beautiful morning?

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Serlina

Jeder Morgen sollte so sein wie dieser. Frederiks harte Brust drückt sich gegen meinen Rücken und spendet mir wohlige Wärme, während Eric auf dem Kissen ruhig im Schlaf vor sich her nuschelt. Er ist dabei noch niedlicher als im wachen Zustand.

Frederiks Hände wandern unter meinem weiten Shirt über meinen Bauch. Anschließend versucht er mich mit süßen Küssen zu wecken. Dabei bin ich bereits wach. Seit einer Stunde liege ich da und genieße diesen wunderbaren Morgen. Den Gedanken, dass es womöglich bald nicht mehr so aussehen könnte, verdränge ich.

Seit der Brief geöffnet wurde, beherrscht diese Schwere unser Leben. Wir kosten jeden Moment mit Eric aus und versuchen so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Ansonsten könnten wir uns dies nie verzeihen. Ich gehe immer noch davon aus, dass die Anklage zurückgezogen wird. So ein Vater wie Frederik würde sich jedes Kind wünschen. Eric und ich haben wirkliches Glück mit ihm.

Die Töne meines Handys nehmen den zuvor noch stillen Raum ein. Eric wird durch die laute Melodie wach und streckt sich müde, wobei er mir mit seinen kurzen Beinen unbeabsichtigt in den Bauch tretet. Ein kleiner Schmerz durchzieht meinen Körper und mein überraschtes Aufschreien alarmiert den Mann hinter mir. Direkt ist Frederik hell wach und begutachtet die Stelle, an der Erics Fuß mich getroffen hat. Dessen Entschuldigungen gehen in meinem schrillen Klingelton unter.

Nun muss ich doch wirklich nachschauen, wer uns an diesem frühen Morgen stört. Ein Bild von Maggie und mir in unserem Urlaub auf Hawaii wird auf meinem Handy angezeigt, darunter leucht in großen Buchstaben ihr Name.

Es kommt öfter vor, dass sie mich während der Geschäftszeiten morgens anruft. Welcher Mensch geht auch morgens Shoppen? Nach ihren Vorbereitungen hat sie um die Uhrzeit meistens erst mal nichts zu tun, bis dann später die Kunden eintrudeln. Und dann bin ich dafür da, sie zu unterhalten. Ihr zuzuhören, wenn sie von ihren neuen Designs und den seidigen Stoffen aus Italien schwärmt. Sie redet für ihr Leben gerne.

„Könntest du entweder das Telefonat annehmen oder es auf lautlos stellen, wir wollen noch ein wenig schlafen, Daggry", höre ich Frederiks verschlafene, raue Stimme hinter mir.

Nach kurzem Zögern beende ich schließlich das Getute und höre Maggies aufgeregte Stimme. Sie spricht so schnell, dass ich sie stoppen muss und sie auffordere die Geschwindigkeit zu drosseln. Genervt stöhnt sie auf.

„Eben waren zwei Kundinnen hier und haben sich über Frederik unterhalten. Es ist raus. Die Medien wissen von der Anklage und ziehen es ganz groß auf. Ich habe es gegoogelt. Er kommt überhaupt nicht gut weg. Er sollte sich nicht wundern, wenn die Otters sich bei ihm melden. Bei solcher PR ist mit denen nicht zu spaßen. Ich wollte euch nur vorwarnen. Eigentlich erfahre ich solchen Gossip immer schneller. Du weißt, wie sehr ich auf Klatsch stehe. Aber nicht hier. Frederik ist ein großartiger Vater. Nicht jeder hätte es so gut managen können wie er. Stell dir mal Flynn als Vater vor. Da müsste das Kind ihn babysitten. Nur Quatsch und Streiche hat er im Kopf. Und noch etwas anderes, aber Eric ist sicher in der Nähe. Du verstehst, was ich meine, oder?"

Sie redet immer weiter, aber die Wörter fließen über mich hinweg. Irgendwann hat sie aufgelegt, weil ich ihr nicht mehr geantwortet habe. Sprachlos stehe ich immer noch mit dem Handy am Ohr im Schlafzimmer.

Auch Frederiks und Erics Rufe überhöre ich, bis erster vor mir steht und mich besorgt mustert.

