45 | Eifersucht

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Konsequenzen...

War das stundenlange Weinen und mich selbst bemitleiden meine Konsequenz? Die Rache des Schicksals meiner Fehltritte? Wusste vielleicht auch Gino, was ich hinter seinem Rücken getan hatte und wollte mich bewusst verletzen?

Nein, denn für solch eine verspätete Rache war er überhaupt nicht der Typ Mann. Er würde mir wahrscheinlich direkt eine Kugel verpassen ohne überhaupt darüber nachzudenken.

Ich drehte mich umgeben von düsteren Gedanken auf den Rücken und starrte anschließend mit meinen verheulten Augen an die Decke, an der sich immer noch die Spiegel befanden. Sie zeigten mir nur zu gut, wie hilflos und klein ich mich fühlte.

Unten aus dem Club dröhnte die laute Musik und ich hörte immer wieder Stimmen im Flur. Lachende Frauen, stöhnende Kerle und Geräusche von hartem Sex, die ich sofort versuchte zu verdrängen.

Es war zum Durchdrehen...

Gerade, als ich mich sammeln und aufstehen wollte, ging die Tür langsam auf und unter angehaltenem Atem setzte ich mich auf die Kante des Bettes und wischte schnell meine Tränen weg, während Gino das Zimmer betrat und die Tür hinter sich leise schloss.

Seine Augen funkelten wütend, doch ich wich seinem Blick stur aus und stand zusätzlich auf, um mich ihm gegenüber nicht so klein und unterlegen zu fühlen.

"Warum heulst du immer?", fragte er mit dunkler Stimme und sofort sah ich ihn fassungslos an, was ihn dazu animierte, einen Schritt auf mich zuzukommen.

"Ich heule nicht immer!", verteidigte ich mich, doch er schien sich überhaupt nicht für meine Worte zu interessieren, stattdessen starrte er flüchtig auf meine Brüste und biss sich so verführerisch in seine Unterlippe, dass ich glatt vergaß, was ich überhaupt sagen wollte.

"Jetzt hör auf Drama zu machen anatra und komm her."

Er kam mir noch näher und völlig von seiner Art, mich und meine Gefühle zu ignorieren, außer mir, schlug ich seine Hand beiseite, was ihn mich nun fassungslos betrachten ließ.

"Ich hab dir schonmal gesagt, dass ich nicht eine deiner Huren bin!", gab ich ihm kämpferisch und selbstbewusst zurück, doch er umgriff so plötzlich mein Kinn, dass er vermutlich sofort die Panik in meinen Augen sah, während ich erschrocken die Luft anhielt.

"Dann benimm dich nicht wie eine", hauchte er und drehte mein Gesicht so zu sich, dass unsere Lippen nur wenige Millimeter voneinander entfernt waren. Ich spürte, wie mein Körper auf ihn, seinen herben Duft und sein Aussehen reagierte, doch ich ignorierte es und wandte mein Kinn aus seinem Griff.

"Geh doch zu deiner Kelly, wenn du Sex willst!"

Ich wollte einfach nur an ihm vorbei, da umfasste er jedoch meinen Arm und sah mich wütend an.

"Was soll der ganze scheiß, Ludo?!"

"Du weißt genau, wovon ich spreche!"

Erneut spürte ich meine Tränen kommen und wollte nur noch so schnell es ging aus dieser Situation entfliehen, doch er ließ mich nicht los und sah mich plötzlich amüsiert an, was mich nur noch wütender machte.

"Du denkst ernsthaft, ich hab sie gefickt?", wollte er wissen und allein, wie er diese Wörter aussprach, brachte mir ein solch unangenehmes Gefühl im Magen, dass ich hätte ausrasten und schreien können.

"Und wenn, wäre es mir sowieso scheißegal!", gab ich stur und verletzt von mir und befreite mich mit einem kräftigen Ruck aus seiner Hand, um mich zur Tür zu wenden, doch ehe ich auch nur einen Schritt machen konnte, umfasste er meine Haare und zog mich zurück, sodass ich mit meinem Rücken an seine Brust donnerte und vor Schmerz aufstöhnte.

"Amore Mio, bist du etwa eifersüchtig?", flüsterte er mit tiefer Stimme nah an meinem Ohr und jagte mir damit widerwillig eine Gänsehaut über meine Arme, die auch ein leichtes Kribbeln in meinem Magen auslöste.

"Nein", antwortete ich immer noch wütend auf ihn und mittlerweile auch wütend auf meinen eigenen Körper, denn er schien wo es nur ging gegen mich zu arbeiten.

"Also erlaubst du mir, andere zu ficken?", raunte er und fuhr dabei mit seiner freien Hand über meine Seite, um immer weiter zu meiner bereits erhitzten Mitte zu streichen.

"Hast du doch schon!"

Ich schlug blitzschnell seine Hand weg, riss mich anschließend aus dieser erotischen Atmosphäre los und drehte mich zu ihm herum, während er mich einfach nur ausdruckslos musterte.

"Willst du wissen, was ich mit ihr gemacht habe?"

Auf seine verletzenden Worte hin schüttelte ich sofort den Kopf und wollte erneut einfach nur weg, da holte er mich aber erneut ein und drückte mich an meinem Rücken gegen die Tür, sodass er sich genau hinter mir positionieren konnte.

Ich spürte seine harte Erregung selbst durch das Kleid an meinem Po, während er mir eine Hand fest auf die Schulter legte und mich damit fixierte, sodass ich zwischen seinem warmen Körper und der harten Tür feststeckte.

"Kleine Ente", sprach er flüsternd und legte seinen Kopf dabei auf meine Schulter, um mich mit seiner anderen Hand von hinten zu umarmen. "Ich hab zu der Verlobung zugesagt, also ficke ich auch nur dich", raunte er und biss anschließend leicht in mein Ohrläppchen, was mich leise zum Stöhnen brachte, auch wenn ich es nicht wollte. "Spürst du das? Sowas schaffen diese Nutten hier gar nicht."

Er drückte mir sein Becken gegen meinen Hintern und ich wusste sofort, dass er seine Härte meinte, die mit ihrem Stoß meine Mitte sofort erhitzte.

"Si", hauchte ich wie benebelt und drehte mich in seiner Umarmung vorsichtig zu ihm herum, sodass ich ihm in seine dunklen Augen schauen konnte. "Aber was war da zwischen euch?"

Er nahm mein Kinn, dieses Mal wesentlich sanfter und schüttelte anschließend kaum merklich den Kopf.

"Das musst du nicht wissen."

"Dann gehe ich aber vom Schlimmsten aus" erwiderte ich ihm und konnte es einfach nicht gut sein lassen.

"Und das Schlimmste für dich wäre? Dass ich ihr meinen Schwanz gegeben hätte?"

Die Röte überzog meine blassen Wangen und ich schluckte fest, um dann schweigend zu nicken. Er hob leicht grinsend eine Augenbraue und ließ von mir ab, um sich einige Schritte zu entfernen.

"Gut, wenn du es wissen willst", fing er an und fuhr sich dabei nervös durch seine leicht verwuschelten, schwarzen Haare, als würde er mit sich selbst ringen und ich verstand überhaupt nicht, warum er so reagierte...

"Ludo, du siehst mich irgendwie anders an, als andere Frauen und ich will nicht, dass sich das ändert", wandte er sich an mich und ich erwiderte seinen Blick abwartend auf seine folgenden Worte. "Aber ich will auch nicht, dass du denkst, ich wäre so ein Hund, der alles fickt, also sage ich dir die Wahrheit. Kelly ist eine Hure, die nicht aufhört mich ständig zu provozieren und das gleiche macht sie auch bei Kunden. Ich hab ihr so lange mit meinem Gürtel auf den Rücken geschlagen, bis sie um ihr Leben gefleht hat. Schau dir gerne ihren Rücken an, wenn du mir nicht glaubst und denkt bitte daran, dass das mein Job ist und ich dir so etwas nie antun würde!"

"Oh Gott, Gino", brachte ich völlig aufgelöst über meine Lippen und ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich dazu sagen sollte. Ich mochte diese Kelly überhaupt nicht, aber zu wissen, dass der Mann vor mir überhaupt im Stande zu sowas war, machte mich sprachlos. Obwohl, er hatte auch mich schon zu den widerlichsten Sachen zwingen wollen. Wie sollte ich mit so jemanden umgehen, der solch einen Beruf hatte und so mit Frauen umging?

"Siehst du, anatra", unterbrach er meine wirren Gedanken und lief langsam auf mich zu, um neben mir kurz innezuhalten und durchzuatmen. "Dein Blick sagt alles."

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Jaaaa, weil ihr es so wolltet extra noch eins geschrieben ❤️

Those blue eyes Where stories live. Discover now