Kapitel 63

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Darüber zerbrach ich mir noch Tage später den Kopf.
War es die richtige Entscheidung gewesen, Regulus Black eine weitere Chance zu geben?
Ich fühlte mich furchtbar, aus Angst, dass das furchtbare Konsequenzen haben würde.

Aber andererseits wollte ich für Sirius da sein. Ich hatte versprochen, dass ich ihn unterstützen würde, also tat ich das.

Glücklicherweise sahen wir Regulus kein weiteres Mal auf der Karte, und ich bemerkte, wie Sirius jedes Mal, wenn er nach den Ordensmissionen auf die Liste der Verdächtigen sah, ein kleines, erleichtertes Seufzen entfuhr.

Solange es ihm gut ging, war ich glücklich.

Die Woche nach dem verhängnisvollen Treffen war ziemlich ereignislos.
Marlene, Sirius, Peter und ich hatten die Wände in meinem neuen Apartment alle Töne von Weiß, Grün, Blau und Türkis gestrichen, und ich hatte endlich alles dekoriert und war endgültig eingezogen.

Und wann immer ich mich traurig fühlte, bemerkte Asklepios das irgendwie und flatterte auf meinen Schoß. Er war einfach nur wunderbar, ganz ehrlich.

Jetzt, gegen Ende November, störte mich nur noch eines (Lina, aber das war ich gewohnt), und ich fand mich glücklich mit den vielen kleinen Dingen, die ich hatte, anstatt den Dingen hinterherzutrauern, die ich nicht hatte.

Ich hatte einen Beruf/ eine Ausbildung, die ich wirklich mochte, ich hatte eine beste Freundin und ich hatte großartige Freunde in Remus, Sirius, Peter, James und sogar Lily, ein bisschen. Um all das noch zu übertreffen hatte ich eine wunderschöne, eigene Wohnung in einem netten und ruhigen Vorort, und ich fand einen großartigen Begleiter in Asklepios.

Als ich also eines Morgens vor dem Spiegel stand, kurz davor, meine morgendliche Routine durchzuführen, zögerte ich.

Ich hatte soeben einen meiner üblichen Zauber ausgeführt, um mir zwei schöne Französische Zöpfe zu machen, und wollte damit weitermachen, den üblichen Aufmunterungs-Zauber durchzuführen, als ich mich selbst stoppte.

Es war zu einer richtigen Routine geworden, jeden Morgen einen Aufmunterungs-Zauber über mich zu legen, direkt nachdem ich aus dem Bett kam. Doch als ich mich ansah, gesund und mit leuchtenden Augen.... Da hatte ich den plötzlichen Ehrgeiz, ohne meinen Aufmunterungs-Zauber durch den Tag zu kommen.

Ich hatte keinen einzigen Tag ohne sie verbracht, seit dem Moment, in dem ich die Zauber für mich wiederentdeckt hatte (bis auf den Tag des Konzerts, an dem ich es vergessen hatte), also registrierte ich häufig nicht einmal, dass ich unter den Einflüssen stand. Ich war einfach zu sehr daran gewöhnt.
Ich hatte Angst gehabt, dass das Gewicht meiner Trauer mich zerdrücken würde, wenn ich damit aufhörte, den Zauber jeden Tag auszuführen.

Aber an diesem Morgen, und ich wusste nicht einmal wieso, war ich so voller Hoffnung, dass ich dem Ganzen einen Versuch geben wollte.

Also senkte ich meinen Zauberstab.

Ich schenkte dem allzu bekannten, dumpfen Schmerz in meiner Brust und in meinem Bauch keine Aufmerksamkeit, und ging in die Küche, um zu frühstücken.

Ich schaffe das, wiederholte ich in Gedanken immer wieder, während ich auf meinem Toast herumkaute. Ich wollte es schaffen. Schließlich wollte ich meine Besserung, und das hier war nur ein weiterer Schritt auf dem Weg.

Ich schrieb meine eigene Geschichte.

Und wer hätte es gedacht? Der Schmerz verschwand zwar nicht, aber ich wurde davon abgelenkt, sobald ich im Ministerium auf Marlene traf und anfing, mit ihr herumzuwitzeln.

"Ich freue mich so sehr darauf, ein paar Auroren auf ihren Missionen zu begleiten", sagte Marlene aufgeregt, als wir den Klassensaal betraten.

"Ich mich auch, aber ich bin schon ein bisschen nervös", gab ich zu. Letzte Woche hatte Moody verkündet, dass wir ein neues Kapitel in unserem Training erreicht hatten, was ein paar Missionen neben dem gewöhnlichen Unterricht miteinschloss.

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt