Kapitel 15

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"Deine Freunde warten bestimmt schon. Lass uns zurückgehen."
"Mh... na gut." widerwillig stand Touko auf und tappte den Weg neben N her.
Als sie an den Bungalows ankamen, lief Touya ihnen entgegen.

"Da seid ihr ja endlich! Alles wieder gut?"
"Ja, ja. Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht."
N trat einen Schritt auf sie zu. "Touko, denk bitte an das, was ich dir gesagt habe."
"Ja, mach ich."
Er lächelte und nickte zufrieden.

Einige Augenblicke vergingen.
"Hast du was aus ihr herausgefunden?"
"Allerdings."
"Und?"
"Ich hab ihr versprochen zu schweigen. Und das werde ich auch."
"Ernsthaft jetzt?"
"Ja. Gute Nacht."
Er ließ den Bruder des Mädchens stehen und trabte auf seine Unterkunft, etwas distanziert zu.
Ich muss unbedingt herausfinden, ob das, was Touko mir da über June erzählt hat stimmt. Am besten konfrontiere ich sie gleich damit.

Müde ließ Touko sich in die Hängematte fallen und schloss die Augen.
Das helle Mondlicht fiel durch die dünnen Vorhänge, die sich im Wind bewegten, in den kleinen Raum.
'Vielleicht bist du eines Tages an einem Punkt angelangt, von dem du denkst, dass es sich nicht mehr lohnt. Ein Punkt, der deine Kraft erschöpft... aber denke daran, es ist nur ein schlechter Tag, kein schlechtes Leben. Arceus gab dir das Leben, weil er wusste, dass du eine Kämpferin bist und deine Ziele erreichen kannst! Du bist stark genug dieses Leben zu leben. Merk dir das gut, meine Kleine.'
Das waren Vaters Worte... Allmählich beginne ich sie zu verstehen. Ich habe damals gar nicht darüber nachgedacht.

Touko sah sich um. Lichter umschwirrten sie und schienen freudig zu tanzen.
Träume ich etwa? Ist das das Paradies? Und sind diese Lichter in ihrer vollkommenen Form Arceus? Oder sind diese Lichter die Schutzengel der Lebenden?
Eines der Lichter setzte sich in die Hände der jungen Trainerin, nachdem sie sie öffnete.
Sofort wird mir warm und ich fühle mich geborgen...
"Das, mein Kind, ist dein Schutzpatron."
Ein mächtiges Pokemon stand vor ihr.
"A-arceus?"
Es nickte.
"Ich sehe, du leidest unter der last der Fragen, die dich quälen. Nun denn. Frage mich, was dir auf der Seele liegt."
"Vor zwei Jahren... die Schlacht... was ist mit den Pokemon passiert? Wo ist G-Cis hin geflohen? Hättest du einschreiten können, sodass das alles hätte verhindert werden können?"

"Die Seelen jener irren rastlos unter den Lebenden. Ihr Meister hielt sie durch eine gewaltige Macht, die selbst mir zu groß war, in seiner Kontrolle. Nachdem ihm diese Macht durch deine Flucht genommen wurde, suchen sie ihn. Jedoch können die Rastlosen nicht Gut von Böse unterscheiden. Um sie zu stoppen benötigt ihr eine Schuppe. Diese wird von Giratina bewacht. Das bedeutet, dass du und deine Pokemon euch in die Zerrwelt begeben müsst. Ein anderer Weg ist mir nicht bekannt... Bevor ihr diesen Schritt wagen könnt, müssen Schwarz und Weiß erneut beweisen."
"Hab Dank."
Die junge Trainerin fiel durch die Wolken. Kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug, zerriss die Umgebung.

Schreckhaft wachte sie auf und schüttelte sich.
"Touko! Touko! Gut, endlich bist du wach..." Matisse atmete erleichtert aus.
"Was ist denn passiert? Du bist total blass!"
"Als ich eben nach meinem Morgenspatziergang ins Bungalow gekommen bin, hast du nicht geatmet. Ich dachte du seist-..."
"Huh? Seltsam..."
"Allerdings. Als wäre sämtliches Leben für einen Augenblick aus dir entwichen..."
Nachdenklich streckte sich die junge Trainerin und stand auf.

"Wie spät ist es überhaupt?"
"Kurz nach sieben."
Touko nickte und stolperte verschlafen ins Freie.

》When We Meet Again《Where stories live. Discover now