Kapitel 11

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Sirius verbrachte den restlichen Samstag und den ganzen Sonntag mit mir, offenbar noch nicht bereit, zurück zu seinen Freunden zu gehen.
Wir hatten eine nette Zeit, spielten viel Quidditch, erledigten unsere Hausaufgaben (obwohl das sehr zu Sirius' Missbilligung war, aber er war sehr glücklich und stolz, als wir fertig waren) und er half mir dabei, mich in Verwandlung und Arithmantik zu verbessern, weil er tatsächlich wirklich gut in diesen Fächern war.

Als es Abend wurde, hatten wir ein Vertrauensschülertreffen, in dem mir wieder angewiesen wurde, mit Remus zu patrouillieren. Der Junge lächelte mich an, und es könnte meine Einbildung gewesen sein, aber es sah aus, als hätte er neue Narben im Gesicht.

Unsere Patrouille verlief in angenehmer Ruhe, und wir führten hier und dort ein bisschen Smalltalk, bis meine Gedanken zu Sirius wanderten und ich mir die Frage nicht verkneifen konnte.
"Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich frage, aber... Sirius fühlt sich wirklich schlecht und hat mir erzählt, dass er sich schon sehr oft entschuldigt hat. Warum verzeiht ihr drei ihm nicht?"

Remus' Kopf fuhr ruckartig zu mir herum; ein misstrauischer Blick in seinen Augen. "Er hat es dir erzählt?"

Meine Augenbrauen fuhren zusammen. "Naja, natürlich hat er mir von eurem Streit erzählt, warum sonst würde er mit mir Zeit verbringen?"

Remus schmunzelte und schnaubte leise. "Weißt du, dein Selbstwertgefühl ist echt gering."

Nun ja, vielleicht war da was dran.
Ich lachte leise, sarkastisch auf und zeigte mit Fingerpistolen auf ihn. "Andere können dich nicht wirklich enttäuschen, wenn du dich schon selbst enttäuschst", sagte ich in einem furchtbaren amerikanischen Akzent.

Remus seufzte mit einem kleinen Lächeln, aber hob dann eine Augenbraue. "Ich weiß nicht, ob diese Einstellung gesund ist."

Ich machte eine wegwerfende Geste. "Das ist sie definitiv nicht, aber Sie haben das Thema gewechselt, Mister."

Remus seufzte erneut - ein bisschen dramatisch war er, nicht? "Ich weiß, aber trotzdem... Denk nicht so schlecht von dir selbst. Ich mag dich, und ich weiß mit Sicherheit, dass Sirius dich auch mag. Er würde eine millionen Gründe finden, mit dir Zeit zu verbringen, selbst, wenn er sich mit uns versteht. Warum denkst du, hat er sich in Arithmantik neben dich gesetzt?"

Da war ein komisches Gefühl in meiner Magengegend, aber es verschwand so schnell wie es gekommen war. Ich war mir sicher, dass mein Kopf so rot wie ein Gryffindor-Banner war.
"Danke?" Ich räusperte mich und schüttelte den Kopf. Das war nicht das ursprüngliche Thema! "Alsoo... Was ist passiert, weshalb ihr Sirius' Entschuldigung nicht annehmt?"

"Oh, schau, da vorne." Remus zeigte auf etwas weit hinten im Gang und vermied es offensichtlich, mir in die Augen zu sehen- genauso, wie er der Frage auswich. "Da sind ein paar Erstklässler nicht im Bett. Los geht's."

Ich kniff die Augen zusammen, und mit großer Schwierigkeit sah ich, dass da wirklich zwei Kinder waren, die eilig auf uns zu liefen.

"Könnt ihr uns bitte helfen?", riefen sie über den Flur hinweg. "Wir haben einen Geheimgang gefunden, sind durch gegangen, aber wir wissen nicht, wo wir rausgekommen sind. Und wir können ihn nicht benutzen, um zurück zu gehen, weil der Eingang zu ist und sich nicht mehr öffnen lässt, und jetzt ist es nach der Sperrstunde!"

Ich lächelte die Kinder an, jetzt, wo ich sie auch wirklich vernünftig sehen konnte. Remus' Augen mussten sehr gut sein. Oder meine waren einfach nur schlecht.

Es waren Gryffindors, zwei Mädchen, ungefähr gleich groß, beide mit roten Haaren und blauen Augen. (Ich war ein bisschen neidisch auf ihre Haare - Ich hatte schon immer natürlich rote Haare haben wollen... Meine waren erdbeerblond, aber mehr dunkelblond als rötlich. Mein Haar hatte nur, wenn das Licht auf bestimmte Weise darauf fiel, einen rötlichen Glanz, bis auf die Häärchen neben meiner Stirn. Die waren ziemlich orange, so komisch es auch war. Okay, genug darüber.)

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Where stories live. Discover now