Was wird das für ihn bedeuten? Kann es seine Karriere kosten? Wären die Otters wirklich so dumm und werfen ihren besten Quarterback raus? Seinen Ruf wird diese Neuigkeit nicht unversehrt lassen.

Ich kann es ihm nicht vor Eric erzählen. Wir versuchen diese ganze Thematik momentan noch von im fernzuhalten. Er wird, sobald es wirklich los geht, schon genug leiden müssen. Obwohl es in diesen Situationen um das Wohl der Kinder geht, ist es für sie am schwersten. Wir werden es ihm erklären müssen und allein der Gedanke schmerzt mehr als der Rauch, der meine Lunge geflutet hatte.

Wie soll man einem kleinen Jungen beibringen, dass der Vater, der einem so viel Liebe, Freude und Sicherheit schenkt, von anderen wie ein Monster dargestellt wird. Als wäre der Mann, der ihm immer seine PB&Js in Feuerwehrfahrzeuge verwandelt und der allein mit seinen Kollegen sein Zimmer nach Erics Wünschen eingerichtet hat, jemand, der ihm etwas Böses wollen würde. Jede Sekunde die Frederik, nicht bei seinem Sohn ist, denkt er an ihn. Wenn er kein guter Vater ist, wer ist es dann?

„Eric schaust du, ob Melissa wach ist? Dann können wir gemeinsam mit ihr Frühstücken", animiere ich ihn, damit ich kurz ungestört mit Frederik reden kann.

Ich will nicht auch noch seinen Morgen zerstören, aber diese Neuigkeit kann ich nicht zurückhalten. Nicht wenn er heute noch einen Anruf der Otters bekommt und die Presse sich auf ihn stürzen wird.

„Dad, wer sind die ganzen Leute mit den Kameras?", schreit Eric uns von Weitem zu.

Frederiks Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig. Er rennt zu jeder Gardine und schließt sie alle. Danach lässt er sich auf den Boden fallen. Sein Gesicht ruht auf seinen Knien, welche er mit seinen muskulösen Armen umschließt. Ihn so zu sehen, verursacht so viel Schmerz in mir.

Ich lasse mich neben ihm nieder und fahre mit meinen Fingern durch sein verwuscheltes Haar. Er schaut nicht auf. Auch nicht, als Eric sich an ihn kuschelt.

Am liebsten würde ich vor die Tür gehen und die Paparazzi alle wegschicken, aber genau das wollen sie. Bilder von Frederiks Haus sind praktisch wertlos, ohne eine Person, die darauf zu erkennen ist.

„Wenn es dir zu viel wird, kannst du jeder Zeit gehen", höre ich ihn mit einer ganz merkwürdigen Mischung an Gefühlen sagen.

Keine Sekunde habe ich daran gedacht. Sie sind meine Familie, nie könnte ich sie im Stich lassen. Besonders nicht jetzt.

Ich hebe sanft sein Gesicht von seinen Knien und blicke in seine wundervollen blauen Augen.

„Du, Eric und ich sind eine Familie. Was auch passieren wir!"

Das Gesagte löst einige Tränen in mir los, die Frederik vorsichtig mit seinem Daumen wegwischt. Ich genieße das warme Kribbeln, welches diese Berührung in mir auslöst.

Erschöpft nickt er und drückt uns an sich.

Hey, eigentlich wollte ich das Kapitel noch nicht hochladen (weil es bis eben noch nicht fertig war)

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Hey, eigentlich wollte ich das Kapitel noch nicht hochladen (weil es bis eben noch nicht fertig war). Ich habe momentan so viel um die Ohren (Uniprüfungen, Praktikumssuche/Bewerbungsgespräche), aber ich habe es trotzdem versucht, das Kapitel fertig zu schreiben. Hoffentlich gefällt es euch.

Schreibt mir auch gerne in die Kommentare, ob ihr mehr von Maggie und Flynn oder Espen und Luis erfahren wollt. Momentan überlege ich für sie ein eigenes Buch mit einzelnen Ausschnitten zu verfassen. Denn Cupid Eric sollte vornehmlich von Serlina, Frederik und Eric handeln. Was würdet ihr davon halten?

Cupid Eric - COUPLED BY A CHILDWhere stories live. Discover now