Kapitel 104

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Die Trainer lagen sich in den Armen.
"Danke für die schöne Zeit."
Das ruhige Atmen von Touko signalisierte ihm, dass sie schlief. Sie kuschelte sich dicht an ihm an und hatte die Hand auf seine Brust gelegt.
Vorsichtig küsste er ihr die Wange, gähnte und schloss die Augen.

Der nächste Morgen brach an.
Ausgeschlafen blinzelte N.
Sie schläft noch? Ja, ich werde sie mit einem Frühstück im Bett überraschen.
Ich hoffe, ich wecke sie noch nicht.
Mein Pullover liegt da. Gut. Ich muss unbedingt leise sein.
Behutsam legte er ihr die Decke wieder über und lief die Treppe hinunter in die Küche.
Mh... Ob sie lieber Kakao oder Kaffee trinken würde? Was würde ich an ihrer Stelle wohl lieber haben? Kakao. Eindeutig. Aber zu Croissants passt Milchkaffee am Besten. Schmeckt ja auch nicht schlecht. Hoffen wir das Beste. Wird schon schief gehen. So... wie funktioniert ein Ofen? Einer ger Nachteile, wenn man in einem Schloss aufwächst mit Vollzeitumsorgung... Naja, was soll's. Ah! Gut, so geht es.
Einige Zeit später stellte er zwei Teller und Tassen auf ein Tablett und schlich zurück ins Zimmer.
Er stellte es ab und stützte sich über sie.
Touko blinzelte, als N sie wachküsste.
"Guten Morgen, mein Engelchen. Gut geschlafen?"
"Du hast Frühstück gemacht?"
"Ja, Überraschung!"
"Uh! Was gibt es denn?"

"Frische Croissants und Milchkaffee. Wenn du möchtest, hier ist Tsitrumarmelade."
"So früh am Morgen machst du dir schon so viel Mühe?"
"Natürlich. Für meine kleine Prinzessin scheue ich keine Arbeit." Er lächelte verträumt.
"Habe ich dir schon einmal gesagt, dass dein Lächeln das Schönste von allen ist? Und dann dazu die roten Wangen."
"Aber es wird niemals so schön sein, wie du."

Einige Zeit später öffnete sich die Tür und Touya betrat das Zimmer.
"Ist Mama noch nicht zurück?"
"Schon mal was von Anklopfen gehört?! Nein. Wenn du sie nicht siehst, wird sie wohl nicht da sein."
"Ja, ja. Bleib' ruhig. Ich bin gleich wieder weg."
"Ja, dann geh auch bitte. Husch!"
"Dann lass ich euch beiden Turteltaubsi in Ruhe und gehe."
Yuki zog ihn genervt an der Hand aus dem Zimmer. "Dann mach das auch."
"Genau!" N lachte leise.
Bevor die silberhaarige Trainerin den Raum verließ lächelte sie und schloss die Tür.

"Geschwister... meine Güte... er kann so nervig sein. Und er ist der Ältere von uns beiden. Bei kleinen Brüdern versteht man das ja. Aber er ist ja der Große."
"Naja, so ist das halt. Die Kleinen müssen immer leiden."
"N, nein... ich kenne diesen Blick. Lass die Vergangenheit ruhen und schwelge nicht in Erinnerungen daran."
"Entschuldige... das gehört aber zu mir. Komplett umgehen kann ich es nicht. Ach, jetzt ist dadurch die Stimmung vermiest worden..." Er fuhr sich durchs Haar und stützte seinen Kopf in den Händen ab. Touko hauchte leise und umarmte ihn.
"Ach was. Jetzt lass ins da weiter machen, wo wir aufgehört haben. Der Milchkaffee wird sonst noch kalt." Sie küsste ihn, als er aufsah.

Notiz an mich: Ich darf ihn möglichst nicht an die Vergangenheit erinnern. Er wird so unglaublich schnell traurig. Und selbst dann ist er wunderschön.

"Musst du die Verbände nicht wechseln?"
"Ich lass die ganz ab. Das kratzt, total schrecklich..."
"Aber wenn Schmutz in die Wunden kommt?"
"Die sind fast weg...? Diese spezielle Mischung von Shizuka hat geholfen! Wunderbar!"
"Allerdings!"
Touko strich sich über die Unterarme.

"Ich will ja jetzt nicht gleich wieder damit nerven oder eine erneute Auseinandersetzung anzetteln, aber wie sieht es mit dem Plan aus? Du hast mir immer noch nicht gesagt, wo der DNS-Keil liegt."
"Du kannst es wirklich nicht abwarten zu handeln, oder?"
"Natürlich nicht. Davon hängt die Zukunft ab! G-Cis und seine Anhänger dürfen nicht an die Macht kommen."
"Um ehrlich zu sein, ich habe auch keine schlagfertigen Argumente mehr, dich hier festzuhalten... schade eigentlich. ALSO NICHT, DASS ICH WILL, DASS DU VERLETZT BIST! Nein, um Himmels Willen nicht." Er fuchtelte wild mit den Händen herum und riss die Augen auf. "Nur ist es so, dass dir wieder weh getan werden könnte... Ich bin immer noch dagegen." N verschränkte schmollend die Arme.
"Bockig, wie ein kleiner Schuljunge." kicherte Touko und schubste ihn zurück auf die Matratze.
"Schuljunge? Na hör' mal! Ich bin schon stolze neunzehn Jahre alt!"
"Sicher, dass du dich nicht um zehn Jährchen verrechnet hast?" Sie lächelte breit.
"Ja. Sogar sehr sicher." Der junge Trainer grinste zurück und drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen. "Und jetzt lass mich mich bitte wieder aufrichten..."
"Und wenn nicht?"
"Dann werde ich dich solange auskitzeln, bis du freiwillig gehst."
Touko lachte laut und rollte sich zur Bettkante.

"N-nicht! Wir fallen noch 'runter!"
Kaum hatte sie dies ausgesprochen fielen die beiden Trainer vom Bett. Sie lag auf ihm und lachte.
"Autsch..."
"Ich hab es ja gesagt."

》When We Meet Again《Where stories live. Discover now