Kapitel 66

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"Konzentration, Tygris", fuhr Moody mich an.
Wie gestern arbeiteten wir an unserer zauberstablosen Magie, und ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren, was Moody offensichtlich bemerkt hatte.

Während die Zauberstäbe von allen gelegentlich durch den Raum flogen, hatte Moody mich angewiesen, es nonverbal zu versuchen, was überhaupt nicht funktionierte. Seit gestern hatten meine Gedanken absolut keine Ruhe mehr gefunden. Ich konnte mich definitiv nicht auf zauberstablose Magie konzentrieren. Selbst wenn es ein einfacherer Zweig der Magie gewesen wäre, bezweifelte ich, dass ich es geschafft hätte.

Marlene stieß mir in die Seite und meine Aufmerksamkeit wurde zu dem Mann mit dem magischen Auge und einem sehr vernarbten Gesicht zurückgerissen.

"Verzeihung", sagte ich kopfschüttelnd, in der Hoffnung, dass das meine Gedanken ordnen würde. "Ich... Bin nur ein bisschen abgelenkt."

"Nun, sei das nicht." Moody hielt seine Hände hinter dem Rücken und lief von mir weg, aber nicht ohne mir davor einen missbilligenden Blick zuzuwerfen. "Ein Todesser wird auch nicht daran interessiert sein, wieso er es geschafft hat, dich so leicht umzubringen."

Ich seufzte auf als er wegging. Einfach toll. Ich hatte vergessen, wie sehr Moodys Enttäuschung wehtat. Ich war eine stolze Person, okay?

Und damit, dass er Todesser erwähnt hatte, hatte er auch nicht wirklich geholfen. Den ganzen Tag über hatte ich nur darüber nachdenken können, wie man Gegenstände, die mit schwarzer Magie gefüllt waren, ausfindig machte und wie man mit ihnen umging, und ob ich die richtige Entscheidung damit getroffen hatte, einem Todesser zu vertrauen. Würden wir als Auroren jemals über Horkruxe lernen, und wäre es zu riskant, danach zu fragen? Das waren schließlich nicht die gewöhnlichen Informationen, die man in einer öffentlichen Bibliothek fand.

"Er hat irgendwo ein Argument, weißt du?" Marlene sah mich kritisch an. "Was ist denn heute mit dir los?"
Ich starrte sie an, öffnete meinen Mund um zu Antworten, bis mir klar wurde, dass ich nicht wusste, was ich antworten könnte. Ich hatte versprochen, still zu bleiben, und wenn Regulus richtig lag, würde ich Marlene in Gefahr bringen, sollte ich das nicht tun.

Also schloss ich meinen Mund wieder, nur um mit den Schultern zu zucken und dann doch zu antworten. "Weißnich, tut mir leid. Schlechter Tag."

"Accio." Marlene fing ihren Zauberstab und sah wieder mich an. "Oh. Ich würde ja anbieten, nach dem Unterricht etwas mit dir zu machen, aber ich habe Lily, Dorcas und Alice versprochen, dass ich mal wieder Zeit mit ihnen verbringe. Du könntest mitk-"

"Nein, nein!", unterbrach ich hastig. "Ich will nicht stören."

"Würdest du nicht", beharrte Marls.

"Trotzdem, nein danke. Ich weiß es zu schätzen, aber ich glaube ich will heute einfach nur zuhause bleiben."

Marlene musterte mein Gesicht etwas länger, doch schenkte mir dann ein schwaches Lächeln und nickte. Während sie durch den Raum lief, um ihren Zauberstab wieder abzulegen, holte ich tief Luft und schloss für einen kurzen Moment meine Augen.
Es fühlte sich komisch an, meiner besten Freundin so etwas wichtiges wie das zu verschweigen. Ich konnte das nagende Schuldgefühl nicht abschütteln.

Du schaffst das. Im Endeffekt ist das nur eine Lüge mehr auf deinem riesigen Lügenhaufen, es wird keinen großen Unterschied machen.

Joa, meine Motivationsfähigkeiten musste ich noch verbessern.

"Weißt du was?" Marlene war zurückgekommen und ich konzentrierte mich schnell auf sie. "Mach für jetzt einfach wieder verbale zauberstablose Magie. Du wirst dein volles Potenzial nicht erreichen, wenn du schon erschöpft bist, und es wird dir nicht viel bringen, wenn du dich verausgabst."

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt