Kapitel 20

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"Matisse hat mir heute morgen davon erzählt. Also bevor er den Morgenspaziergang-..."
"Was genau hat er dir erzählt?" unterbrach ihn Touko mit finsterer Miene.
"Naja, er glaubt, dass er einen Riesenfehler gemacht hat, das dich bestimmt belastet und so..."
"Ich hab ihm erzählt, warum ich so abweisend zu euch bin... hat er dazu irgendwas gesagt?"
"Er hat es mir erzählt, darauf ansprechen sollte ich dich nicht noch einmal."
"So eine Labertasche..." Touko schüttelte resigniert lächelnd den Kopf. "Naja, egal..."
"Darf ich jetzt zurück?"
"Wenn ihr beiden Kampfzicken euch nicht streitet, dann ja."
"Versprochen, Mama. Tse. Kampfzicken."
Die junge Trainerin grinste breit, bevor sie ihren Weg fortsetzte.

Ich frage mich, wann wir weiter wollen. Einall ist groß und wir haben noch viel vor uns.
Dennoch verbinde ich so viele Erinnerungen mit einigen Städten. Das Ziel war ja, dass ich auf andere Gedanken komme, aber wenn wir diese Orte besuchen, dann kommt alles wieder hoch. Und da ich jetzt weiß, dass N lebt, kann ich unmöglich vergessen.
Ich denke schon wieder zu viel nach...

Die junge Trainerin sah zum Himmel hinauf und beobachtete ein Wingull, dass seine Kreise zog.

Manchmal wünsche ich mir wirklich aus tiefster Seele, einfach alles hinter mir lassen zu können und fortzufliegen. Die Welt ist groß und außer Einall gibt es noch andere Regionen, die besichtet werden wollen. Aber als Champ habe ich Pflichten zu erfüllen. Es sei denn, Lauro vertritt mich. Aber sobald er besiegt wird, muss ich 'ran. Und das kann jederzeit passieren.

Gedankenversunken lief Touko immer weiter den Strand entlang und merkte nicht, dass sie sich schon sehr weit von den Unterkünften entfernt hatte.
Ein schmaler Pfad führte in einen Kiefernwald hinein.
Nanu? Wo er wohl hinführt? Sollte ich aber lieber zurück gehen? Immerhin ist das ein ganzes Stück. Ach egal. Zur Not gebe ich Touya per C-Gear Bescheid.

Die junge Trainerin war bereits tief im Dickicht verschwunden, als sie ein Geräusch hinter ihr hörte. Sie hielt inne und lauschte.
Schritte?
Ein Strauch raschelte.
Instinktiv sah Touko wieder nach vorn und hetzte zwischen den Stämmen der Kiefern entlang.
Ich bin hier nicht allein... wenn es ein wildes Pokemon ist, bin ich geliefert! Oh, Arceus! Hilf mir!

Plötzlich stolperte sie über eine Wurzel und fiel in eine Vertiefung im Boden, wobei sie sich den Fuß verdrehte.
Wimmernd kauerte sie sich zusammen, hoffend, dass ihr Verfolger sie nicht bemerken würde.
Das Rascheln kam näher und verstummte abrupt.

Nanu? Ist es weg? Ich will nicht nachsehen. Noch nicht. Wenn es wirklich noch da ist, dann war's das. Andererseits kann ich nicht laufen und brauche Hilfe... Was bin ich auch allein in den Wald gegangen? Es tut so weh...

Touko hauchte leise aus und schloss die Augen, als sie realisierte, dass das Rascheln erneut auf sie zu kam.

Das war's dann wohl!

》When We Meet Again《Where stories live. Discover now