Kapitel 75

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Später legten die Trainer sich ins Bett.
Die Sterne leuchteten durch das Fenster in ihrer schönsten Pracht.
N hielt Touko im Arm.

"Danke, für diese unvergesslichen Momente auf dieser Reise, Touko. Ich weiß wieder wer ich bin. Was ich liebe. Und welchen Weg ich gehen will. Mit dir, meiner kleinen Prinzessin." Er berührte zärtlich ihre Wange.
"Lass mich nie gehen. Und verlass' du mich auch nicht... niemals."
"Niemals. Ich gehöre dir allein. Für immer. Versprochen. Ich liebe dich, Engelchen. Aus tiefstem Herzen."
Sie lächelte und schloss die Augen.
Die Lippen der jungen Trainer berührten sich sanft.

Ich halte einen Zettel in der Hand. Auf ihm sind viele kleine Punkte und Pfeile gemalt. Ein Fluchtplan? Seltsam. Das ist ein Traum, keine Frage. Die Umgebung ist ganz anders.
Touko öffnete kurz die Augen und sah drei Silhouetten. Sie war zu müde um wach zu bleiben.
Ich erkenne nur nicht ganz, was das darstellen soll? Mal überlegen. Das könnten Mauern sein. Ein Umriss eines Gebäudes? Aber was bedeuten dann diese anderen Punkte dort? Geheime Türen? Nein... Türen könnten diese waagerechten, grünen Striche sein... ach, vergiss es. Ich blicke da nicht durch...

Eine Stimme weckte sie.
"Touko! Wach auf. Es ist Tag der Abreise!"
"Hm? Wie seid ihr denn hier 'rein gekommen?"
"Die Tür stand sperrangelweit offen. Und wo ist N?" fragte Bell.
Sie sah sich um und lief zum Badezimmer.
"Ist er schon nach unten gegangen? Aber ganz allein? Normalerweise werde ich immer wach, wenn er auch wach wird."
Lilia lief zum Tisch.
"Leute, seine Sachen sind auch weg." Verwirrt setzte sich die junge Trainerin auf ihr Bett.
"Touko? Er... er hat einen Zettel liegen gelassen."
"Was steht 'drauf?"
"Willst du es wirklich hören?" sie überflog ihn kurz und starrte ungläubig auf die Buchstaben.
"J-ja..."
Die blondhaarige Trainerin setzte sich neben sie und hielt sie fest.

Lilia atmete ein und begann.

"Liebe Touko.
Je mehr ich über dich und diese Beziehung nachdenke, desto weniger Sinn sehe ich in all dem. Es quälte mich, dennoch versuchte ich alles, um diese Beziehung am Leben zu halten. Es ist unaussprechlich. Da war lange kein Gefühl mehr. Und trotzdem habe ich weiter an uns geglaubt. Im Endeffekt war es umsonst und verschenkte Zeit.
Es tut weh dies einzusehen, aber ich kann es nicht mehr anders. Diese Sache raubt mir schon so lange die Kraft.
Habe zuviel darin gesehen, etwas anderes gefühlt als du, mein Herzblatt.
Von Anfang an war es verloren und zum scheitern verurteilt. Wie oft bin ich vor der Wahrheit davongerannt, wie viele Nächte lag ich wach? Es war letztendlich keine Liebe mehr.
Ich ziehe einen Schlussstrich darunter und schlage ein neues Kapitel in meinem Lebensbuch auf. Du kannst mich nicht aufhalten, gerade jetzt drehe ich mich um und gehe. Keinen Blick zurück, nur diese Worte des Abschieds. Es ist besser so... Ich werde nun meinen eigenen Lebensweg gehen.
Genug der Worte.
Es würde und beiden nur noch mehr weh tun...

Dennoch will ich dir eins sagen... für mich warst du immer mein Feuer in der Nacht. Meine kleine Königin. Ich hoffe, dass du mich nicht zu schnell vergisst. N"

Touko begann zu zittern und kämpfte vergebens gegen die Tränen, die ihr schon in den Augen standen.
"D-das kann nicht sein..."
"Lilia! Sie ist total am Ende, was machen wir jetzt?"
"Gestern Abend hat er noch gesagt, wie sehr er mich liebt. War das alles nur vorgespielt?! Darf ich?" Sie nahm den Zettel und las ihn durch.
"Touko, es tut mir so leid... so hätte ich ihn nicht eingeschätzt... das ist total mies!"
"Allerdings."

"Wartet... er hat mich nie Herzblatt und Königin genannt. Ich war sein Enelchen und seine kleine Prinzessin. Er sagte auch einmal ich sei' sein Licht in der Dunkelheit. Irgendwas stimmt da nicht."
"Bist du dir sicher?"
"Nein. Aber gestern Abend bin ich kurz aufgewacht und dann standen vor dem Bett drei Silhouetten. Ich kann mir die doch nicht eingebildet haben? Das wären zu viele Zufälle!"

Lilia setzte sich zu ihr.
"Touko..."
"Er kann nicht einfach gegangen sein... nicht so. Irgendwas muss daran falsch sein."
Bell schüttelte wehmütig den Kopf.
"Ich muss schlecht träumen... das kann alles nicht wahr sein." Ihre Stimme brach und sie begann bitterlich zu weinen.

》When We Meet Again《Where stories live. Discover now