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Meine Eltern setzten mich vor dem Haus der Malfoy's ab, welches wohl eher einem Schloss als einem Haus nahe kam. Obwohl ich mir Schlösser immer ganz anders vorgestellt hatte, so, wie sie in all den bekannten Märchen beschrieben wurden; Hell, freundlich und einladend. Doch dieser Palast dagegen wirkte von Außen alles andere als einladend. Viel mehr düster, finster und nicht sonderlich wohnlich.
- Nein! Positiv denken war der Schlüssel zum Glück, daher schüttelte ich die negativen Gedanken schnell wieder ab. Dieses Anwesen war nun mein neues zu Hause gewesen. Ganz gleich ob ich es wollte oder nicht.

„D/N. Liebling." Meine Mutter nahm mich noch einmal in den Arm „Ab hier musst du deinen Weg nun alleine gehen." Es war ein letztes Mal für unbekannt lange Zeit. Ein letztes Mal nahm ich ihren Geruch nach Zimt und Kuchen wahr und mir wurde bewusst; ich würde sie schrecklich vermissen. Langsam ließ sie von mir ab und strich, mit Tränen in den Augen, über meine Wange „Vergiss niemals, wie stark du bist! Und wie sehr ich dich liebe!"

Auch mein Vater drückte mich noch einmal zum Abschied; „Schick uns ab und zu einen Brief per Eule, damit wir wissen, wie es dir geht!"

Ich wollte den beiden antworten, ihnen versichern, dass sie von mir hören würden. Doch mir blieben die Worte im Hals stecken.
Stumm nickte ich. Vereinzelte Tränen kullerten aus meinen Augen, hinunter auf meine Wangen.

„Du schaffst das. Du bist doch unser starkes Mädchen!" Mein Vater nahm mein Gesicht in seine Hände und wischte die Tränen fort.

Dann gingen sie zurück zum Auto und stiegen ein.

Eine Weile stand ich einfach nur da und winkte ihnen hinterher. Selbst dann noch, als sie schon längst nicht mehr zu sehen gewesen waren. Doch dann griff ich entschlossen nach meinen Sachen und trat meinen Weg in mein neues zu Hause an.

———

„Ah. D/N! Wie schön, dass du uns endlich mit deiner Anwesenheit beglückst!" Begrüßte mich Lucius Malfoy wenig später. Er nahm meine Hand und küsste sie zur Begrüßung. Seine hellblonden Haare kitzelten dabei über meinen Arm.

„Es freut mich sehr, endlich bei Ihnen angekommen zu sein." Lächelte ich, nachdem er wieder von mir abließ.

Lucius nickte bloß und klatschte dann lautstark in seine blassen Hände „Dobby! Bring D/N's Koffer in ihr Zimmer!"

„Jawohl, Herr!" Der kleine Elf schnappte sich eilig meine Sachen.

Es fiel mir schwer, ihm tatenlos dabei zuzusehen. Meine Koffer waren schon für mich ziemlich schwer gewesen, dementsprechend waren sie viel zu schwer für einen kleinen Elf. Ich wollte ihm helfen, doch bevor ich die Chance dazu bekam legte Lucius seine eiskalten Finger auf meinen Rücken und schob mich behutsam weiter in Richtung Esszimmer.

„D/N! Wie schön dich endlich bei uns zu haben!" Narcissa kam strahlend auf mich zu und nahm mich, wie selbstverständlich, in ihre Arme.

Zaghaft erwiderte ich ihre Umarmung und tatsächlich fühlte ich mich wohl dabei. Ich mochte Narcissa bereits, als meine Eltern mir die Malfoy's vor einigen Monaten vorgestellt hatten. Sie war eine liebevolle, umsorgende Frau gewesen, wie eine Art Mutter. Sie redete und lachte viel mit mir und kümmerte sich um mein Wohlergehen, so gut es ging. Das Ganze konnte man jedoch nicht von Lucius behaupten. Er war mir ab der ersten Sekunde an unsympathisch gewesen. Die Aura, die ihn umgab, war dunkel und kalt, seine Blicke durchbohrend und verachtend. Er hatte etwas einschüchterndes an sich. Etwas unheimliches. Etwas Böses. Zudem kümmerte er sich kaum um mich oder meinen Zustand. Das Einzige, was für ihn zählte war, dass ich seinen Sohn heiraten würde. Mehr musste und mehr wollte er nicht von mir wissen.

„Setz dich doch! Draco wird bestimmt jede Sekunde eintreffen." Riss Lucius mich schließlich aus meinen Gedanken und zeigte auf einen der vielen schwarzen Stühle am Tisch.

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteWhere stories live. Discover now