Kapitel 103

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"Wo hast du das gelernt?"
"Das ist einfache Selbstverteidigung. Ist aber mehr im Affekt geschehen. Normalerweise bin ich ja nicht für Gewalt zu haben aber sie hat mich so aufgeregt und irgendwann muss sie auch mal ein paar Hiebe kassieren. Die lernt sonst nie, dass sie mich einfach in Ruhe leben lassen soll." Sie ballte wütend die Hände zu Fäusten. "Vorallem nach der Sache im Verließ ist das ja wohl mehr als gerechtfertigt gewesen..."
"Mhm."

Einige Zeit verging.
Die Trainer ließen sich auf einer Wiese unweit des Waldrandes nieder.
Touko ließ sich nach hinten fallen.
"Die Wolken verdecken den ganzen Himmel. Irgendwie sieht es stark nach Regen aus. Lange werden wir wohl nicht mehr hier bleiben können. Wie spät ist es überhaupt?"
"Keine Ahnung. Ist das wirklich so wichtig?"
"Nein."
N ließ sich neben ihr nieder.

Die Äste der hohen Nadelbäume wanden sich im kühlen Wind.
Vorsichtig griff er ihre Hand.
"Was machen wir eigentlich, wenn June uns hier findet?"
"June kick' ich weg, wenn sie dich noch einmal anfässt! So als dein persönlicher Bodyguard. Wobei du vorhin eher mich beschützt hast! Haha. Das war unglaublich!"
"Tat dementsprechend aber auch etwas weh. Naja, egal. Hoffen wir einfach, dass wir hier allein bleiben."
"Genau."
Touko richtete sich auf, griff ihre Tasche und trank etwas. Dann legte sie sich wieder auf das Gras.
"Ah... dieser Muskelkater überall... ich weiß nicht mal wovon?"
"Dagegen hilft, wer hätte es erwartet, Sport, wenn du weißt was ich meine." N stupste sie leicht an und lachte.
"Ehehe..."

Regentropfen fielen zur Erde. Die beiden Trainer liefen schnell zum Waldweg.
Der Wind wehte kräftiger, der Regen peitschte und einige Blätter flogen herum.
In Avenitia angekommen tropften ihre Klamotten.
"Haha, ich sagte es doch... lange können wir nicht mehr bleiben."
"Ja. Es war aber trotzdem lustig."

Ayumi klatschte in die Hände.
"Wollt ihr euch denn nicht langsam mal umziehen gehen? Ihr werdet noch krank."
"Ja. Komm, N. Wir gehen nach oben." Sie lief die Treppe hinauf und nahm sich trockene Sachen aus ihrem Kleiderschrank.

"Ich habe kein Oberteil. Das hängt alles auf der Leine im Wäscheraum..." murmelte N eher zu sich.
"Hey, warte kurz." Touko zog einen Pullover aus ihren Schrank.
"Du hast den noch?"
"Natürlich. Immerhin ist er von dir. Bitteschön."
"Danke."
Sie ließ sich zu ihm auf das Bett fallen und lehnte sich an ihm an.
Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

"Du bist ganz kalt..."
"Das geht gleich wieder. Vorallem weil du da bist." Touko kuschelte sich an ihm an. N warf die Decke über sich und seine Freundin und hielt sie fest.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Ayumi trat herein.
"Entschuldigt die Störung. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass Touya heute bei Yuki schläft und ich mit ein paar alten Schulfreunden nach Stratos City fahre. Ihr seid dann gleich allein. Lasst keinen 'rein und bitte brennt mir das Haus nicht nieder. Wo alles liegt, wisst ihr ja. Also dann. Bis morgen irgendwann."
"Viel Spaß!"
Sie verließ das Zimmer.

"Uh! Sturmfrei!" Touko sprang auf und lief aufgeregt zum Fenster. Das Auto fuhr aus der Einfahrt und verschwand in der Dunkelheit. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und der Mond schien in den Raum herein.
N streckte sich und tappte zur Tür.
"Ich weiß ja nicht was du jetzt machst, aber ich esse erstmal etwas."

Die junge Trainerin stand am Herd und rührte die kochenden Nudeln im Topf um.
Sie wippte mit dem Kopf zur Musik, die leise aus dem Radio ertönte.
Zärtlich küsste N sie im Nacken.
"So. Wir können essen."
Touko stellte einen Teller in die Mitte des Tisches.
Einige Zeit später sahen die jungen Trainer sich während des Essens verträumt an. N aß das eine Ende der Nudel und Touko das andere. Sie kamen mit ihren Köpfen immer näher zueinander, bis sich ihre Lippen sanft berührten. Er griff ihre Wangen.

Touko kicherte, als N ihren Hals küsste, während sie die Spülmaschine einräumten.

- - - - -

Sie liefen die Treppe hinauf in das Zimmer der jungen Trainerin.
Er hielt sie an die Wand gedrückt und lächelte verdreht.
"Das hättest du wohl gerne." Geschickt wand sie sich aus seinem Griff und stellte sich an die Bettkante.
"Oh ja." Vorsichtig und langsam drückte er Touko auf die Matratze des Bettes und sie begann ihn leidenschaftlich zu küssen.
Vorsichtig berührte sie seine festen Bauchmuskeln. Sie spielten unter der blassen Haut des jungen Trainers.
"Prinzessin..." raunte er ihr lächelnd ins Ohr. "Ich liebe dich."
N griff ihr Oberteil und zog es ihr über den Kopf. Verlegen sah sie ihn mit großen Augen an.
"Hey, mach dich locker, Engelchen. Du tust so, als wäre es dein erstes Mal?"
"Das ist es... ich hab echt Angst..."
"Verstehe. Etwas ganz Besonderes, also. Aber du brauchst dich nicht zu fürchten. Ich werde dir nicht weh tun."
"Mit einer ganz besonderen Person."
Er lächelte verträumt und bewegte sich näher auf Touko zu.
Sie hauchte aus und legte ihre Arme um seinen Hals.
"Genau. Lass dich einfach fallen. Nicht denken, nur fühlen."

Die junge Trainerin konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, dem ein leises Stöhnen folgte.
N stützte sich zitternd mit gesenktem Kopf auf der Matratze auf. Er spannte seine Muskeln an.
"Hey, alles in Ordnung?"
"Ja. Mehr als das." Der junge Trainer sah sie mit roten Wangen an.
Langsam bewegte Touko ihren Kopf auf seinen zu. "Einfach locker lassen."
Er hauchte laut aus.
Sanft berührten sich die Lippen der beiden Trainer.
Plötzlich krallte sie sich in seinem Rücken fest und stöhnte.
"Zärtlichkeit." N lächelte.

》When We Meet Again《Where stories live. Discover now