》When We Meet Again《

Kapitel 97

Die spitzen Steine stachen in die nackten Füße der jungen Trainerin, die über den schmalen Waldweg immer tiefer in das Dickicht hetzte. Ihr liefen Tränen von den Wangen. Plötzlich wurde sie langsamer und begann zu taumeln, bevor sie vor Schwindel auf die Knie fiel und sich kraftlos auf das feine Gras legte.

Er hält mich wirklich für schwach... ich bin vielleicht noch geschwächt, aber doch nicht so sehr! Es dreht sich alles... meine Beine schmerzen.
Ich habe mir den Weg gar nicht gemerkt... naja egal. Ich werde sowieso erstmal nicht zurück gehen.
Pfa! Seine Gefühle sind mir egal... was er sich schon wieder erlaubt einzureden...
Das Gebüsch raschelt... ein wildes Pokemon?
Verdammt, warum passiert mir sowas immer, wenn ich mich nicht wehren kann...?
Ob es vorschnell gehandelt war, wegzulaufen? Vielleicht war ich auch zu grob zu ihm?
Meine Sicht verschwimmt...
Ich... bin... nicht schwach... ich muss dagegen ankämpfen. Vorallem jetzt, da ich nicht allein bin... Aber es zehrt so an meinen Kräften... wenn ich jetzt allerdings aufgebe, hat er doch recht behalten. Nein, steh' wieder auf... oder bleib einfach liegen und roll' dich zusammen. Es hat ja doch keinen Sinn... Vielleicht bemerkt das Pokemon mich dann auch gar nicht... Ruhe bewahren...
Sie zog ihre Beine an und schloss die Augen.
Und das alles wegen G-Cis' verdammten Plänen...

'Hey! Hey! Stirb mir jetzt hier bitte nicht weg...'
"L-luxtra?"
'Bleib wach, ja?'
"Ja, was machst du denn hier?"
'Ich bin dir nachgelaufen. Euren Streit hat man sogar im Haus gehört. Aber sei's 'drum. Du sollst dich doch nicht anstrengen!'
"Ich weiß... aber ich will ihm zeigen, dass ich auf keine Hilfe angewiesen bin."
Keuchend versuchte Touko aufzustehen, lief zu einem Baumstamm und ließ sich dort fallen.
Verzweifelt zog sie ihre Knie zu sich heran und wischte sich die Tränen von den Wangen.
Luxtra schmiegte sich an seiner Trainerin an und tröstete sie somit.

'Das wird schon.'
"Ich will doch einfach nur, dass das alles endlich ein Ende nimmt! Ich will eine Zukunft, die nicht so grau ist, wie Arceus es mir prophezeit hat..."
'Es wird bald vorbei sein... da bin ich mir sicher...'
"Nur wann? Wie oft sollen wir denn noch auf die Probe gestellt werden? Diesesmal müssen wir einen Plan aushecken, der G-Cis endgültig die Macht nimmt..."
'Ich sehe das genauso wie du. Umso schneller wir handeln, desto besser stehen unsere Chancen auf einen Sieg. Aber N hat auch recht. Du wärst fast aus dem Leben geschieden und solltest wirklich erstmal eine Ruhepause einlegen...'
"Ja, nur einen Plan... das wollte ich. Und dann ist es im Streit eskaliert. Vom Angriff war nie die Rede..."

Langsam bogen sich die Halme des Grases einheitlich in eine Windrichtung. Die hohen Baumkronen rauschten leise und einige Sonnenstrahlen fielen durch die Lücken im Blätterdach hindurch.
Die junge Trainerin stand einige Zeit später auf und sah sich um. Luxtra lief neben ihr und half ihr, den richtigen Weg zurück zum Haus zu suchen.
'Ich habe keine Ahnung, wo wir sind.'
"Geht mir auch so... soweit war ich auch noch nie im Wald..."
'Wenn dir schwindelig wird, sagst du es. Dann machen wir eine Pause. Ob wir den Weg noch heute oder morgen finden, ist egal. Hauptsache du wirst nicht bewusstlos oder etwas dergleichen... ich könnte dir hier im Nirgendwo nicht helfen.'

Später taumelte die junge Trainerin und setzte sich auf einen alten Baumstumpf, auf dem bereits das Moos zu wuchern begann.
"Verdammt..."
Das Elektropokemon setzte sich vor sie und wartete.
'Ruh' dich nur aus. Ich beschütze dich.'
"Es geht schon wieder... weiter geht's."

Dunkle Wolken zogen auf, als sich Trainer und Pokemon gemeinsam unter einem Felsplateau niederließen.
"Sicher macht Mama sich Sorgen. Meinen C-Gear habe ich auch nicht mit..."
'Und N? Ich wette mit dir, dass er krank vor Sorge ist und sich, was ich so von ihm gehört habe, ziemliche Vorwürfe macht.'
"Das glaube ich nicht... Immerhin war ich total mies zu ihm... er hat ja nichts falsch gemacht." Sie rutschte an der Felswand etwas weiter herunter und beobachtete die Regentropfen, die vom Himmel fielen und kleine Rinnsäle auf dem dunklen Stein bildeten.