„Bist du jetzt zufrieden?"
Mit einem schelmischen Grinsen nickt er.
Dabei ist mir bewusst, dass sein Plan gerade erst angefangen hat.
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Mutter - bedingungslose Liebe, Geborgenheit und immer da, wenn man sie braucht.
Im Leben...
Sprachlos und überrascht zugleich schaut mich mein Bruder an. Er kann das Gesagte noch immer nicht glauben. Dabei halte ich den Beweis in meinen Händen: er kann endlich wieder mit unserem Vater ins Stadion und somit zu den Spielen der Otters gehen.
Allein oder mit Freunden hätte er es auch gekonnt, ohne unseren Vater möchte er es jedoch nicht – das ist ihr Ding. Schon seit Espens Kindheit hatte unser Vater ihn zu Footballspielen mitgenommen, sodass sich hiermit eine Möglichkeit eröffnet, ihn endlich aus dem Loch zu ziehen, in das er nach seinem Unfall gefallen ist. Ich kann sehen, wie er einzelne Freudentränen wegblinzelt.
„Wir könnten zu jedem Heimspiel gehen. Das ist krass. Woher hast du die?", kommt es von ihm, nachdem er sich gefangen hat.
Es ist so schön zu sehen, wie er sich freut. Nicht nur für ihn, das weiß ich. Unser Dad steht uns beiden so nah, wir wollen ihn einfach wieder zurück.
Ich erkläre Espen ausführlich von meinem letzten Treffen bei Frederik und Eric. Auch von meiner Reaktion auf das Feuerwehrzimmer und zum Schluss von Frederiks großzügigem Geschenk.
„Das ist der Hammer. Leider ist ihr nächstes Spiel in New York, aber bald spielen sie wieder hier. Dad wird sich sicher sehr freuen." So gerne wie mein Bruder über Football redet, würde es mich nicht wundern, wenn er irgendwann einen Footballer datet.
Fast alle Stühle des kleinen Cafés sind besetzt und eine junge Bedienung eilt immer wieder zwischen ihren Kunden hin und her. Mit der wunderschönen Blumendekoration, den hellen Wänden und den gemütlichen Sesseln ist dieses Bistro ein echter Geheimtipp unter den Einheimischen. Dabei kommen die Menschen sicher nicht nur deswegen her, sondern wegen den himmlischen Torten, fruchtigen Kuchen und süßen Gebäck.
Seit Maggie die Aufmerksamkeit der sozialen Medien auf sich gezogen hat, ist sie auch nach Ladenschluss ihrer Boutique joch beschäftigt. Durch einen Post einer bekannten Schauspielerin stürzen sich Kunden auf die Kollektionen meiner Besten Freundin in ihrem Traum aus Rosa und Weiß. Dies sind ihre Lieblingsfarben, in denen sie ihren Laden eingerichtet hat.
„Tut mir leid, es war so voll wie noch nie. Oh, ihr habt schon für mich bestellt. Dankeschön", vernehme ich plötzlich die gestresste Stimme meiner besten Freundin – kaum spricht man über jemanden, taucht die Person auch schon auf.
Einiger ihrer blonden Strähnen fallen aus ihrer schon leicht verwuschelten Hochsteckfrisur heraus und ihr blasses Gesicht zieren leicht rötliche Wangen des Stresses.
Bevor sie weiterspricht, stürzt sie sich auf ihren Kaffee. Schneller als ich schauen kann, hat sie auch schon ihren Blueberry Pie vertilgt. Was mein Bruder zum Lachen bringt. Sonst ist Maggie die langsamste Esserin, die ich kenne. Sie meint immer, sie genieße auf diese Weise jeden Bissen.
„Du siehst so aus, als hättest du den ganzen Tag nichts gegessen", kommentiert Espen ihr Verhalten und verkneift sich dabei weiteres Gelächter.
„Zwei Sachen brauche ich momentan definitiv: mehr Essen und Sex. Das letzte Mal war vor zwei Wochen, mit diesem Typen aus dem Club. Der hatte ordentlich was drauf, aber er war mir viel zu anhänglich", erzählt Maggie. Unter anderen Umständen hätte sie bestimmt mehr Details preisgegeben.
Anders als ich reden Sie und Espen sehr offen über ihr Liebesleben. Meiner Meinung nach geht dies nur mich und meinen Partner an.
"Lass mich raten; Blond, breit gebaut und ein Dreitagebart", höre ich meinen Bruder grinsend sagen.
Fast jeder Mann, mit dem sie zusammen war oder schläft, sieht genauso aus. Espens Typ sind eher Dunkelhaarige. Bei Männern steht er auch auf Bärte. Für mich muss der Charakter passen und die Chemie stimmen, das Äußerliche spielt dabei keine so wichtige Rolle.
Mit einem möglichst böse schauend blickt Maggie meinen Bruder an. Dabei sieht sie eher aus, als hätte sie in eine saure Zitrone gebissen.
So ist die Chemie zwischen meiner besten Freundin und Espen. Die beiden ziehen sich ständig gegenseitig auf. So sind sie einfach.
"Irgendjemand muss ja die heißen Blondies nehmen, wenn du nur Dunkelhaarige datest", kontert Maggie anschließend schulterzuckend.
Mein Bruder lässt dies einfach so stehen und grinst einfach vor sich hin. Ich will überhaupt nicht wissen, was gerade in seinem Kopf vor sich geht.
"Hey, wir sind auch noch da. Hab deine Sexfantasien gefälligst nicht in unserer Anwesenheit."
Damit hat Maggie definitiv recht.
Ein Signal meines Smartphone schreckt mich aus der Unterhaltung.
Hallo, hier ist Erics Oma. Wir würden sie gerne morgen Abend einladen. Hoffentlich haben sie noch nichts vor. Es ja doch sehr kurzfristig. Med venlig hilsen Lene Jensen
Durch Espens: "Was lächelst du denn so?" sehe ich vom Display hoch in sein markantes Gesicht. Nicht bewusst, dass ich wirklich gelächelt habe.
Doch tatsächlich ziert ein leichtes Lächeln meinen Mund.
Der Gedanke Frederiks Eltern kennen zu lernen, macht mich aber auch etwas nervös. Prinzipiell mögen mich die Eltern von Freunden, doch Frederik ist der Vater eines kleinen Jungens. Wie seine Eltern mir gegenüber stehen, weiß ich nicht.
"Schreibt dein heißer Footballer? Ich will auch einen.", quengelt Maggie vor sich hin.
"Ich bin morgen bei den Jensens eingeladen. Bei Erics Großeltern." erkläre ich meiner besten Freundin und meinem Bruder.
Dieser schaut mich eher skeptisch an. Sicher fragt er sich, was ich da soll. Ihm ist im Gegensatz zu Maggie klar, dass Frederik nicht dabei sein wird.
"Du machst sicher einen guten Eindruck bei Mama und Papa Jensen. Eltern lieben dich. Meine tun es zumindest. Du bist in Harvard gewesen und jetzt eine erfolgreiche Kinderärztin. Mach dir keine Gedanken darüber."
Maggie hat recht. Ich sollte mir keine Gedanken darüber machen, ob sie mich mögen oder nicht. Durch meinen Bruder habe ich gelernt, dass die Meinung anderer über einen selbst unwichtig ist.
Aber ob mich Lene Jensen und ihr Mann mögen, ist mir nicht egal. Sie sind wichtige Personen in Frederiks und Erics Leben.
"Schaust du dann das Spiel bei ihnen? Das wollen sie sicher nicht verpassen. Das wird echt spannend."
Damit hat Espen sicher recht, Eric lässt sich bestimmt kein Spiel seines Vaters entgehen. Ob das bei Frederiks Eltern auch der Fall ist?
Schon mit den Gedanken beim morgigen Tag verbringe ich den Heutigen noch weiter mit Maggie und Espen.
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