markers and dresses

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Serlina

"Und ich habe mich schon gewundert, wieso du so scharf aufs Shoppen bist. Dabei willst du in einen Schreibwarenladen. Was wollen wir hier?", will Maggie, meine beste Freundin leicht genervt von mir wissen.

Ungeduldig läuft sie mir hinterher zu einem Regal gefüllt mit unterschiedlichen Stiften. Mit dem Wort Shopping konnte man sie immer locken. Dabei wollte ich nicht shoppen gehen, sondern ein paar Marker kaufen für Erics Gips. Den Alten sollte ich bemalen, daher vermute ich, der Neue auch verziert werden soll.

"Für das hier musst du mindestens eine Stunde shoppen über dich ergehen lassen. Nur damit wir das geklärt haben. Den Bürokram für meine Boutique bestelle ich. Wer geht denn heute noch solches Zeug im Laden kaufen."

Augenrollend stimme ich ihr zu, nehme eine Packung mit bunten wasserfesten Filzstiften aus dem Regal und bezahle sie an der Kasse.

Keine fünf Minuten hat es gedauert, trotzdem werde ich sicher heute noch in irgendwelche Kleider gezwungen. Nicht das ich keine Kleider mag, doch ich trage sie nur sehr selten. Es passt einfach nicht wirklich zu mir. Ich bin eher der sportlich, lässige Typ.

"Wir müssen unbedingt in diesen neuen Laden bei der Mall, die haben echt heiße Kleider. Und du wirst mindestens eins kaufen. Ich weiß, dass du das Geld hast", höre ich Maggies begeisterte Stimme.

Normalerweise kaufe ich Kleidung hauptsächlich in ihrer Boutique. Denn sie verkauft nicht nur Sachen in ihrem Stil. Auch schlichte, lässige Klamotten kann man bei ihr finden. Obwohl Maggie eher auf schicke Kleider steht.

Vor einem Schaufenster mit Etui- und Abendkleidern bleibt sie staunend stehen. Ich will nicht wissen, wie teuer nur eines von ihnen ist.

Sie schiebt mich durch den Eingang und ich fühle mich in meiner Mom-Jeans und meinem T-Shirt völlig fehl am Platz. Dem Verkäufer fällt dies auch auf, dann sieht er meine beste Freundin hinter mir und sein Vorhaben, mich aus dem Laden zu werfen erlischt.

"Wir suchen ein heißes Kleid für meine Freundin hier. Und machen sie sich keine Gedanken um den Preis. Sie ist Ärztin", wendet sich Maggie grinsend an den Verkäufer.

Sie selbst kundschaftet in der Zeit das Geschäft aus. Mit drei Kleidern geht sie in Richtung Umkleidekabine. Sie wird sicher nicht nur mit einem Kleid in einer Einkaufstüte den Laden verlassen.

Mit zwei kurzen Kleidern schreitet der Verkäufer auf mich zu. Die Größe konnte er nach Augenmaß ausmachen, denn er reicht sie mir in Größe 36.

Erst in der Kabine bestaune ich die Kleider wirklich. Eines ist in einem eleganten Schwarz und eigentlich relativ schlicht. Als ich es anhabe, fühlt es sich an wie eine zweite Haut. Es ist deutlich kürzer, als ich erwartet hatte, denn es endet auf der Hälfte meiner Oberschenkel. Mein Dekolleté wird verdeckt, aber meine langen Beine kommen gut zur Geltung.

Maggie wird es zu langweilig sein, deshalb probiere ich das andere an. Ein goldenes, funkelndes Kleid in Wickeloptik. Den Ausschnitt kann man dieses Mal nicht als klein bezeichnen. Der V-Ausschnitt lenkt den Fokus auf mein Dekolleté. Ich hatte erwartet, dass es mir deshalb nicht gefallen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Das Kleid ist der Wahnsinn, noch nie habe ich mich so sexy gefühlt wie gerade jetzt.

"Komm raus. Ich will dich sehen, Süße."

Ich verlasse die Kabine und schon werde ich von Maggie sprachlos angestarrt.

                                                                     "Wenn du das nicht nimmst, werden wir diesen Laden heute nicht mehr verlassen. Du siehst mega heiß aus", kommentiert sie, während ich mich selbst noch mal im Spiegel betrachte.

Sie hatte recht, ich muss es nehmen. Auch wenn ich noch keine Gelegenheit wüsste, bei der ich dieses Kleid anziehen könnte. Für eine Bar wäre es mir viel zu auffällig.

Mit einer kleinen Handgeste zeigt meine beste Freundin dem Verkäufer, er soll den Verkauf schon vorbereiten. Seine Augen schweifen kurz über mich, dann bewegt er sich hin zur Kasse.

"Für welche hast du dich entschieden?", frage ich meine beste Freundin.

Das war zum Glück nie ein Problem von ihr. Für Entscheidungen braucht sie nur Sekunden. Wäre es anders würden wir Wochen für einen Shoppingtrip brauchen.

Sie deutet auf ein Rotes und ein Violettes, welche sie schon über ihren Arm gelegt hat.

Nach einigen weiteren Geschäften und zwei Outfits mehr ruhen wir uns in einem Café um die Ecke aus. Erschöpft lasse ich mich auf einem Sessel nieder und bestelle bei einer freundlichen Kellnerin einen Kaffee und ein Sandwich.

Shoppen gehen mit Maggie macht mich immer müde und hungrig. Meine beste Freundin hingegen ist immer noch in ihrem Kleider-Rausch.

"Espen hat mir geschrieben. Denk ja nicht, du könntest mir die Footballer verschweigen", unterbricht sie die Stille, in der ich mich auf mein Sandwich gestürzt habe.

Espen dieser miese Verräter. Er kann wirklich nichts für sich behalten.

"Es gibt nichts zu erzählen. Außerdem hat das mein Bruder sicher schon übernommen."

Kopfschüttelnd beobachtet sie mich. Was darin wohl vor sich geht. Sicher ist sie enttäuscht von mir, dass ich Frederik nicht nach seiner Nummer gefragt habe. Maggie ist was das angeht überhaupt nicht schüchtern. Wenn ihr jemand gefällt, ergreift sie die Initiative. Darum beneide ich sie oft.

"Alle Spieler der Otters sind mega heiß und du ergreifst die Chance nicht auf ein Date mit einem von ihnen. Frederik wäre sicher nicht abgeneigt. Ein alleinerziehender Vater wäre nichts für mich, aber sein bester Freund auf jeden Fall."

Mein Bruder und sie sind sich doch schon ziemlich ähnlich. Das ist auch ein Grund, wieso sich die beiden auch sehr gut verstehen. Espen, Maggie und ich hängen schon seit unserer Schulzeit öfter miteinander ab.

"Du kannst mir jetzt doch sicher ein paar Spieler vorstellen. Ich will auch einen gut aussehenden Football Spieler. Flynn Olsson ist voll mein Typ, kannst du da nicht was drehen?"

Es ist mir schon schwergefallen Flynn, nach einem Autogramm zu bitten und jetzt soll ich ihn nach einer Verabredung mit Maggie fragen. Ich will weder bei Flynn noch bei Frederik den Eindruck erwecken, dass ich hinter ihrem Geld oder Ruhm her bin. Solche Dinge interessieren mich nicht.

Dinge wie Geld und Ruhm haben auch ihre Schattenseiten. Man verliert seine Privatsphäre und hört zu sehr auf die Meinung anderer. Glücklicher ist man dadurch auch nicht. Deshalb suche ich nicht danach und bleibe bin gerne im Hintergrund.

"Ihr werdet bestimmt einmal aufeinandertreffen. Wenn du ein Date mit ihm haben willst, kannst du ihn dann fragen", schlage ich ihr vor, um das Thema zu beenden.

Nur scheinen alle Menschen aus meinem Leben genau diese Neuigkeiten sehr zu interessieren. Weshalb mich nun auch heute meine beste Freundin über die Geschehnisse mit Eric und Frederik ausfragt.

 Weshalb mich nun auch heute meine beste Freundin über die Geschehnisse mit Eric und Frederik ausfragt

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