Kapitel 58

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Ich saß auf dem Flurboden und wartete auf Marlene und Sirius. Ich hatte ihnen davor meinen Patronus geschickt, indem ich ihnen gesagt hatte, dass ein Dunkles Mal über meinem Familienhaus hing, und jetzt wartete ich bis sie hier ankamen.

Vielleicht würde ich ja wissen, was ich tun sollte, wenn die beiden bei mir waren.

Ich musste nicht einmal eine ganze Minute warten.
"Merlin, Freya, bist du in Ordnung?"
Zu meiner rechten fiel Sirius auf seine Knie und legte mir eine Hand auf die Schulter. Marlene begann, mich von der anderen Seite zu umarmen.

"Ja", sagte ich monoton. Meine Emotionen waren ein reines Durcheinander. Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte, und dafür fühlte ich mich schlecht. "Er ist im Wohnzimmer."

Über meinen Kopf hinweg wechselten Marlene und Sirius einen Blick.
"Dein Dad?", fragte Sirius mich und ich nickte.
"Mum und Francisca sind auf der Arbeit. Deshalb habe ich euch gerufen, ich weiß nicht, was ich tun soll."

Das Paar wechselte einen weiteren Blick.
Dann stand Sirius auf und ging ins Wohnzimmer, während Marlene mir hoch half. "Ich denke, wir sollten das Ministerium benachrichtigen, damit sie die Auroren hierher schicken, den Fall ermitteln und die Muggel obliviieren."

Ich nickte in Trance. Wieso hatte ich daran nicht gedacht? "Ja. Ja, du hast recht."

Ich lachte verlegen. "Ist es schlimm, dass ich nicht wirklich traurig bin?"
Marlene sagte nichts.
Sirius kam aus dem Wohnzimmer zurück und nahm meine freie Hand. "Von dem, was du mir erzählt hast, nein. Ich würde meine Eltern auch nicht vermissen. Ich glaube, ich würde sogar feiern."

Ich riss ein schwaches Lächeln. Das hatte tatsächlich geholfen. "Danke."

Er verstrubbelte meine Haare. "Jeder Zeit. Jetzt: Marls, du rufst das Ministerium und Freya und ich kümmern uns um das Dunkle Mal, ja?"
Sie nickte und Sirius zog sanft an meiner Hand, um mich in unseren Vorgarten zu führen.
"Komm schon, Frey."

Praktischerweise hatten wir Dunkle Male schon auf Ordensmissionen verschwinden lassen, also dauerte es nicht lange, bis das weiße Licht das grüne Mal im Himmel einnahm.

Meine Unterlippe zitterte, als ich meinen Zauberstab wieder fallen ließ, und ehe ich es mir versah, war ich am weinen.

Sofort tauchte Sirius vor mir auf und zog mich in eine Umarmung.
"Schhh, ist schon gut."

Ich klammerte mich an ihn als wäre er mein Rettungsring. In gewisser Weise war er das auch.
"Ich weiß", schluchzte ich. "Ich weiß nicht einmal, warum ich weine." Mein Schluchzen vermischte sich für ein paar Sekunden mit Lachen, ehe ich wieder nur heulte.

"Du bist überrumpelt, das ist alles. Das ist normal." Er strich mir besänftigend durch das Haar und ich ertappte mich dabei, wie ich die Augen schloss und ihn noch fester umarmte.

Seine Anwesenheit hatte einfach diesen wohltuenden Effekt auf mich. Wenn ich meine Augen schloss und einfach seinen Geruch einatmete, war es, als wäre ich noch immer in der Zeit, in der alles einfach gewesen war.

Als mein Weinen verkling, zog Sirius sich aus der Umarmung und hielt mich eine Armlänge entfernt, wobei er mir über die Oberarme Strich. "Besser?"

Ich holte tief Luft und nickte. Dann bemerkte ich, dass Marlene mittlerweile auch aus dem Haus gekommen war und nun neben Sirius stand. Sie schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.

Irgendwie brach das den Damm und die Tränen kamen wieder. Dieses Mal war es Marlene, die mich umarmte.
"Sie werden deine Mum und Francisca informieren, sie kommen gleich mit den beiden. Euch geht es allen gut, das ist das allerwichtigste."

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt