Kapitel 40

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Ich setzte den kleinen Spitzhut auf meinen Kopf, nicht fassend, dass meine Zeit auf Hogwarts nun tatsächlich enden würde.
Es schien erst gestern gewesen zu sein, als ich dieses magische Schloss zum ersten Mal betreten hatte.
Das hier war das Ende einer Ära, und ich würde sie wirklich, wirklich vermissen. Wer wusste schon, was die Zukunft mit sich bringen würde?

Ich war still, während Aleya, Lina und Valerie glücklich den Weg in den Großen Saal vorwegliefen, bereit, ihre UTZ Zertifikate zu erhalten.

Es waren ein paar harte Monate gewesen, und obwohl ich glücklich war, dass all das Lernen nun endlich vorbei war, so war ich gleichzeitig traurig, da das hier mein vorletzter Abend in Hogwarts sein würde.

Das Festmahl zum Abschluss des Schuljahres würde morgen sein, und dann würden wir uns am Tag danach auf unserer letzten Zugfahrt überhaupt mit dem Hogwarts Express befinden. Wirklich, wo war die Zeit hin?

"Geht's dir gut, Freya?" Aleya ließ sich zu mir zurückfallen, damit sie neben mir laufen konnte. "Du bist so still."

Ich schenkte ihr ein nervöses Grinsen als Antwort. Sie waren alle aufgeregt auf ihre Zeit nach Hogwarts, also schämte ich mich ein bisschen, weil sie nicht verstehen würden, warum ich so sentimental war. "Bin nur nervös wegen meinen Ergebnissen, du weißt schon."

Aleya holte tief Luft. "Oh ja. Ich auch."

Wir verfielen wieder ins Schweigen, bis wir den Großen Saal erreichten, wo bereits viele Siebtklässler an ihren Haustischen saßen und glücklich plauderten.

Ich vermied es, zum Gryffindor Tisch zu schauen und folgte meinen Freunden eilig zu den anderen Ravenclaws.

Mit der Wange auf meiner Faust gestützt saß ich schweigend da und hörte den anderen beim Reden zu, bis Professor Dumbledore sich erhob und zu seinem kleinen Podium schritt.

Der Saal wurde still.
"Hallo Siebtklässler von Hogwarts! Die Zeit ist gekommen. Nach sieben Jahren hier an der Schule seid ihr frei, zu gehen und eure Kindheitsträume zu erfüllen. Ob ihr Zauberstäbe machen, Drachen zähmen, fürs Ministerium arbeiten oder gegen dunkle Hexen und Zauberer kämpfen wollt, ich wünsche euch allen das Allerallerbeste."
Er schlug seine Hände zusammen. "Nun, wir wissen alle, warum ihr hier seid und ich möchte euch nicht zu lange warten lassen. Die Hauslehrer werden eure Namen aufrufen und euch allen eure Zertifikate geben. Danach werden eure Schulsprecher noch eine kleine Rede halten, bevor ihr gehen könnt - natürlich nur, bis es dann Abendessen gibt. Nun, Professor Slughorn, wenn Sie so freundlich sind?"

Ich seufzte als Professor Slughorn am Lehrertisch aufstand und neben unseren Schuldirektor lief.

Der Hauslehrer von Slytherin hielt einen Stapel Pergament in seinen Händen und begann, Namen nach Namen vorzulesen. Jeder aufgerufene Schüler ging nach Vorne, erhielt sein Zertifikat und schüttelte Hände mit Professor Slughorn und Professor Dumbledore.
Das einzige Mal, das etwas Abwechslung brachte, war als Professor Slughorn hinzufügte, wer vom Haus Slytherin die besten UTZes hatte. (Ein Junge namens Damian Selwyn.)

Um ganz ehrlich zu sein, es war ziemlich langweilig.

Zu unserem Glück war Ravenclaw das nächste Haus, und ich spürte, wie mein Puls sich aus reiner Nervosität beschleunigte. Ich hatte mehr gelernt als je zuvor in meinem Leben, einfach nur, weil ich mich beschäftigt hatte halten wollen, aber ich fürchtete mich trotzdem davor, dass meine UTZes nicht so gut sein würden, wie ich angestrebt hatte.
Ich wusste, dass ich es nicht sollte, aber da Schule nun mal das Einzige war, in dem ich wirklich gut war, identifizierte ich mich mit meinen Noten und fühlte mich so, als bräuchte ich immer meinen akademischen Erfolg und diese Bestätigung (und dafür hasste ich mich). Ich wollte immer eine der Besten sein und ich wusste, dass ich furchtbar enttäuscht und wütend auf mich sein würde, wenn meine Ergebnisse nicht sehr gut waren. Das war sozusagen meine toxische Eigenschaft, immer die Beste sein zu wollen.

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt