Kapitel 2

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Meine Augen weiteten sich in Schock. "Was!?"

Der Schulsprecher, Sebastian, nickte. "Ja, Freya. Du hast richtig verstanden."

Die Schulsprecherin nickte zustimmend. "Wir haben festgestellt, dass die Häuser sich nicht wirklich mischen, und da Vertrauensschüler ja Vorbilder sind, sollten wir ein Beispiel dafür setzen, Hausgrenzen zu überschreiten. Weshalb ihr alle einen neuen Partner und einen neuen Korridor bekommen habt."

Warum überraschte es mich nicht, dass sie die Schüler der unterschiedlichen Häuser mehr mischen wollten?

Mary und Sebastian, die infamösen Schulsprecher, eine Hufflepuff und ein Slytherin, die ein Paar geworden sind. Wenn sie keine Paradebeispiele dafür waren, die Häuserstereotypen und -Grenzen zu überkommen, wer war es dann?

Zu versuchen, ihnen das ganze aus den Köpfen zu treiben, war vergeblich, das wussten wir alle.

Ich warf einen letzten leidenden Blick auf Jacob, den anderen Ravenclaw Vertrauensschüler aus der sechsten Klasse und mein Partner, und gesellte mich zu Remus Lupin, während Lily Evans, seine ehemalige Partnerin, zu einer Hufflepuff ging.

Ich schenkte Remus ein schwaches Lächeln. Er tat dasselbe. Wir fühlten uns scheinbar beide gleich unwohl mit der Situation.

Es war unangenehm still während wir durch die uns zugeteilten Gänge spazierten.
Soweit die Nacht bis jetzt verlaufen war, gab es keine Erstklässler, die sich verlaufen hatten, und es war auch niemand da, der sich herausgeschlichen hatte.

"Ich beiße schon nicht, weißt du?" Remus brach endlich das Schweigen. Er biss sich auf die Lippe und zuckte ein bisschen zusammen. Es wirkte fast so, als ob er es bereute, sich zu Wort gemeldet zu haben.

Ich lief rot an, aber ich kannte das Gefühl, weshalb ich ihn jetzt nicht im Stich lassen wollte. "Natürlich. 'tschuldigung."

"Ist es nicht komisch, dass wir schon seit zwei Jahren zusammen Vertrauensschüler sind, aber nie miteinander gesprochen haben?" Er räusperte sich und beschleunigte seine Schrittgeschwindigkeit, vermutlich unterbewusst. In Betracht dessen, dass er viel größer als ich war (was nicht schwer war, aber trotzdem), hatte ich Schwierigkeiten damit, mitzuhalten.

Mir entfuhr ein rauchiges Lachen und ich rollte spielerisch mit den Augen. "Wenn man bedenkt, wie gesprächig wir die letzten Minuten waren, ist das  wirklich komisch."

Der Gryffindor lächelte und wurde wieder langsamer. Merlin sei Dank. Er versuchte wahrscheinlich unterbewusst, sein Unwohlsein wegzulaufen. Ich fragte mich, ob ich das auch tat. Wahrscheinlich. Nicht, dass es irgendjemanden stören würde; sogar ein paar Erstklässler waren schon so groß wie ich. Obwohl ich nicht mal so klein war.
Jeder konnte mit meiner Schrittgeschwindigkeit mithalten, aber ich fragte mich trotzdem.

"Ja, normalerweise übernehmen James und Sirius das Sprechen für mich."
Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, also nickte ich einfach.
Und dann war die Stille zurück.

Während ich hastig versuchte, an etwas zu denken, mit dem man das Schweigen füllen könnte, stoppte Remus auf der Stelle. "Warte eine Sekunde, bitte."

Ich tat wie mir geheißen und starrte ihn fragend an. Er sagte nicht mehr und deutete mir, ihm ein paar Schritte nach hinten zu folgen.
Als wir ein mit einem Teppich behangenes Stück Wand erreichten, stoppte Remus. Zu meiner Überraschung zog er den Teppich zur Seite. Dann nutze er sein ganzes Körpergewicht, um mit seiner Schulter gegen die nackte Wand zu drücken.

Warum im Namen von Merlins Unterhosen würde er das tun?
Gerade als ich ihn fragen wollte, was um alles in der Welt er damit erreichen wollte, ein beliebiges Stück Wand zu misshandeln, gab es ein leises Knacken. Wo Remus stand,  erschien ein menschengroßes Quadrat, das in den Stein geritzt war. Die Wand schwebte ein paar Zentimeter nach hinten und dann nach rechts.

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt