Kapitel 61

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"Dass Moody zusammen mit Jameton auf diese Mission geschickt wurde, ist das Beste, das uns in einer laaangen Zeit passiert ist", zwitscherte Marlene fröhlich und lief im Hoppserlauf durch die Winkelgasse. "Wir haben den Nachmittag frei und du hast keine Ausrede, dir jetzt keine Eule zu holen. Merlin weiß wie oft du das noch verschoben hättest."

"Hey!", widersprach ich. "Wir waren ziemlich beschäftigt damit, nach Apartments zu schauen, zu lernen, dann noch die Beerdigung von meinem Vater, der Orden -"

"Ausreden, Ausreden", unterbrach Marlene mich und schnalzte mit der Zunge. "Aber jetzt ist das alles kein Problem, weil wir jetzt eine holen, endlich!"

Joa, denn wie die Blondine soeben gesagt hatte, hatten wir den Nachmittag überraschenderweise frei. Wann immer Moody auf Missionen ging, was nicht allzu selten war, wenn man bedachte, dass er einer der besten Auroren im Ministerium war, wurden wir stattdessen von Eliah Jameton unterrichtet. Und obwohl es der Plan war, seine und Moodys Missionen getrennt zu halten, wurden sie heute gemeinsam auf eine Mission geschickt, was so spontan gewesen war, dass man uns keine Vertretungskräfte für unsere gewöhnlichen Lehrer hatte geben können.

Was Freizeit bedeutete, also beschwerten wir uns nicht!

Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen, als Marlene meine linke Hand ergriff und mich quasi zur Magischen Menagerie zog. Sie schien aufgeregter als ich zu sein.

"Schau sie dir an." Vor dem Laden blieb Marlene stehen und gurrte die Eulen, die davor saßen, liebevoll an.

Ich schaute sie mir an, und ja, mein Herz schmolz. Besonders nachdem ich die Gestalt meines Patronus herausgefunden hatte, fühlte ich mich zu Eulen hingezogen.
"Lass uns reingehen." Ich grinste und machte mich auf den Weg hinein, dicht gefolgt von Marlene.

Der Laden war überraschend ruhig, da nur zwei andere Kunden darin waren. Bis auf die vielen Tiere an den Seiten des Ladens machte niemand ein lautes Geräusch.

Ein Angestellter mit kurzen, leuchtend grünen Haaren kam sofort zu uns, glücklich, etwas zu tun zu haben. "Hallo die Damen, wie kann ich Ihnen helfen?"

"Wir suchen nach einer Eule", sagte ich, mein Herz vor Aufregung heftig schlagend.

"Ich sehe schon", sagte der Angestellte. Auf dem Namensschild stand 'Kim'. "Für Briefe, richtig? Oder eine für Kunststücke und so?"

"Für Briefe", wiederholte ich und folgte Kim durch den Laden, an den vielen Ratten, Kröten, Katzen und sogar Knieseln und Crups vorbei. Es war eine echte Herausforderung, wegen der Überladung an Niedlichkeit nicht loszuquietschen.

"Okay, hier sind wir." Neben den Eulen hielten wir an. "Schleiereulen, Kreischeulen, Schneeeulen, Adlereulen, ihr nennt 'se; wir ha'm 'se. Irgendwelche Vorlieben?"

Ich war etwas überrumpelt von der großen Auswahl. "Ääh..."

"Nicht wirklich", antwortete Marlene für mich, nachdem sie mir einen belustigten Seitenblick zugeworfen hatte. "Aber schon etwas, das nicht zu auffällig ist, also keine Schneeeule, oder Freya?"

Ich blinzelte, während ich zu meinen Sinnen zurückkehrte. "Ähm, ja."

Kim nickte. "Alles klar. Vielleicht diese Schleiereule? Sie ist zwei Jahre alt und hat ihr Training wirklich gemeistert."

Ich sah die wunderschöne Kreatur vor mir an. Ich liebte sie, doch es fühlte sich nicht ganz richtig an. Ich schüttelte leicht meinen Kopf.

"Was ist mit Adlereulen?", fuhr Kim höflich fort und deutete zu den majestätischen Eulen.
Ich liebte sie alle, doch es fühlte sich nicht so an, als wären sie für mich geeignet.

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt