🦋🦋Epilog🦋🦋

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3 Monate später ...

"Bist du dir sicher, dass wir das alles wirklich brauchen?", fragte Dario mich vollkommen überfordert und saß mit mir in dem großen Wohnzimmer der Villa am Esstisch. Die Villa, die zum Glück komplett renoviert wurde. Zwar erinnerte mich hier immer noch alles an Gino, doch ich lebte gerne mit ihm hier in meiner Erinnerung, als ihn nach und nach zu vergessen...

... als könnte ich ihn je vergessen...

"Jaaa", gab ich Dario leicht gereizt über seine Abneigung gegenüber Süßkram zurück und schob ihm dabei die nächste Gabel der nächsten Torte in den Mund, die wir für unsere bevorstehende Hochzeit probieren mussten.

Natürlich war es alles andere als leicht, nach dem allen einfach weiterzumachen, aber Gino liebte mich und mit seiner Tat, mich und Dario zu retten, hatte er mir im Grunde ein schönes Leben gewünscht und ich wollte keinen Tag davon verschwenden. Das wäre seinem Opfer sonst nicht gerecht geworden und das hätte ich mir nicht verziehen...

Außerdem liebte ich Dario und grinste ihm in dem Moment dämlich entgegen, als ich mit meinem Finger ein Stück Sahne von der Seite seiner Lippe strich und es mir selbst verführerisch in den Mund schob.

"Du machst mich verrückt, weißt du das eigentlich?", meinte er mit hochgezogener Augenbraue und es knisterte wirklich heftig zwischen uns, doch ehe wir uns schließlich begierig küssen konnten, kam Enzo ins Wohnzimmer geeilt und begrüßte uns beide herzlich, um sich dann alleine mit seinem Kaffe nach draußen in den Garten zu setzen.

"Er leidet wie ein Hund", erklärte ich Dario mitfühlend und musste mir aber gleichzeitig eingestehen, dass ich vermutlich ohne Dario an meiner Seite noch schlimmer dran gewesen wäre. Immerhin trug ich auch zwei Verlobungsringe... denn es käme für mich nie in Frage, Ginos Ring auch nur eine Sekunde abzulegen.

"Es wird sicher bald besser", meinte Dario leise, der selbst nicht mehr der selbe war, wie vorher und gab mir anschließend einen flüchtigen Kuss auf meine Wange, um sich nach diesem zu erheben. "Ich muss los, Kleine. Ich bin vor dem Abendessen zurück."

"Pass bitte auf dich auf", hauchte ich und nahm nochmals kurz seine Hand in meine, um ihm dabei tief in seine wunderschönen, blauen Augen aufzuschauen.
"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich", gab er mir lächelnd zurück, zog anschließend sein dunkles Jacket an und verschwand schnellen Schrittes in den Hausflur, wo schon zwei seiner Bodyguards auf ihn warteten.

Ja, durch den ganzen Wirbel um Giovanna und Giovanni hatten wir im Moment wirklich viele Feinde, doch zum Glück war bis jetzt nichts mehr passiert, doch irgendwie hatte ich trotzdem jeden Tag Angst... Angst davor, dass auch der zweite Mann, den ich liebte, mich verlassen würde, denn das wäre mein sicherer Tod...

Genau deswegen hasste ich es auch, dass er die Waffengeschäfte weiterhin machen musste, doch ich half ihm wenigstens dabei, indem ich viel Papierkram für ihn erledigte und war mehr als nur dankbar dafür, dass Nunzio ihn täglich begleitete und auf ihn aufpasste.

Nicolo war leider nicht mehr bei uns, denn Enzo hatte ihn aus Angst, es könnte jederzeit etwas Schreckliches passieren, nach Deutschland zu Verwandten geschickt. Er sollte dort sein Abitur machen und studieren, um erst wieder zurückzukehren, wenn alles unter Kontrolle wäre.

Wenigstens würde ich ihn auf der Hochzeit sehen...

"Ist Dario schon weg?", erkundigte sich Enzo und stand dabei in der Terrassentür, um mich mit seinem Kaffe in der Hand fragend zu mustern.

"Ja, er ist gerade los", gab ich ihm höflich zurück und ließ meinen Blick dabei über die vielen Torten auf dem Tisch schweifen. Die Hochzeit sollte schon in 2 Monaten sein und jede Menge Verwandte waren eingeladen, doch ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich mehr Angst vor etwas Unerwarteten haben würde, als dass ich den Tag wirklich genießen könnte.

Those blue eyes Where stories live. Discover now