Kapitel 2

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"WAS IST DENN HIER PASSIERT?" Touya lachte.
"Mama? Alles in Ordnung?"
Ayumi drehte sich um, Mehl im Gesicht und überall verteilt.
"Naja... ich glaub der Mixer ist durchgebrannt. Und die Schüssel ist kaputt."
Touko schlug bei dem Versuch nicht zu kichern fehl und halt ihrer Mutter die Scherben aufzusammeln.

Einige Zeit verging. Die junge Trainerin griff ihre Tasche und lief in den Garten, wo Washakwil bereits auf sie wartete.
"Pass auf dich auf, Kleines!"
"Ja! Tschüss!"

Lilia und Bell warteten bereits am Treffpunkt.
"Da seid ihr ja endlich!"
Gemeinsam liefen die Freunde in Richtung des Bahnhofes.
"Wohin geht es?"
"Keine Ahnung. Ich wähle jetzt spontan irgendeine Station und ziehe die Tickets." murmelte die blondhaarige Trainerin und tippte auf dem Automaten herum.

Touko sah sich um. Der sanfte Wind wehte ihr eine Haarsträhne ins Auge. Als sie begann, sie zu reiben, sah sie auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig eine bekannte Person, die jedoch verschwand, nachdem der anfahrende Zug hielt.
"Was zum..? Werde ich jetzt schon wahnsinnig? Ich brauche wirklich einmal eine Pause von allem..."
"Ehm, Touko! Kommst du jetzt mal?! Der Zug fährt gleich! Selbstgespräche kannst du nachher immer noch führen!" zischte Lilia trocken.
"Oh, stimmt!"
Das kann nicht wirklich gewesen sein... das ist unmöglich! Arceus, verdamm' mich. Ich kann das einfach nicht hinter mir lassen!
"HEY! HÖR AUF ZU GRÜBELN!" fauchte Bell Touko an. "Du sollst abschalten können! Deshalb machen wir das hier alles! Wenn du nicht mitmachen willst, können wir es uns auch gleich klemmen!"
"Ja, ja..."

Die Sonne ging bereits unter, als die Freunde in Stratos City im Zentrum herum trödelten.
Lucario streckte sich müde.
'Touko, bist du micht müde? Lass uns irgendwo eine Bleibe suchen...'
"Gut. Komm mit. In der Sinelallee war ein Hotel."

Donner grollte, Blitze zuckten und der strömende Regen fiel peitschend zu Boden.
Hier ist alles so leer... kein Vogelpokemon singt, die Sesokitz tollen nicht mehr, die Kronjuwild sind weiter gezogen... der ganze Wald scheint wie ausgestorben! Die Bäume sind verkohlt und drohen zu brechen... dazu diese unbeschreibliche Kälte, das Unwetter. Am meisten beunruhigt mich dieses Gefühl, trotz völliger Leere beobachtet zu werden. Ich traue mich nicht hinter mich zu sehen oder weiter zu gehen...
Hinter mir steht die Angst, vor mir warten die Erinnerungen, die Schuld, die unschuldigen, vergangenen Seelen. Ich höre sie nach mir schreien. Ihre gequälten Rufe. Ich höre das sachte Atmen, spüre den kalten Atem der Sehnsucht in meinem Nachen.
Ihre Finger umklammern mich, nein, sie bohren sich in mich hinein. Die Rufe werden lauter, die Lichtung brennt wieder. Meine Füße sind schwer wie Blei, ich kann mich nicht bewegen... die Flammen kommen immer näher...
Plötzlich wird alles schwarz... ich kann nicht mehr atmen!
Die junge Trainerin krallte sich im Boden fest. Als sie den Kopf hob um nach Luft zu schnappen, erkannte sie ein vertrautes Gesicht.
"Lang ist's her. Hast du mich vergessen? Weißt du, wer ich bin? Wer ich war...? Keine Angst, du wirst mein Schicksal nicht teilen. Nicht jetzt."
"Wie-... träume ich? Sag mir, dass ich mir das alles einbilde! Du kannst nicht real sein! Aber warum fühlt es sich dann so an?" keuchte sie schwach.
Plötzlich wurde Touko von der nassen Zunge von Rima geweckt.
"Huch?"
'Guten Morgen, Schlafmütze! Gut geschlafen?'
"Wie man's nimmt..." die junge Trainerin atmete schwer.
Das war nur ein Traum... das war alles nicht existent. Ich bin in Sicherheit...
Das Mädchen versuchte sich zu beruhigen.

》When We Meet Again《Where stories live. Discover now