingen an zu Schwitzen vor Nervosität. Hastig wischte ich sie an meiner Hose ab.

Schliesslich trat ein junger schmächtiger Mann ins Zimmer. Er war deutlich kleiner als Mori und hatte auch weniger Muskeln als er. Seine schwarzen Haare fielen ihm ein wenig ins Gesicht, weswegen ich seine Augenfarbe nicht genau erkennen konnte. Zusammen mit Mori setzte er sich an den Tisch.

Er legte seine Hände auf den Tisch und hielt den Blick gesenkt. Gespannt starrte ich ihn an. «Mann Jungkook, jetzt starr ihn doch nicht so an. Du machst einem ja Angst», unterbrach Yoongi schliesslich mein Starren.

Peinlich berührt wandte ich den Blick ab. «Oh tut mir leid, dass wollte ich nicht», entschuldigte ich mich. «Schon okay, ich kann dich ja verstehen. Immerhin wusstest du ja bis gerade eben nichts von meiner Existenz. Ich bin Feras», damit hielt er mir seine Hand hin welche ich sofort ergriff und den Händedruck erwiderte. «Freut mich ich bin Jungkook»,

«Sehr erfreut Jungkook», grinsend sah er mich an. Seine Augen erstrallten in einem leuchtende Grün, versetzt mit braunen fast schon goldenen Sprenkel. «Ich hab tausend Fragen», platze ich schliesslich hervor. «Das glaube ich dir aus Wort», lachte der schwarzhaarige. «Wir lassen euch dann mal alleine», damit standen Yoongi und Mori auf. Mori küsste Finn zum Abschied, winkte mir zu und verliess zusammen mit Yoongi den Raum.

«Okay, dann leg mal los. Was willst du alles wissen?», auffordert sah er mich an. «Alles! Woher kommst du? Was für Fähigkeiten hast du? W-»,

«Okay okay, fangen wir mal am Anfang an. Ich wurde ihm Ishi Rudel geboren. Meine Eltern waren der Alpha des Ishi Rudels und der weibliche Alpha des Toska Rudels»

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Stunden vergingen und ich erfuhr immer mehr über ihn, die Trueblood und ihre Fähigkeiten. Man wollte die Truebloods damals auslöschen aber geschafft haben sie es nie. Sie haben sich versteckt, sind verschwunden im Untergrund.

Man hat jahrelang nach ihnen gesucht, doch nie gefunden. Wo sie heute sind weiss niemand. Feras war ebenso wie ich ein Bastard. Seine Geschichte ähnelte der Meinen. Auch er floh kurz nach seinem 18 Geburtstag. Leider holte ihn die Wölfe seines damaligen Rudels ein. Sie verletzten ihn schwer und liessen ihm zum Sterben zurück.

Nur dank Moris Auftauchen damals hat er überlebt. Mori hatte ihn zu sich nach Hause genommen. Feras wusste zu der Zeit nicht warum sein Rudel in Tot sehen wollte. Das einzige was sie wussten war das Feras anders war. Aber wie sehr und warum davon hatten die Beiden keine Ahnung.

Nach etlichen Stunden mühseliger Suche, fanden sie schliesslich einen Namen. Anabethe Red, eine alte Hexe. Sie erzählte ihnen die Geschichte über die Truebloods und half Feras mit seinen Kräften.

Feras erzählte mir danach, dass er nicht nur das Wasser beeinflussen konnte, sondern auch den Wind, die Erdanziehungskraft und die Gefühle anderer. Er versprach mir in den kommenden Tagen zu zeigen wie meine Kräfte funktionierten und mich zu trainieren.

Ich hätte noch Stunden weiter mit ihm sprechen können, wenn nicht Taehyung plötzlich in den Raum gekommen wäre und uns unterbrochen hätte.

«Ich will euch ja nicht stören, aber es ist gleich zwei Uhr und morgen haben wir so einiges vor. Also schlag ich vor ihr verschiebt das auf wann anders», erstaunt sah ich zur Uhr, die über der Kommode hing. Tatsächlich wir hatten über vier Stunden mit einander geredet.

«Okay, dann bis morgen Feras. Gute Nacht», damit verabschiedete ich mich von ihm. «Gute Nacht», erwiderte er. Ich schob den Stuhl zurück, stand auf und verliess zusammen mit Taehyung den Raum. Im Flur kam uns noch Mori entgegen. «Gute Nacht ihr zwei. Wir sehen uns morgen», damit lief er ins Esszimmer, um seinen Gefährten abzuholen.

Kurz darauf hörte man auch schon die Haustüre auf uns zugehen. Mit müden Beinen lief ich hinter Taehyung die Treppen nach oben. Im Zimmer angekommen, zog ich mich rasch bis auf die Boxershorts und das T-shirt aus und legte mich ins Bett.

«Du sag mal, wer war das eigentlich vorhin?», den eifersüchtigen Ton in Taes Stimme war nicht zu überhören. «Bist du etwa eifersüchtig?», grinsend setzte ich mich auf und sah ihn an. Er stand bloss in Boxershorts gekleidet vor dem Bett und verschränkte demonstrativ die Arme in einander. «Nein, bin ich nicht. Ich möchte bloss gerne wissen mit wem mein Freund so unterwegs ist. Immerhin hatte ihr euch verdammt lange miteinander unterhalten», stritt er das Offensichtliche ab. «Na klar, das ist alles», der ironische Ton konnte man praktisch gar nicht verstecken.

«Nun sag schon wer war das?», gereizt sah er mich an. «Das war Feras. Er ist wie ich ein Trueblood und glücklich vergeben an Mori. Du brauchst also keine Angst zu haben. Er hat mit mir nur über die Truebloods geredet», erbarmte ich mich schliesslich und klärte ihn auf.

«Was im Ernst? Er ist auch ein Trueblood?», ich nickte bloss. «Krass», damit schlug er seine Seite der Decke zurück und legte sich hin. Ich rutschte zu ihm rüber und kuschelte mich an seine Brust. Glücklich schloss ich meine Augen und lauschte dem stetigen Klopfen seines Herzens. Sanft glitt ich ihn den Schlaf. 

Trueblood ¦VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt