Kapitel 35

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"Findest du, dass ich heute schlimm aussehe?"
"Ach quatsch, du siehst wundervoll aus."
Touko errötete.
"Wirklich. Und nun komm frühstücken. Immerhin wollen wir weiter."

Als die Trainer aufbrachen, war es bereits Mittag. Dicke, graue Wolken verdeckten die Sonne und kündigten neue Regenfälle an.
Touya wandte sich den anderen zu.
"Wir sollten uns beeilen. Falls es zu regnen anfangen sollte, müssen wir zu Fuß weiter."
"Aye. Dann los." nickte Tony und stieg auf den Rücken seines Tauboss.

Touko flog mit Washakwil im Windschatten der Gruppe, damit er nach seiner Verletzung weniger Kraft aufbringen musste.
"Sag Bescheid, wenn ich dir zu schwer werde, okay? Dann landen wir."
'Gut.'

Einige Regentropfen fielen zur Erde. Mit der Zeit verstärkten sie sich und zwangen die Trainer zur Landung.
Touya fluchte leise. "Verdammtes Dreckswetter... bis zur Dorfbrücke ist es noch ungefähr ein Tagesmarsch. Und wir sind hier in irgendeinem Teil des Waldes, in dem ich noch nie war. Und das bei Regen ohne Unterschlupf."
"Naja, sieh es positiv. Schlimmer kann es nicht werden." versuchte ihn Yuki aufzumuntern.
"Oh doch. Wenn wir jetzt von wilden Pokemon angegriffen werden würden. Wir sind nicht darauf vorbereitet. Oder hast du Tränke mit?"
"Nein. Wenn wir leise sind, wird schon nichts passieren."
Touya sah sich um. Die Trainer zitterten.
"Ja, sagt mal... hat irgendwer Touko gesehen?"

"Eben war sie doch noch da?"
"Seltsam..."
"Wie hat sie es geschafft sich unbemerkt zu entfernen?

Ein Rascheln im Gebüsch ertönte und Viridium trat hervor. Es blieb misstrauisch vor den Trainern stehen und drehte seinen Kopf.
"Keine Angst. Das sind meine Freunde. Vertrau' mir. Sie werden dich nicht anfassen."
Matisse trat hervor.
"Wie...?"
"Folgt ihm! Es kennt einen Unterschlupf nicht weit von hier, in dem wir erstmal unterkommen können. Allerdings müsst ihr versprechen, niemandem davon zu erzählen."
Sie nickten.
Viridium sah Touko an und tappte voran.

"Wie hast du es dazu gebracht, dass es dir vertraut?"
"Matisse, ich hab niemanden zu irgendwas gebracht. Viridium vertraut mir aus freien Stücken. Wenn du gut zu den Pokemon bist, sind sie auch gut zu dir. Sie fühlen, was du für ein Mensch bist. Danach richtet sich ihr Vertrauen."
"Verstehe..."
Sie lächelte.

Der Unterschlupf war versteckt hinter dichten Ranken, die von den alten Mamutelbäumen herunterhingen. Einige Aufsetzerpflanzen zierten das alte Holz. Neben ihnen fiel das Wasser eines tosenden Wasserfalls brüllend in die Tiefe.
Das legendäre Pokemon schritt durch die Pflanzen hindurch und ließ sich auf einer Erhebung in der Höhle nieder.

"Viridium?"
'Ja?'
"Danke, dass wir hier unterkommen können. Aber bist du sicher, dass die anderen beiden nichts dagegen haben? Immerhin misstrauen sie den Menschen ja..."
'Kobalium und Terrakium sind sowieso kaum da. Du weißt ja, sie haben es sich zur Aufgabe gemacht die Region immer zu durchstreifen. Kobalium an der Südostküste, Terrakium in den Bergen und ich im Zentrum der Region, also die Wälder.'
"Und Keldeo? Er gehört doch auch zu den Rittern der Redlichkeit, oder etwa nicht?"
'Wo er sich herumtreibt ist mir unbekannt. Sicher an den Flussufern der Gewässer, die die Wälder durchfließen.'
"Oh, verstehe. Lange wollten wir aber dennoch nicht bleiben. Bis zur Dorfbrücke ist es noch ein ziemlich weites Stück."

Das Mondlicht spiegelte sich auf den nassen Granitsteinen wider. Die anderen Trainer schliefen Seite an Seite bei ihren Pokemon.
Touko wand sich jedoch schlaflos hin und her. Sie dachte nach.

Die Dorfbrücke... mit ihr hängen so unglaublich viele Erinnerungen zusammen... mir wäre es lieber, wenn wir sie einfach überspringen würden...

Die junge Trainerin stand auf und sah hinaus.
Aber vielleicht hilft es ihm, seine Erinnerungen zurück zu bekommen.
Tränen stiegen ihr in die Augen.
Verdammt... wie ich diese Zeit vermisse...

Einige Augenblicke vergingen, bevor sie zurück zu den anderen ging.
Traurig ließ Touko ihren Blick durch die Höhle schweifen. Dann setzte sie sich an einen Felsen und nickte ein.

》When We Meet Again《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt