Kapitel 85

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'Dennoch solltest du dich ausruhen. Diese Wunde kann nicht heilen, wenn du sie nicht lässt.'
"Ich weiß. Aber ich muss Zekrom erwecken. Mit ihm kann ich Team Plasma stoppen. Ich will euch eine Welt in Frieden ermöglichen. Und wenn G-Cis an der Macht ist, ist das nicht möglich."
Luxtra kam auf drei Beinen zurückgehüpft. Er trug einen Verband im Maul.

'Hier... Ach du lieber Himmel... das war eine Aktion.'
"Was hast du gemacht? Und woher hast du das?"
'Ich bin ins Schloss eingebrochen und habe das der Krankenschwester für dich stibitzt. Sie hat das mitbekommen und ist mir hinterher gelaufen. Wie weit sie mir gefolgt sind weiß ich nicht.'
"Sie...? Ich dachte nur eine Krankenschwester."

Plötzlich erkang eine fiepsige Stimme.
"Da bist du also, du kleiner Schlingel!" Luxtras Pupillen verengten sich zu Schlitzen.
Die rosahaarige Dame trat aus dem Dickicht hervor.
"Ach du liebes Bisschen! Jetzt verstehe ich. Deine Trainerin ist verletzt..."
Touko bewegte ihre Hand an ihre Seite.
"Ist das wirklich so schlimm?"
"Na! Nicht anfassen. Das entzündet sich noch. Wir müssen dich erstmal zum Schloss bringen. Dort kann ich dich verarzten."
"Das geht nicht..."
"Warum nicht...?"
"Vielleicht kennen Sie mich. Ich bin Touko. G-Cis' Feind."
"Trotzdem kann ich dich nicht hier liegen lassen... das wäre gegen den Willen von Lord N. Er will, dass Verletzte ihre angemessene Behandlung bekommen. Egal wer. Wenn jemand in Not ist, soll ihm geholfen werden."
"Ja, das sieht ihm ähnlich... immer um das Wohl anderer besorgt."
"Du kennst ihn?"
"Ja. Besser, als ich es sollte.

Eine zweite Person erschien.
"Maira? Hast du ihn?"
"Ja! Er hat seiner Trainerin-..."
"Touko! Was machst du denn hier?"

Keuchend richtete sie sich auf.
"Autsch... Lucario steckte in Schwierigkeiten. Sie war in einer Felsspalte gefangen und wir haben sie gesucht... dann kam June..." hakte Maira nach.
"Du kennst die zukünftige Königin?"
"Königin?"
"Ja. Er wurde ihr versprochen."
"Okay... Jedenfalls hat sie mich angegriffen. Dabei muss diese Verletzung wieder aufgerissen sein..."

N hockte sich zu ihr.
"Du hättest tot sein können... June ist gefährlich!"
"Ich kann Lucario aber nicht zurücklassen. Allein wäre sie dort nicht 'rausgekommen..."

"Lord N, ihr redet aber nicht sehr gut über eure Verlobte?"
"Verlobte? Hat sie das gesagt?" lachte er überrascht.
"Ja... ich dachte, dass es stimmt?"
"Nein. Dieses Monster sollte man einsperren. Sie zu heiraten wäre der reinste Selbstmord."
"Man munkelt, sie sei' sehr skrupellos."
"In diesem Falle kocht in der Gerüchteküche die Wahrheit..."

Touko sah ihn an.
"Sei vorsichtig... auch wenn dieser Traum vorbei ist. Ich will dich nicht verlieren. Nicht schon wieder..."
Er strich ihr über die Wange und bewegte seinen Kopf zu ihrem.
"N... das geht nicht. Ich bin dein Feind..."

Maira klappte die Kinnlade herunter.
"Jetzt verstehe ich..."
"Erzähl G-Cis nichts davon..." Der junge Trainer sah sie panisch an.
"Lord N, was denkt ihr von mir... ich bin diese ganze Sache genauso leid wie ihr. Meine Lippen sind versiegelt. Aus meinem Mund wird kein Ton zu euch kommen."
"Danke..."

Touko dachte nach und sah zu den Pokemon, die nickten.
Plötzlich fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn.
N strich ihr währenddessen zärtlich über die Wange.
"Man verliebt sich in die Personen, in die man sich nicht verlieben sollte..." murmelte Maira. "Schade, euch gleich wieder getrennt zu sehen... diese Herrschaft muss ein Ende haben."
"Könnt ihr euch nicht gehen G-Cis wenden? Tut einfach nicht das, was er sagt..."
"Glaub mir... das haben einige versucht... niemand hat diese Personen wiedergesehen. G-Cis und June haben die anderen fest in der Hand. Natürlich gibt es auch welche, die ihnen aus freien Stücken folgen, aber das ist der geringere Teil. Touko, ich würde alles tun, um dich zurückzubekommen...

"Dürfte ich kurz?"
"Sicher!"
"So, Touko. Zeig' mir mal die Verletzung... uh. Das sieht übel aus..." Die Krankenschwester band ihr den Verband um die Seiten.
Einige Augenblicke verstrichen.

Touko stand auf und begleitete die beiden bis zu den Klippen.
Sie umklammerte ihn.
"Lord N, wir müssen zurück..."
"Jetzt schon?"
"Ja."

Die junge Trainerin sah ihm in die Augen.
"Ich werde einen Weg finden. Versprochen."
"Mute dir nicht zuviel zu..."
"Das werde ich nicht. Ich habe schon einen Plan. Allerdings fehlt der letzte Schliff" Sie lächelte.
"Ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll..."

Touko kam nah an ihn heran und sah zu ihm auf.
Die Wangen des jungen Trainers glühten wie Feuer, als sich die Lippen der beiden berührten.
"Geht lieber wieder zurück..."
"Pass auf dich auf, Engelchen."
"Mach ich."

Der kühle Wind wehte ihr durch das Haar.
Die Sterne am Himmel leuchteten in ihrer schönsten Pracht und der Mond erhellte die rauen Sandsteine, auf denen Touko stand.
Washakwil wartete hinter ihr.
'Können wir?'
"Natürlich. Los geht's. Umso früher, desto besser."

》When We Meet Again《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt