Kapitel 80

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Touya stellte sich vor seine Schwester.
"Musste das sein? Glaubst du nicht, dass du ihr schon genug Schmerzen zugefügt hast?"
"Touko... es tut mir leid. So unheimlich leid..."
"Du solltest gehen."

N sah traurig zu Touko.
"Du traust dem nicht, was ich dir erzählt habe, nicht wahr? Es ist aber die Wahrheit. Vielleicht sieht man sich eines Tages wieder... Als Fremde. Als Gegenspieler... Bis dahin... Leb wohl, Prinzessin." Ihm standen Tränen in den Augen, als er sich zu ihr umdrehte und ging.
Die junge Trainerin sank auf die Knie und streckte zitternd die Hand aus.
"Nein..."

"Touko... ganz ruhig."
"Lass mich los! Hah..."
Ihr Bruder hielt sie im Arm.
"Wir hehen jetzt zurück nach Hause. Alles wird wieder gut..."

Kraftlos stand sie auf und rieb sich die Wangen trocken.
"Ich kann nicht einmal mehr weinen... als er gegangen ist, hat er mir alles genommen... mein Herz erfüllt eine gähnende Leere..."
"Das geht vorüber. Er wird nicht der letzte gewesen sein." versuchte Ayumi sie aufzumuntern.

Nein. Vielleicht nicht... Aber er war alles, was ich wollte. Aber wie kann ich sicher sein, dass das, was er gesagt hat keine Lügen sind? Oh, Arceus... hilf mir... ich falle.

Später ließ Touko sich müde in ihr Bett fallen.
"Nichts... eine völlige Leere. Ich fühle nichts, außer die Müdigkeit, die meine Gliedmaßen erschwert." Sie hielt inne und drehte sich zu den Pokemon. "Dann kann ich mich jetzt wieder voll und ganz auf euch konzentrieren. Wie wäre es? Wollt ihr morgen trainieren? Wir wandern vorher aber ein bisschen."
'Ja.' Rima nickte.
Lucario stand noch immer am Fenster und starrte hinaus.
'Ich spüre, dass morgen etwas passieren wird. Nur was weiß ich nicht... jetzt müsste Luxtra hier sein. Er kann so etwas vorhersagen...' Sie ließ sich fallen. 'Hoffentlich geht es ihm gut...'

Die dunklen Wolken bedeckten den Himmel. Durch die dichten Baumkronen fielen kleine Regentropfen. Der Wind pfiff zwischen den Stämmen hindurch.
Ein beunruhigendes Gefühl beschlich Touko. Sie sah sich um.
Hinter ihr raschelten Sträucher.
Plötzlich fand sie sich in völliger Dunkelheit wieder.
Erinnerungen zogen an ihrem inneren Auge vorbei.
Diese Zeit war so schön... was soll's. Ich muss nach vorn sehen und abschließen... aber wie, wenn alles so unheimlich schmerzt? Manchmal würde ich gern in Amnesie aufwachen um diese ganzen Momente einfach zu vergessen...
Eine Traurigkeit erfüllte sie, woraufhin sie sich schüttelte.
Der Boden unter ihren Füßen löste sich auf.

Ich falle! Ich falle... ich... falle. Und alles wo nach ich schreie, bist du! Wie kann ich abschließen?
Du bist wie ein Fluch, raubst mir die Kraft... du lässt mich sterben... und ich kann mich nicht wehren...
Du bist das Gift, das ich zum leben brauche. Und nun bist du weg. Ich schreie nach dir, doch niemand hört es.
Niemand wird es hören können.
Sie verlangen 'lass los'. Doch du hälst mich fest.
Sag mir, sag es mir! Lass dieses Leben hinter dir! Schrei' es mir ins Gesicht.
Ich werde nicht loslassen können.
Alles was ich brauche, bist du. Alles wonach ich schreie, bist du.
Ich falle... ich falle für dich.

Touko wachte auf und sah zur Wand. Fotos von vergangenen Zeiten hingen an ihr.
Vorsichtig löste sie eins ab und sah es an.
"Und alles wonach ich schreie, bist du. Gib mir meine Kraft zurück. Rette mich vor der Dunkelheit, die mich erfüllt..."

Kraftlos stand sie auf.
"Hey, aufwachen. Wir haben viel vor." Die junge Trainerin lächelte leer.

》When We Meet Again《Where stories live. Discover now